WEF-Übersicht Cassis über Selenskyj: «Er ist ein Profi» +++ «Indische Gäste sagen, sie vermissen den Schnee»

Red.

23.5.2022

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj appelliert in einer Videobotschaft an das WEF-Publikum, den Druck auf Russland aufrecht zu erhalten. Zuvor hat Bundespräsident Cassis das Treffen in Davos eröffnet.

Red.

23.5.2022

Am Montag ist in Davos offiziell das diesjährige Weltwirtschaftsforum (WEF) eröffnet worden. Bundespräsident Ignazio Cassis will die Zeit nutzen, um die letzten Schritte für die Ukraine-Wiederaufbaukonferenz im Tessin zu besprechen. An der Eröffnung wandte sich auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an die WEF-Gemeinschaft.

Er hoffe, dass die grossen Unternehmen und Partnerländer an der Wiederaufbaukonferenz eigene Wege finden und Vorschläge machen werden, um die Ukraine beim Aufbau zu unterstützen, sagte der ukrainische Präsident in seiner Videozuschaltung.

Die Weg der Ukraine und ihr Wiederaufbau seien das Hauptziel seiner WEF-Mission, sagte Cassis am Montag vor den Medien. Er wolle letzte Vorbereitungsschritte für die Konferenz im Tessin Anfang Juli treffen. Darüber werde er am Dienstag auch mit dem ukrainischen Aussenminister Dmytro Kuleba sprechen. Eine grosse Frage sei, welche Rolle multinationalen Organisationen spielten.

Daneben erläuterte Cassis am Montag den Begriff «kooperative Neutralität», den er am Montag erstmals benutzte. Im In- und Ausland seien viele überrascht gewesen, dass die Schweiz als neutrales Land den Krieg so klar verurteilt habe. Bei einer solch «brachialen Verletzung» fundamentaler Werte gebe es aber keine neutrale Haltung. Stattdessen stehe die Schweiz zusammen mit jenen Ländern, die diesem Angriff auf die Grundfesten der Demokratie nicht tatenlos zuschauen.

Die Neutralität war auch Thema beim Auftritt des Kiewer Bürgermeisters Witali Klitschko und seines Bruders Wladimir, die am WEF an einer öffentlichen Veranstaltung eine Diskussionsplattform erhielten. «In der heutigen Zeit kann man nicht neutral sein», sagte Witali Klitschko. «Entweder man unterstützt die Ukraine oder Russland.» SDA

Das Wichtigste in Kürze

  • Vitali Klitschko, der Bürgermeister von Kiew und sein Bruder Wladimir haben betont, dass die Menschen in der Ukraine auch für die Freiheit der Menschen im Westen kämpfen würden.
  • Bundespräsident Ignazio Cassis hat zusammen mit WEF-Gründer Klaus Schwab das Forum eröffnet.
  • Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskyj forderte in seiner Live-Schaltung weitere Sanktionen gegen Russland. 
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  • 19.15 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Montag

  • 17.30 Uhr

    Kerry über die Schweiz: «Vorbild in allen möglichen Dingen»

    Der US-Sondergesandte für Klima, John Kerry, lobt die Schweiz als «Vorbild in allen möglichen Dingen», im Kampf gegen die globale Erwärmung etwa. Das sagte John Kerry am Rande des Weltwirtschaftsforums WEF in Davos zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA, nachdem er sich mit Bundespräsident Ignazio Cassis zu einem bilateralen Gespräch getroffen hatte. «Wir haben über eine Menge Dinge gesprochen», sagte der Sondergesandte von US-Präsident Joe Biden. Der Krieg in der Ukraine, die Schweizer Neutralität und der Klimawandel seien die wichtigsten Themen gewesen, die angesprochen worden seien.

    Bundespräsident Ignazio Cassis (rechts) hat sich heute in Davos mit dem US-Sonderbeauftragten fürs Klima, John Kerry, getroffen. 
    Bundespräsident Ignazio Cassis (rechts) hat sich heute in Davos mit dem US-Sonderbeauftragten fürs Klima, John Kerry, getroffen. 
    KEYSTONE/LAURENT GILLIERON
  • 16.44 Uhr

    «Indische Gäste sagen, sie vermissen den Schnee»

    Tamara Henderson, Präsidentin Hotel Gastro Davos, erklärt, wie die WF-Gäste damit klarkommen, dass bei dem Treffen plötzlich kein Schnee mehr liegt.

    «Indische Gäste sagen, sie vermissen den Schnee»

    «Indische Gäste sagen, sie vermissen den Schnee»

    Tamara Henderson, Präsidentin Hotel Bastro Davos, erklärt, wie die WF-Gäste damit klarkommen, dass bei dem Treffen plötzlich kein Schnee mehr liegt.

