Kim Jong Un am 1. Januar 2019 bei seiner Neujahrsansprache. Nun, eine Woche später, soll er angeblich 35 Jahre alt werden.
Kim Jong Un wurde wahrscheinlich am 8. Januar 1983 oder 1984 in Pjöngjang geboren. Im Bild: Kinderfotos des nordkoreanischen Diktators, die das nordkoreanische Staatsfernsehen im April 2014 veröffentlichte.
Kim Jong Un ist der dritte und jüngste Sohn von Kim Jong Il, der am 17. Dezember 2011 starb. Als dessen Nachfolger ist er nun «Oberster Führer» Nordkoreas. Im Bild: Ein undatiertes Jugendfoto Kim Jong Uns.
Wie sein älterer Bruder Kim Jong Chol (rot eingekreist), der von 1993 bis 1998 Schüler der privaten «International School» bei Bern gewesen sein soll, könnte auch Kim Jong Un teilweise auf einer Schule in der Schweiz ausgebildet worden sein. Es wird vermutet, dass er unter dem Namen Pak Un von 1998 bis 2000 die Schule «Liebefeld Steinhölzli» in Köniz bei Bern besucht hat.
Seit 2009 wurde er bereits als Nachfolger seines Vaters gehandelt, ein Jahr später zum General ernannt. Am 29. Dezember 2011 trat er die Nachfolge seines Vaters an.
Der nordkoreanische Diktator immitiert teilweise den Stil seiner Vorgänger.
Seine Optik orientert sich nicht an seinem Vater Kim Jong Il (rechts im Bild), sondern eher an seinem Grossvater Kim Il Sung, der die kommunistische Familiendynastie der Kims begründete.
Angeblich wählte Kim Jong Il (rechts), seinen jüngsten Sohn (2. von rechts) aus, weil die älteren Brüder «zu weich» für die Aufgabe seien.
Kim Jong Un am 28. Dezember 2011 bei der Trauerprozession für seinen Vater in Pjöngjang. Schon zwei Jahre zuvor begann man ihn systematisch als Nachfolger aufzubauen.
Kim Jong Un, der in jungen Jahren zum Vier-Sterne-General ernannt wurde, schliesst an den Personenkult seiner Vorgänger an.
Vermeintlich starke Bilder, die in den staatlichen Medien gezeigt werden, gehören auch zu seinem Repertoire.
Für Kim entscheidend sein dürfte, dass er das Militär - rund 1,3 Millionen aktiven Soldaten und 4,7 Millionen Reservisten - unter Kontrolle halten kann.
Wie sein Vater unternimmt der Diktator ausführliche Inspektionstouren durch das Land, um sich zum Stand der Produktion ...
... in allen Belangen zu informieren.
Die offiziellen Medien suggerieren dabei, dass sich der «Oberste Führer» bei seinen Anleitungen um die kleinsten Details kümmert.
Getreu dem Motto der chinesischen Kulturrevolution «Lies Maos Werke, um ein Roter Sieger zu werden», will auch Kim seinem Volk die Weisheit des Grossen Führers nicht vorenthalten. Aus diesem Grund begleiten ihn stets ranghohe Offiziere, die seine Worte in Notizbüchern festhalten.
Trotz Nordkoreas Abschottung kam es bereits 2014 zu einer bizarren Begegnung mit dem Westen: Kim Jong-un traf den ehemaligen amerikanischen Basketballstar Dennis Rodman in Pjöngjang. Rodman sang dem Basketball-Fan Kim bei der Gelegenheit ein Geburtstagsständchen und bezeichnete ihn als «Freund fürs Leben».
Manche Beobachter meinen trotz aller Traditionslinien aber auch Veränderungen unter Kim Jong Un ausmachen zu können.
Von seinem Vater unterscheidet ihn beispielsweise, dass er sich gerne mit seiner Ehefrau Ri Sol Ju in der Öffentlichkeit zeigt.
Auch scheint Kim Jong Un die Öffentlichkeit generell bedeutend mehr zu suchen als sein Vorgänger.
Ebenso scheint er die Demonstration seiner Macht mehr zu geniessen als sein Vater, gleichwohl seine Geburtstagsfeiern im Janar 2017 erstaunlich bescheiden ausfielen.
Ob Kim Nordkorea wirklich in ein neues Fahrwasser bringt, scheint auch Jahre nach seiner Machtübernahme mehr als fraglich.
Im Dezember 2013 verhielt sich der Diktator jedenfalls mindestens so martialisch wie seine Vorgänger: Er liess seinen Onkel Jang Song Thaek, den zweitmächtigsten Mann im Land, nicht nur entmachten, sondern auch hinrichten und machte so überdeutlich, wer die Macht im Land in der Hand hält.
