Mögliche VizepräsidentinKritik an Trumps «Running Mate» wegen Welpentötung wird lauter
dpa
30.4.2024 - 06:06
Die Republikanerin Kristi Noem beschreibt in einem Buch, wie sie vor Jahren ihren ungestümen Hund erschoss. Sogar Parteifreunde fragen sich nun, ob die als Vizepräsidentin unter Donald Trump gehandelte Gouverneurin für höhere Aufgaben geeignet ist.
30.04.2024, 06:06
30.04.2024, 09:07
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Die Republikanerin Kristi Noem beschreibt in einem Buch, wie sie vor Jahren ihren damals 14 Monate alten Deutsch Drahthaar Chester erschoss.
Noem wollte die Welpentötung nach eigener Darstellung als Beleg für ihre Bereitschaft anführen, schwierige Entscheidungen zu treffen
Sogar Parteifreunde fragen sich nun, ob die als Vizepräsidentin unter Donald Trump gehandelte Gouverneurin von South Dakota für höhere Aufgaben geeignet ist.
«Ich bin mir nicht sicher, was dümmer war: die Tatsache, dass sie den Hund ermordet hat, oder die Tatsache, dass sie dumm genug war, dies in einem Buch zu veröffentlichen», sagte Joan Payton vom German Wirehaired Pointer Club of America.
Die Gouverneurin von South Dakota, Kristi Noem, gerät zunehmend in die Kritik, nachdem sie in einem Buch beschrieben hat, wie sie einst einen Hundewelpen erschossen habe. Die Republikanerin, die im Fall eines Wahlsiegs von Donald Trump als potenzielle US-Vizepräsidentin gehandelt wird, schrieb, sie habe das Jungtier getötet, weil es zu ungestüm und aggressiv gewesen sei. Tierschützer, Vertreter der Demokraten, aber auch ihrer eigenen Partei werfen Noem vor, es hätte andere Möglichkeiten gegeben, mit dem Welpen umzugehen.
In ihrem demnächst erscheinenden Buch «No Going Back: The Truth on What's Wrong with Politics and How We Move America Forward» (Die Wahrheit darüber, was in der Politik falsch läuft und wie wir Amerika voranbringen), von dem die Zeitung «The Guardian» ein Vorabexemplar erhalten hat, berichtet Noem, dass sie den Hund vor zwei Jahrzehnten auf einen Vogeljagdausflug mitgenommen habe. Der 14 Monate alte Deutsch Drahthaar habe dann eigenmächtig Fasane gejagt, Haushühner verfolgt und sich plötzlich umgedreht, «um mich zu beissen», heisst es in dem Werk. Daraufhin, so schreibt Noem, habe sie den Hund zu einer Kiesgrube geführt und getötet. Sie habe auch schon eine ihrer Familie gehörende Ziege erschossen, weil diese gemein gewesen sei und Noems Kinder verfolgt habe.
Noem wollte die Welpentötung nach eigener Darstellung als Beleg für ihre Bereitschaft anführen, schwierige Entscheidungen zu treffen. «Wie ich in meinem Buch erklärt habe, war es nicht einfach», schrieb sie auf der Plattform X, ehemals Twitter. «Aber oft ist der einfache Weg nicht der richtige Weg.»
I can understand why some people are upset about a 20 year old story of Cricket, one of the working dogs at our ranch, in my upcoming book — No Going Back. The book is filled with many honest stories of my life, good and bad days, challenges, painful decisions, and lessons…
«Hunde erschiessen gehört nicht zur Landwirtschaft»
Die Geschichte ergebe keinen Sinn, schrieb der konservative Kommentator Tomi Lahrenco im Internet. «Es gehört nicht zum ländlichen Leben oder zur Landwirtschaft, Hunde zu erschiessen.» Mehrere Nutzer sozialer Netzwerke verglichen Noem mit Cruella de Vil, der Bösewichtin aus dem Disney-Klassiker «101 Dalmatiner».
«Ich bin mir nicht sicher, was dümmer war: die Tatsache, dass sie den Hund ermordet hat, oder die Tatsache, dass sie dumm genug war, dies in einem Buch zu veröffentlichen», sagte Joan Payton vom German Wirehaired Pointer Club of America. Der Club beschrieb die Rasse als «hochenergetisch». Noem sei zu ungeduldig gewesen und habe beim Training ein Schockhalsband verwendet, das nicht richtig funktioniert habe.
Der Minderheitsführer der Demokraten im Senat von South Dakota, Reynold Nesiba, hielt die Enthüllung eher für kalkuliert als für dumm. Seit Jahren kursiere unter Abgeordneten die Geschichte, dass Noem einen Hund in einem «Wutanfall» getötet habe und dass es Zeugen dafür gebe. Er spekulierte, dass Noem die Geschichte jetzt öffentlich gemacht habe, weil sie als Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten gehandelt wird. «Sie wusste, dass dies eine politische Schwachstelle war», so Nesiba. Sie habe selbst handeln wollen, bevor jemand anderes die Geschichte gegen sie verwenden würde. «Warum sonst sollte sie darüber schreiben?», fragte Nesiba.