    23.05.2022

  • 16.37 Uhr

    John Kerrys Lust auf Schweizer Fruchtbonbons

    Der US-Klimagesandte John Kerry hat offenbar eine Schwäche für fruchtige Bonbons aus Schweizer Produktion. Am Montag in Davos bemühte sich die Schweizer Delegation eifrig darum, ihm welche zu besorgen.

    Kerry war zu einem bilateralen Treffen mit Bundespräsident Ignazio Cassis verabredet, als sich Cassis leicht verspätete, wie eine Quelle aus dem Umfeld des Treffens zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

    Als der US-Gesandte während des Wartens fragte, ob Cassis' Mitarbeiter eines der berühmten Bonbons bei sich habe, wurde der Mitarbeiter angewiesen, sie in der Bündner Bergstation kaufen zu gehen. Dieser habe sich aufgemacht, ihm die gewünschten Bonbons zu besorgen – und konnte dem US-Sonderbeauftragten welche bringen.

  • 16.17 Uhr

    Ende der Pressekonferenz

    Morgen wird Cassis wieder reden.

  • 16.16 Uhr

    Cassis zur Selenskyj-Rede

    «Er wird jeden Tag besser» habe Cassis seinem Kollegen nach der Rede gesagt. «Er hat sich überlegt, was ist wo passiert. Das zweite, was mich beeindruckt hat, waren seine Antworten auf die Fragen. Es waren seine Gefühle, und das ist auch seine Stärke in der Kommunikation. Er ist ein Profi.»

  • 16.12 Uhr

    Zur Neutralität

    Es gehe um gemeinsame Grundwerte und gemeinsame Friedensbemühungen, sagt Cassis. Das stehe nicht im Widerspruch zur Neutralität und das müsse man erklären. Er habe einen Aktionsplan eingebracht, der die OSZE neu aufstellen soll, der die Sicherheitsarchitektur nach dem krieg neu definieren soll. Cassis spricht dabei von einem «kooperativen Vorgehen».

  • 16.08 Uhr

    Treffen mit Politgrössen

    Heute Abend wird Cassis Ursula von der Leyen beim Nachtessen sehen. Mit Bundeskanzler Scholz ist bisher kein Treffen geplant.

  • 16.05 Uhr

    Drei Ebenen

    Es gehe um drei Ebenen, auf denen gearbeitet werde: die politische, die inhaltliche Vorbereitung und die kommunikative Ebene, die Verständnis schaffen soll. Damit schliesst der FDPler seine Ausführungen.

  • 16 Uhr

    Beginn der Pressekonferenz

    Statt grosser Bühne wird die Pressekonferenz nun augenscheinlich im kleineren Kreis durchgeführt. Bundespräsident Cassis begrüsst die Journalisten – und stellt «das Ziel für Davos» in diesem Jahr vor. Es müssen «konkrete Vorbereitungen» für die Ukraine-Konferenz in Lugano gemacht werden, so Cassis. Am Dienstag wird der ukrainische Aussenminister Kuleba in Davis erwartet.

  • 15.55 Uhr

    Um 16 Uhr spricht Cassis

    Bundespräsident Ignazio Cassis erläutert um 16 Uhr die wichtigsten Themenfelder des Forums – hier live in Player und im Ticker.

  • 13.46 Uhr

    Die Podiumsdiskussion mit Vitali und Wladimir Klitschko ist zu Ende

    Wir tickern wieder live um 16 Uhr, wenn Bundespräsident Ignazio Cassis die wichtigsten Themenfelder des Forums darlegt.

  • 13.45 Uhr

    «In diesem Moment werden Menschen in der Ukraine getötet»

    Vitaly Klitschko erinnert daran, dass in jeder Sekunde eine Rakete genau da einschlagen könne, wo man sich aufhalte. Und die Ukraine sei nicht so weit weg. 

    Vladimir Klitschko: «Die Welt ist schwarz oder weiss»

    Vladimir Klitschko: «Die Welt ist schwarz oder weiss»

    Der Kiewer Bürgermeister Vladimir Klitschko ist mit seinem Bruder Wladimir nach Davos an das WEF gereist. «Bitte stoppen Sie die Geschäfte mit Russland», sagte er vor den Medien, bevor er im Open Forum Platz nahm. «Die Welt ist schwarz oder weiss. Entweder unterstützt man die Ukraine oder Russland.»