Trauer zeigt der Mann mit dem ungewöhnlichen Haarschnitt öffentlich nur, wenn es opportun ist, wie hier zum zweiten Jahrestag des Todes seines Vaters.
Nach oben geht es in Nordkorea bisher vor allem für die Familie Kim und andere hohe Parteifunktionäre.
Amnesty International sieht in Nordkorea auch unter Kim Jong Un eine «verheerenden Menschenrechtslage». Millionen Menschen sollen hungern und ewa 200'000 Personen dürften allein aus politischen Gründen im Gefängnis sitzen.
Kim Jong Un – der Erbe einer kommunistischen Diktatur
Kim Jong Un am 1. Januar 2019 bei seiner Neujahrsansprache. Nun, eine Woche später, soll er angeblich 35 Jahre alt werden.
Kim Jong Un wurde wahrscheinlich am 8. Januar 1983 oder 1984 in Pjöngjang geboren. Im Bild: Kinderfotos des nordkoreanischen Diktators, die das nordkoreanische Staatsfernsehen im April 2014 veröffentlichte.
Kim Jong Un ist der dritte und jüngste Sohn von Kim Jong Il, der am 17. Dezember 2011 starb. Als dessen Nachfolger ist er nun «Oberster Führer» Nordkoreas. Im Bild: Ein undatiertes Jugendfoto Kim Jong Uns.
Wie sein älterer Bruder Kim Jong Chol (rot eingekreist), der von 1993 bis 1998 Schüler der privaten «International School» bei Bern gewesen sein soll, könnte auch Kim Jong Un teilweise auf einer Schule in der Schweiz ausgebildet worden sein. Es wird vermutet, dass er unter dem Namen Pak Un von 1998 bis 2000 die Schule «Liebefeld Steinhölzli» in Köniz bei Bern besucht hat.
Seit 2009 wurde er bereits als Nachfolger seines Vaters gehandelt, ein Jahr später zum General ernannt. Am 29. Dezember 2011 trat er die Nachfolge seines Vaters an.
Der nordkoreanische Diktator immitiert teilweise den Stil seiner Vorgänger.
Seine Optik orientert sich nicht an seinem Vater Kim Jong Il (rechts im Bild), sondern eher an seinem Grossvater Kim Il Sung, der die kommunistische Familiendynastie der Kims begründete.
Angeblich wählte Kim Jong Il (rechts), seinen jüngsten Sohn (2. von rechts) aus, weil die älteren Brüder «zu weich» für die Aufgabe seien.
Kim Jong Un am 28. Dezember 2011 bei der Trauerprozession für seinen Vater in Pjöngjang. Schon zwei Jahre zuvor begann man ihn systematisch als Nachfolger aufzubauen.
Kim Jong Un, der in jungen Jahren zum Vier-Sterne-General ernannt wurde, schliesst an den Personenkult seiner Vorgänger an.
Vermeintlich starke Bilder, die in den staatlichen Medien gezeigt werden, gehören auch zu seinem Repertoire.
Für Kim entscheidend sein dürfte, dass er das Militär - rund 1,3 Millionen aktiven Soldaten und 4,7 Millionen Reservisten - unter Kontrolle halten kann.
Wie sein Vater unternimmt der Diktator ausführliche Inspektionstouren durch das Land, um sich zum Stand der Produktion ...
... in allen Belangen zu informieren.
Die offiziellen Medien suggerieren dabei, dass sich der «Oberste Führer» bei seinen Anleitungen um die kleinsten Details kümmert.
Getreu dem Motto der chinesischen Kulturrevolution «Lies Maos Werke, um ein Roter Sieger zu werden», will auch Kim seinem Volk die Weisheit des Grossen Führers nicht vorenthalten. Aus diesem Grund begleiten ihn stets ranghohe Offiziere, die seine Worte in Notizbüchern festhalten.
Trotz Nordkoreas Abschottung kam es bereits 2014 zu einer bizarren Begegnung mit dem Westen: Kim Jong-un traf den ehemaligen amerikanischen Basketballstar Dennis Rodman in Pjöngjang. Rodman sang dem Basketball-Fan Kim bei der Gelegenheit ein Geburtstagsständchen und bezeichnete ihn als «Freund fürs Leben».
Manche Beobachter meinen trotz aller Traditionslinien aber auch Veränderungen unter Kim Jong Un ausmachen zu können.
Von seinem Vater unterscheidet ihn beispielsweise, dass er sich gerne mit seiner Ehefrau Ri Sol Ju in der Öffentlichkeit zeigt.
