Explosionen in BrasiliaBolsonaro-Anhänger sprengt sich vor Oberstem Gericht in die Luft
Thomas Milz; Mexiko-Stadt, Neue Zürcher Zeitung, nzz.ch, https://www.nzz.ch/international/detonationen-vor-brasiliens-oberstem-gericht-politiker-von-bolsonaro-partei-hat-sich-offenbar-selbst-in-die-luft-gesprengt-ld.1857423
14.11.2024 - 09:37
In Brasilia, der Hauptstadt Brasiliens, hat sich Ermittlungen zufolge ein Anhänger des Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro in die Luft gesprengt. Zuvor hat er einen ersten Sprengsatz gezündet.
14.11.2024, 09:37
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Zwei Explosionen in Brasiliens Hauptstadt Brasilia, nahe dem Obersten Gerichtshof, fordern ein Todesopfer und führen zu erhöhten Sicherheitsmassnahmen im Regierungsviertel.
Der verstorbene Attentäter, ein ehemaliges Parteimitglied der Partido Liberal und Bolsonaro-Anhänger, versuchte, in den Gerichtshof einzudringen und trug dabei einen Sprengsatz.
Die Vorfälle erinnern an den Sturm von Bolsonaro-Anhängern auf das Regierungsviertel im Januar 2023.
Am 17.–18. November ist in Brasilia ein Gipfel der G-20 geplant.
Am Mittwochabend erschüttern zwei Explosionen den Platz der drei Gewalten in Brasilia, der Hauptstadt Brasiliens. Die Detonationen ereignen sich in der Nähe des Obersten Gerichtshofs, des Präsidentenpalasts und des Kongresses. Die erste Explosion findet in einem Auto statt, das zwischen dem Obersten Gerichtshof und dem Kongress geparkt ist. Kurz darauf folgt eine zweite Detonation, bei der ein Mann ums Leben kommt.
Die Polizei identifiziert den Verstorbenen als Mitglied des Partido Liberal, der Partei des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro. Ein Bekannter jenes Mannes berichtet, dass dieser zuletzt verwirrt gewirkt hat.
2020, während der Amtszeit Jair Bolsonaros als Präsident hat der Verstorbene erfolglos versucht, einen Sitz in einer lokalen politischen Behörde zu gewinnen, wie die «New York Times» berichtet.
Francisco Vanderlei Luís, de Santa Catarina, candidato a vereador nas últimas eleição pelo PL é o dono do carro que explodiu próximo da Câmara dos Deputados em Brasília. A informação é de Daniela Lima, da Globo News. Não aceitaremos nenhuma violação da Democracia! pic.twitter.com/BL9dUnsoNp
Mann mit Sprengsatz versucht, ins Gericht einzudringen
Vor der zweiten Explosion hat der Mann versucht, in den Obersten Gerichtshof einzudringen. Er hat einen Sprengsatz in Richtung des Gebäudes geworfen und einem Wachmann erklärt, dass er einen Sprengsatz am Körper trage. Anschliessend hat er die Bombe gezündet und ist dabei ums Leben gekommen.
A man killed himself with a bomb outside Brazil's Supreme Court after trying to enter the building, officials said, stirring security concerns before the country hosts leaders from the G20 https://t.co/1iEjRW1Z61pic.twitter.com/einKtYluvt
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, Sicherheitskräfte haben den Platz der drei Gewalten ist abgesperrt. Sprengstoffexperten sind vor Ort, um die Lage zu sichern. In dem Auto des Mannes haben Ermittler Feuerwerkskörper und Steine gefunden.
Medienberichten zufolge hat der Attentäter Kleidung mit Motiven der Comic-Figur Joker getragen. Auf sozialen Netzwerken hatte er seine Pläne angedeutet und der Bundespolizei ein Ultimatum gestellt, eine Bombe zu entschärfen. Zudem veröffentlichte er ein Foto aus dem Inneren des Obersten Gerichtshofs, das während einer öffentlichen Führung aufgenommen wurde.
Erinnerungen an Sturm der Bolsonaro-Anhänger
Zum Zeitpunkt der Explosionen beriet der Oberste Gerichtshof über eine Verfassungsänderung zur Besteuerung der Kirchen. Die Richter und das Personal wurden in Sicherheit gebracht, während die Sitzungen im nahegelegenen Kongress fortgesetzt wurden. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva war nicht im Präsidentenpalast anwesend.
Die Ereignisse erinnern an den 8. Januar 2023, als Anhänger Bolsonaros das Regierungsviertel stürmten. Diese Unruhen folgten auf Proteste gegen die neue Regierung, der Wahlbetrug vorgeworfen wurde. Ob die aktuellen Explosionen in direktem Zusammenhang mit diesen Vorfällen stehen, ist unklar. Die Regierungszeit Bolsonaros war von Konflikten mit dem Obersten Gerichtshof geprägt, und es gab Berichte über geplante Attentate auf Richter.
Der Oberste Gerichtshof hat bisher 265 Personen wegen ihrer Beteiligung an den Angriffen vom Januar 2023 verurteilt. In weiteren Fällen wurden Verfahren eingestellt oder Freisprüche erteilt. Zudem sind 63 Personen nach Argentinien geflohen, deren Auslieferung gefordert wurde. Bolsonaro und seine Verbündeten kritisierten die strafrechtliche Verfolgung seiner Anhänger scharf.
Brasilien hält zu Beginn der kommenden Woche einen zweitägigen G-20-Gipfel ab. Ob der Anschlag Auswirkungen auf das Treffen der Politiker*innen hat, ist noch nicht bekannt.
Dieser Artikel wurde mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) erstellt. Sämtliche von KI übernommene Inhalte werden durch die Redaktion verifiziert.