Erstmals im Ukraine-Krieg eingesetzt? Das ist Russlands Hyperschall-Rakete «Zirkon»

Von Sven Ziegler

13.2.2024

Ein «Zirkon»-Marschflugkörper wird von einer Fregatte der russischen Marine während einer militärischen Übung gestartet (Archivbild).
Ein «Zirkon»-Marschflugkörper wird von einer Fregatte der russischen Marine während einer militärischen Übung gestartet (Archivbild).
Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

Erstmals soll Russland die Hyperschall-Rakete «Zirkon» im Krieg eingesetzt haben. Warum die Waffe so gefürchtet ist. 

Von Sven Ziegler

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  • Russland soll erstmals eine «Zirkon»-Rakete im Krieg eingesetzt haben.
  • Die SS-N-33 erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 11'000 km/h und kann Gefechtsköpfe von bis zu 400 Kilogramm tragen. 

Neunfache Schallgeschwindigkeit und eine Reichweite von über 1000 Kilometern – schon seit Jahren sorgen Tests der russischen «Zirkon»-Rakete immer wieder für Aufsehen.

Nun soll Russland die Rakete das erste Mal im Ukraine-Krieg eingesetzt haben, schreibt der Leiter des zuständigen Forschungsinstituts, Oleksandr Ruvin, auf Telegram.

Demnach seien nach einem Angriff am 7. Februar Trümmerteile der «Zirkon» gefunden worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. 

Die «Zirkon», in Nato-Kreisen auch SS-N-33 genannt, gehört zu den Hyperschall-Raketen. Sie erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 11'000 km/h und kann nur schwer abgefangen werden. Ausserdem lassen sie sich im Gegensatz zu anderen Raketensystemen auch nach dem Abschuss noch steuern. 

Bis zu 400 Kilogramm schwere Gefechtsköpfe

Die hohe Geschwindigkeit bringt der russischen Armee einen weiteren Vorteil. Gemäss der US-Regierungsbehörde MDAA, die sich schwerpunktmässig mit Raketen beschäftigt, ist die Zirkon während dem grössten Teil ihres Flugs in eine Plasmawolke gehüllt. «Durch diesen Plasmaschirm taucht die Rakete auf feindlichen Radarsystemen nicht auf und bleibt auf ihrem Weg zum Ziel unentdeckt», schreiben die Experten. Die «Zirkon» fliegt auf einer Höhe von rund 30 Kilometern und bis zu 1000 Kilometer weit.

Abgefeuert wird die «Zirkon» von russischen Marineschiffen. Gemäss einem Bericht der staatlich gesteuerten russischen Nachrichtenagentur «Interfax» befindet sich derzeit auch eine Version in Entwicklung, die von Land aus abgeschossen werden kann.

Die SS-N-33 kann bis zu 400 Kilogramm schwere Gefechtsköpfe tragen. Auch die Montage von nuklearen Sprengköpfen ist möglich. Gemäss den Experten der MDAA reicht damit eine einzige Rakete aus, um ein grosses Kriegsschiff wie beispielsweise einen Flugzeugträger zu versenken. 

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In den vergangenen Jahren testete der Kreml die Rakete immer wieder. Auch Videos von den Starts veröffentlichte die russische Regierung. Im Januar 2023 etwa startete die Fregatte «Admiral Gorschow» eine Übungsmission. Mit an Bord: Eine «Zirkon»-Rakete.

Dass die SS-N-33 nun aber tatsächlich im Krieg eingesetzt worden sein könnte, wäre aber ein Novum. Russland hat sich bislang nicht zu einem möglichen Einsatz der Rakete geäussert.