Auch scheint Kim Jong Un die Öffentlichkeit generell bedeutend mehr zu suchen als sein Vorgänger.
Ebenso scheint er die Demonstration seiner Macht mehr zu geniessen als sein Vater, gleichwohl seine Geburtstagsfeiern im Janar 2017 erstaunlich bescheiden ausfielen.
Ob Kim Nordkorea wirklich in ein neues Fahrwasser bringt, scheint auch Jahre nach seiner Machtübernahme mehr als fraglich.
Im Dezember 2013 verhielt sich der Diktator jedenfalls mindestens so martialisch wie seine Vorgänger: Er liess seinen Onkel Jang Song Thaek, den zweitmächtigsten Mann im Land, nicht nur entmachten, sondern auch hinrichten und machte so überdeutlich, wer die Macht im Land in der Hand hält.
Trauer zeigt der Mann mit dem ungewöhnlichen Haarschnitt öffentlich nur, wenn es opportun ist, wie hier zum zweiten Jahrestag des Todes seines Vaters.
Nach oben geht es in Nordkorea bisher vor allem für die Familie Kim und andere hohe Parteifunktionäre.
Amnesty International sieht in Nordkorea auch unter Kim Jong Un eine «verheerenden Menschenrechtslage». Millionen Menschen sollen hungern und ewa 200'000 Personen dürften allein aus politischen Gründen im Gefängnis sitzen.
Genau weiss man es nicht, doch womöglich wird Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un heute 35 Jahre alt. Nicht weniger rätselhaft als das Alter Kims ist, wohin er sein Land steuern will.
Die Geburtstage der früheren Machthaber Kim Il Sung und Kim Jong Il sind in Nordkorea etwas Besonderes. Anders ist das mit Kim Jong Un. Kein Feiertag, kein Pomp – so war es bisher. Er wird am heutigen Dienstag womöglich 35. Kim steht 2019 vor schwierigen Entscheidungen.
Kim Jong Un kann auf den früheren US-Basketballstar Dennis Rodman als einen guten Freund bauen. Rodman, der als Exzentriker gilt, brachte dem nordkoreanischen Machthaber vor fünf Jahren in Pjöngjang in einer voll besetzten Sporthalle mit krächzender Stimme ein bizarres Geburtstagsständchen. Ob der US-Amerikaner sich für seinen «Freund fürs Lebens» am Dienstag etwas Besonderes einfallen lässt? Dann feiert Kim seinen – womöglich – 35. Geburtstag.
Der 8. Januar 1984 gilt nach Angaben der südkoreanischen Regierung als wahrscheinlichstes Datum für die Geburt des dritten und jüngsten Sohns des früheren Herrschers Kim Jong Il. Eine Bestätigung aus Nordkorea gab es bislang nicht. Es halten sich weiter Spekulationen, er könne auch ein oder zwei Jahre älter sein. Doch als die «Washington Post» 2016 Kims in die USA geflüchtete Tante Ko Yong Suk interviewte, betonte diese, dass 1984 mit Sicherheit das Geburtsjahr sei: «Er (Kim) und mein Sohn waren von Geburt an Spielgefährten.»
Kims Geburtstag ist noch kein Feiertag
Die Spekulationen werden auch dadurch befeuert, dass der Geburtstag Kims im Gegensatz zu denen seines Grossvaters Kim Il Sung und seines Vaters bisher kein Feiertag ist. Das hat für das abgeschottete Land, in dem um die Herrscher-Familie ein oft skurriler Kult mit eigener Mythenbildung zelebriert wird, grosse Bedeutung.
«Kim zollt seinem Vater und Grossvater Respekt», glaubt der Forscher des Instituts für Nationale Vereinigung in Seoul, Park Hyeong Jung. In Südkorea wird auch die nach wie vor prekäre wirtschaftliche Gesamtsituation des Landes als Grund gesehen. Da die Sanktionen gegen Nordkorea aufgrund seines Atomwaffenprogramms andauern, könnte demnach die Ausrufung von Kims Geburtstag zu einem Feiertag eventuell auch ein Risiko sein. Als Kim im April 2012 seine erste öffentliche Rede hielt, verhiess er den Bürgern, die herrschende Arbeiterpartei werde sie nicht mehr zwingen, «ihren Gürtel enger zu schnallen».
Als Kim im Juni des vergangenen Jahres bei seinem historischen Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump in Singapur eine Erklärung über Wege zur Beendigung des Atomstreits unterzeichnete, war damit für Pjöngjang auch die Hoffnung auf den Beginn einer Ära des Wohlstands verbunden. Doch die Verhandlungen mit den USA sind festgefahren. Diese wollen so lange an den eigenen Strafmassnahmen und den UN-Sanktionen gegen Nordkorea festhalten, bis das Land konkrete Schritte zur atomaren Abrüstung unternimmt.
