Vorsichtsmassnahme Nach Dänemark setzt auch Norwegen Astrazeneca-Impfungen aus

dpa

11.3.2021 - 15:00

Nach Berichten über eine mögliche Impfkomplikation verzichtet Dänemark für mindestens 14 Tage auf den Einsatz des Vakzins von Astrazeneca. Norwegen zieht nun nach und erklärte, bis auf Weiteres ebenfalls nicht mit Astrazeneca zu impfen. 

Nach Dänemark setzt nun auch Norwegen die Impfungen mit dem Vakzin des britisch-schwedischen Unternehmens Astrazeneca aus. Das teilte das norwegische Gesundheitsinstitut FHI am Donnerstag mit, nachdem die dänischen Behörden wenige Stunden zuvor einen ähnlichen Schritt verkündet hatten.

Nach der Meldung eines Todesfalls in Dänemark in Verbindung mit einem Blutgerinnsel nach einer Impfung mit dem Astrazeneca-Vakzin wolle man Informationen abwarten, ob ein Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und dem Fall bestehe, sagte der für den Infektionsschutz zuständige FHI-Direktor Geir Bukholm auf einer Pressekonferenz in Oslo.

Wie zuvor die Dänen machten auch die Norweger deutlich, dass ein solcher Zusammenhang bisher nicht festgestellt worden sei. Aus Vorsicht unterbreche man die Impfungen mit dem Astrazeneca-Mittel jedoch, während die Untersuchungen liefen, sagte Bukholm.

Diese Pause bedeute aber nicht, dass man von Impfungen mit dem Mittel von Astrazeneca in Zukunft abrate. Wie lange die Unterbrechung währen soll, ist unklar. In Dänemark gilt sie für vorläufig 14 Tage. Bislang haben rund 122'000 Menschen in Norwegen den Astrazeneca-Stoff erhalten.

Sie werden vom FHI gebeten, sich nicht unnötig Sorgen zu machen. Wenn sich ein Zusammenhang zwischen Impfstoff und Blutgerinnsel herausstelle, würde dies eine äusserst seltene Nebenwirkung darstellen, hiess es in einer Behördenmitteilung.

142'000 Dänen bereits mit Astrazeneca geimpft

In Dänemark hatte zuvor Regierungschefin Mette Frederiksen vor Reportern vor einem Spital im dänischen Herlev bestätigt, dass die Verabreichung des Astrazeneca-Impfstoffes pausiert werde. Diese Nachricht sei ärgerlich, da man unheimlich abhängig davon sei, dass alle geimpft würden. Gesundheitsminister Magnus Heunicke sprach ebenso wie die Gesundheitsverwaltung von einer Vorsichtsmassnahme. Die Vorfälle sollten gründlich untersucht werden, schrieb er auf Twitter.

Ampulle mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca.
Ampulle mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca.
dpa

Im EU-Land Dänemark mit seinen gut 5,8 Millionen Einwohnern haben bislang rund 560'000 Menschen ihre erste Corona-Impfdosis erhalten, knapp 220'000 auch ihre zweite. Bisher haben etwa 142'000 Menschen ihren ersten Stich mit dem Astrazeneca-Stoff bekommen. Bei mehr als 70 Prozent der bislang verabreichten Impfungen kam das Vakzin von Pfizer/Biontech zum Einsatz, in 4 Prozent das von Moderna. Die Impfkampagne ist in Dänemark zügiger als in Deutschland und den meisten anderen Ländern Europas angelaufen.

dpa