Beifall und Bewunderung nach der Rede des US-Präsidenten zur Lage der Nation – nicht für Donald Trumps längliche Ausführungen, sondern für die wortwörtliche Klatsche von Nancy Pelosi.
Gut 80 Minuten dauert die State-of-the-Union-Ansprache des US-Präsidenten. Und wenn man Donald Trump glaubt, ist die Lage der USA brenzlig – es sei denn, es werde bald eine Mauer an der Grenze zu Mexiko gebaut, die einen Mob von Kriminellen und Drogendealern aufhalten soll, der angeblich nur darauf wartet, ins Land zu strömen.
Jene Argumentation Trumps ist jedoch schon sattsam bekannt: Vielleicht ist auch das ein Grund dafür, dass nun nicht diese Rede im Fokus steht, sondern ein Bild: Es beschreibt die Lage der Nation womöglich besser als die Worte des 72-jährigen Republikaners.
Nancy Pelosi spendet Donald Trump Beifall. Nein, sie straft ihn eher mit Beifall. Was hat der Präsident zuvor gesagt? «Wir müssen die Politik der Rache, des Widerstands und der Vergeltung aufgeben und uns das grenzenlose Potenzial der Zusammenarbeit, der Kompromisse und der gemeinsamen Nenner zu eigen machen.»
Die Demokratin steht daraufhin energisch auf, klatscht, und zeigt so, dass Applaus nicht immer nur zustimmend ist, sondern darin auch «Wut, Missachtung und Rachedrohungen» mitschwingen können, wie ein Twitter-User fast schon bewundernd festhält. Ein anderer gratuliert zur «Erfindung des Fuck-You-Beifalls», und auch die Neuschöpfung «troll-klatschen» haben wir der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses zu verdanken.
Die Ironie ihrer Geste ist den meisten Zuschauern nicht entgangen – und zieht naturgemäss jede Menge Twitter-Spott nach sich.
Pelosis Gefühlregung erinnert die einen an berühmte Vorbilder, ...
... während andere sich selbst in der 78-Jährigen zu erkennen glauben ...
... oder gar in Kindheitserinnerungen schwelgen.
Doug Mills/
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