Drogenboss in US-Gefängnis «El Chapo» verlangt Aufhebung seines Urteils

AFP/amo

22.10.2022

«El Chapo», hier im Jahr 2017, fordert, dass sein Fall neu aufgerollt wird. Er fühlt sich von seinen Anwälten schlecht beraten.
«El Chapo», hier im Jahr 2017, fordert, dass sein Fall neu aufgerollt wird. Er fühlt sich von seinen Anwälten schlecht beraten.
Keystone

Der mexikanische Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán will, dass sein Fall neu aufgerollt wird. Er gibt an, seine Anwälte hätten ihn bei seinem letzten Prozess nicht effektiv unterstützt. «El Chapo» verbüsst eine lebenslange Haftstrafe in den USA.

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Der in den USA inhaftierte mexikanische Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán verlangt, dass sein Fall neu aufgerollt wird. Er bat ein US-Bundesgericht um die Aufhebung seines Urteils und die Einleitung eines neuen Verfahrens, wie aus einem diese Woche veröffentlichten Gerichtsdokument hervorgeht. Guzmán war 2019 wegen Drogenhandels, Geldwäsche und anderer Vergehen zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Als Grund für seine Forderung gab Guzmán an, seine Anwälte hätten ihn in seinem letzten Prozess nicht effektiv unterstützt. So hätten sie es unter anderem versäumt, die Möglichkeiten eines Deals mit der Staatsanwaltschaft auszuloten. Der Ex-Drogenboss prangerte zudem Unregelmässigkeiten bei seiner Auslieferung von Mexiko an die USA im Jahr 2017 an. Der Auslieferungsantrag der USA sah demnach vor, dass Guzmán in Texas oder Kalifornien der Prozess gemacht wird, nicht in Brooklyn.

Der mexikanische Drogenboss hatte zuvor bereits Berufung gegen seine Verurteilung eingelegt, war damit jedoch gescheitert. Guzmán galt einst als der mächtigste Drogenbaron der Welt. Für Schlagzeilen sorgte der langjährige Chef des berüchtigten Sinaloa-Kartells auch durch zwei spektakuläre Gefängnisausbrüche.