Soziale Kluft in Nordkorea wird grösser
Pjöngjang sieht dagegen Washington am Zug und verlangt eine Lockerung der Sanktionen. Kim hatte im April angekündigt, sein Land werde die Atomtests und Starts von Interkontinentalraketen aussetzen und sich von nun an voll auf das Wirtschaftswachstum konzentrieren. Die Sanktionen stehen der Entwicklung einschliesslich einer engeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Südkorea im Weg.
Unter Kim stärkte die kommunistische Führung ganz allgemein private Initiativen und liess auch mehr marktwirtschaftliche Mechanismen zu. Es gibt mittlerweile nach Schätzungen über 400 Märkte in Nordkorea, die mehr als nur geduldet werden. Westliche Beobachter sehen einen zunehmenden Materialismus und wachsende Kaufkraft. Doch sei beides vor allem auf die grossen Städte beschränkt, insbesondere Pjöngjang. Die Kluft zwischen einer wohlhabenderen Schicht und dem ärmeren Teil der Bevölkerung wachse.
Vor allem im Winter könnte sich die Nahrungsknappheit für viele verschärfen. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef schrieb im Dezember über Nordkorea, dass in einer Bevölkerung von rund 25 Millionen Menschen die Nahrungssicherheit für 10,9 Millionen nicht gewährleistet sei. Den Menschen fehle der Zugang «zu lebenserhaltenden Grunddiensten wie etwa Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene».
Was bedeutet «Denuklearisierung» für Kim?
Es klang für viele in Südkorea daher eher wie ein Appell, als sich Kim in seiner Neujahrsansprache am 1. Januar bereiterklärte, den seit 2016 geschlossenen gemeinsamen Industriepark in der grenznahen Stadt Kaesong wieder öffnen zu wollen. Das Projekt galt als wichtige Devisenquellen für den klammen Norden.
Was die Macht Kims betrifft, so sieht ihn Südkorea nach einer Reihe von politischen Säuberungsaktionen in den vergangenen Jahren fest im Sattel. Kim schart Personen um sich, die sein Vertrauen haben. Nach dem Tod seines Vaters Ende 2011 erbte Kim Jong Un auch die diktatorischen Befugnisse seines Vorgängers. Die Bevölkerung ist nach wie vor einer starken Kontrolle und Reisebeschränkungen unterworfen.
Der Experte Park sieht schwierige Bedingungen für die Verhandlungen mit Washington. Wenn Kim über «Denuklearisierung» spreche, bedeute das für ihn nicht nur die Aufgabe seines Atomwaffenarsenals, sondern eine Abrüstung auf der gesamten koreanischen Halbinsel. Er sei skeptisch, dass Kim auf die Atomwaffen, die er als Sicherheitspfand sieht, wirklich verzichten wolle.
Lichtshow an höchstem leeren Hotel zeigt nordkoreanische Propaganda
Lichtshow an höchstem leeren Hotel zeigt nordkoreanische Propaganda
Bis vor kurzem war das 330 Meter hohe Ryugyong-Hotel in Pjöngjang nur ein grauer Schandfleck.
Und tagsüber hat sich daran auch nichts geändert.
Sobald die Dunkelheit einbricht, wird das seit 1987 im Bau befindliche Hotelprojekt aber zur Speerspitze der nordkoreanischen Propaganda.
Der Lichtdesigner Kim Yong Il – nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen Herrscher Nordkoreas Kim Jong Il – hat dem markanten pyramidenförmigen Gebäude eine Haut aus über 100'000 LEDs verpasst.
Auf den drei Seiten des Gebäudes zeigt eine Lichtschau nun politische Parolen, Bilder berühmter Statuen und Denkmäler, Feuerwerk und Partysymbole.
«Das Ziel dieses Lichtbildschirms ist, unserem Volk Selbstbewusstsein und Hoffnung für die Zukunft zu geben», meint Lichtdesigner Kim.
Laut Kim waren die Reaktionen auf das Spektakel bisher «grossartig». Was einen auch nicht wirklich wundert, denn fast kein Land der Welt ist nachts dunkler als Nordkorea.
Sieht man das Hotel von Aussen, kann man kaum glauben, dass im Inneren bis heute kein Strom fliesst.
Ob das Hotel jemals als solches genutzt wird, steht in den Sternen. Bis dahin aber fungiert es aber wohl als eines der grössten Propagandamonumente der Welt.
Zurück zur Startseite