Mehr als 150 Tote und viele Verletzte bei Massenpanik in Seoul
Nach der Massenpanik in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul ist die Anzahl der Todesopfer jüngsten Angaben zufolge auf mehr als 150 Menschen gestiegen. Darunter sind laut Feuerwehr auch 19 Ausländer. Der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol rie
30.10.2022
In einem Ausgehviertel der südkoreanischen Hauptstadt münden Feiern in eine der größten Tragödien in der jüngeren Geschichte des Landes. Die Zahl an Toten könnte möglicherweise noch weiter steigen.
Bei einem Massengedränge während der beliebten Halloween-Feiern in einem Ausgehviertel von Seoul kamen in der Nacht auf Sonntag (Ortszeit) mindestens 151 vorwiegend junge Menschen ums Leben. Auch 19 Ausländer seien unter den Toten.
Weitere 82 Besucher seien verletzt worden, mehr als ein Dutzend von ihnen schwer, teilte die Feuerwehr mit. Die Zahl der Todesopfer könne weiter steigen. Präsident Yoon Suk Yeol ordnete am Sonntagmorgen eine gründliche Untersuchung sowie eine einwöchige Staatstrauer an.
Keine Angaben über mögliche Schweizer Opfer
Dem Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) liegen derzeit keine Informationen über mögliche Schweizer Opfer bei der Massenpanik in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul vor. Die Schweizer Vertretung stehe jedoch in ständigem Kontakt mit den zuständigen Behörden.
Aussenminister Ignazio Cassis reagierte noch am Samstagabend in einem Tweet auf die «schrecklichen» Nachrichten aus Seoul. Er sprach den Familien und Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Nach dieser Tragödie seien seine Gedanken bei den Menschen in Südkorea.
Hilfskräfte kämpften sich durch Menschenmassen
Die Tragödie trug sich im Ausgehviertel Itaewon zu, nachdem laut Berichten Menschenmassen in eine enge Seitenstrasse geströmt waren. Online-Videos, die in sozialen Medien kursieren, zeigten Dutzende Menschen, die am Strassenrand mit blauen Plastikplanen bedeckt waren. Insgesamt versuchten die Einsatzkräfte laut Yonhap mehr als 50 Menschen wiederzubeleben.
Nach Polizeiangaben wurde Dutzenden Personen vor Ort Erste Hilfe geleistet. Die Stadtregierung von Seoul forderte Menschen in der Gegend per Textnachricht auf, nach Hause zu gehen.
Augenzeugenberichten zufolge waren die Gassen rund um den Unglücksort derart voll, dass sich die Hilfskräfte nur schwer ihren Weg durch die Menschenmassen bahnen konnten. Laut Yonhap waren insgesamt 142 Rettungsfahrzeuge im Einsatz.
Präsident Yoon Suk-yeol leitete in der Nacht zu Sonntag eine Notfallsitzung. Zuvor ordnete er an, weiteres Notfallpersonal in das Areal zu entsenden und Krankenhausbetten vorzubereiten. Seouls Bürgermeister Oh Se-hoon, der derzeit auf Besuch in Europa ist, soll laut Yonhap sämtliche geplante Termine abgesagt und seine sofortige Rückkehr angekündigt haben. Die genauen Ursachen der Tragödie waren zunächst noch unklar.
dpa