Deutschland Ghana wählt neuen Präsidenten – Grenzen geschlossen

SDA

7.12.2024 - 13:12

Eine Frau gibt in Accra ihre Stimme ab. Foto: Misper Apawu/AP/dpa
Eine Frau gibt in Accra ihre Stimme ab. Foto: Misper Apawu/AP/dpa
Keystone

Im westafrikanischen Ghana verläuft die Präsidentenwahl nach Angaben der Wahlkommission bislang ohne Zwischenfälle. Die knapp 41.000 Wahllokale in der zweitgrössten Volkswirtschaft Westafrikas haben bis zum späten Nachmittag (Ortszeit) geöffnet. Vor vielen Wahllokalen bildeten sich schon vor der Öffnung um sieben Uhr morgens Schlangen.

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Aus Sicherheitsgründen ordnete die Regierung die Schliessung der Grenzen an. Nach Angaben des Innenministeriums sollen sie am Sonntagabend wieder geöffnet werden.

Die Wählerinnen und Wähler entscheiden darüber, wer ihr Land mit knapp 35 Millionen Einwohnern – einst ein Erfolgsmodell an Afrikas Westküste – aus der schweren Wirtschaftskrise führt, die Millionen Menschen in Armut gestürzt hat.

Die Stimmen der Jugend gelten als entscheidend im Rennen zwischen den Parteien NPP und NDC, die sich seit 1992 friedlich an der Macht abwechseln. Umfragen sagen beiden Lagern jeweils 40 bis 50 Prozent voraus – mit wechselndem Vorsprung. Die zehn weiteren Kandidaten haben keine ernsthaften Aussichten.

Ausserdem bewerben sich mehr als 800 Kandidaten um einen der 276 Abgeordnetenplätze im Parlament. Von den 18,7 Millionen registrierten Wählerinnen und Wählern sind mehr als 10,3 Millionen zwischen 18 und 35 Jahre alt.

Amtsinhaber Nana Akufo-Addo muss nach zwei Amtszeiten abtreten. Für die Regierungspartei NPP kandidiert sein Vizepräsident Mahamudu Bawumia für eine vierjährige Amtszeit. Der 61-Jährige setzt trotz der wirtschaftlichen Krise auf seinen Ruf als Wirtschaftsexperte und verspricht ein «Upgrade» der Wirtschaft mit Fokus auf das Digitale.

Herausforderer John Dramani Mahama (66) vom NDC war bereits von 2012 bis Anfang 2017 Staatschef. Viele Ghanaer erinnern sich an Korruptionsskandale in seiner Regierung ebenso wie die schwächelnde Wirtschaft. Dennoch verspricht der beliebte Mahama einen «Restart» – also Neubeginn. Gründerprogramme sollen junge Unternehmer ebenso wie Landwirte unterstützen.