    23.05.2022

    Bürgermeister Klitschko wiederholt seine Forderung, russische Propagandasender nicht auszustrahlen. Diese seien eine der wichtigsten Waffen im Krieg.

  • 13.42 Uhr

    Die Herausforderungen annehmen

    Vitaly Klitschko spricht von einer Methodologie, «facing the challenge», welche er entwickelt habe und die auch an der Universität St. Gallen gelehrt werde. Diese sei auch für die ukrainische Armee entscheidend, um diesen Krieg zu gewinnen.

  • 13.37 Uhr

    Welchen Titel würden sie Präsident Putin verpassen?

    Putin sei trotzdem Präsident Russlands. Er nenne ihn Mister Putin. Präsident Putin habe der Ukraine den Krieg erklärt und nannte ihn eine «militärische Spezialoperation». Wenn dieser Krieg zu Ende sei, müssen ein internationales Gericht Präsident Putin zur Verantwortung ziehen.  

    Auch Belarus gehöre dazu. Über 2000 Raketen seien in Belarus abgeschossen worden, die in der Ukraine Menschen getötet haben. Vitaly Klitschko spielt den Ton einer Luftalarm-Sirene ab.  

  • 13.35 Uhr

    Was raten Sie Russen, die die Realität kennen, aber sich nicht trauen die Wahrheit zu sagen?

    Er habe diese Erfahrung auch mit Menschen aus Russland gemacht, Menschen, die seit langem seine Freude seien. Sie würden es einen Konflikt nennen, statt einen Krieg. Er fordere sie auf, zu sagen, dass sie dagegen seien. Russische Freunde seien aus WhatsApp-Gruppen verschwunden, erzählt Wladimir Klitschko. 

  • 13.30 Uhr

    Welche Erfahrungen haben die Klitschkos auf ihre heutigen Rollen vorbereitet?

    In jedem Wettkampf sei es nicht entscheidend, wie gross und wie stark man sei, sondern wie gross der Wille sei, erklärt Vitaly Klitschko, wie sein Bruder ein ehemaliger Schwergewichtsweltmeister.

    Dann erzählt er die Geschichte eines über 60-jährigen Mannes in Kiew, dessen Wohnung zerstört worden sei. Er habe es abgelehnt an einen sicheren Ort gebracht zu werden. Er habe bloss eine Waffe verlangt. Die Leute in seinem Land seien wütend und bereit zu kämpfen, beschreibt Klitschko. Menschen, die in ihrem Leben nie eine Waffe in der Hand gehabt hätten und nie eine wollten, würden nun zur Waffe greifen, weil sie ihr Land verteidigen wollten. 

  • 13.28 Uhr

    Moderatorin Amin eröffnet die Fragerunde

    Wie können Private beim Wiederaufbau helfen, weill ein US-Amerikaner wissen, der für ein Ukraine-Hilfswerk arbeitet. Wladimir Klitschko bedankt sich bei den USA, erwähnt einen Computerhersteller. Die digitale Welt würde ihnen helfen, Kriegsverbrechen festzuhalten, feindliche Stellen zu entdecken. 

    Sie hätten IT-Hardware und Software sowie auch Geld erhalten, dafür bedanke er sich, sagt Wladimir Klitschko. Und man solle auch darüber sprechen, betont er. So motiviere man weitere zu helfen. Jede Hilfe sei willkommen. 

  • 13.25 Uhr

    Wladimir Klitschko: «Es werden noch mehr Horror-Bilder erscheinen»

    Wenn der Krieg vorbei sei, würden noch mehr grauenhafte Bilder auftauchen. Der Krieg werde sich aber auch wirtschaftlich in der ganzen Welt bemerkbar machen.

    Der Krieg habe die Ukraine verändert und er werde die Menschen im Rest der Welt verändern. Und er hoffe, er würde sie zum Guten verändern.

  • 13.20 Uhr

    Was die Klitschkos schon durchgemacht haben

    Moderatorin Amin will wissen, wo die Klitschkos diese Kriegserfahrung einordneten, im Vergleich zu allem anderen, das sie schon durchgeamcht hätten, wie Tschernobyl, den eisernen Vorhang. Wladimir Klitschko erklärt, es gehe nicht nur um sie, sondern um alle Menschen in der Ukraine. 

    Dieser Krieg verändere die Ukrainer*innen, sagt Klitschko und er sei natürlich nicht vorbei. Das Leben kehre nach Kiew zurück. Aber es sei eine Gefahrenzone, das ganze Land. Raketen können weiterhin überalle einschlagen. Sirenen würden täglich aufheulen und die Leute müssten in die Schutzräume.

    Wenn sich jemand mit Menschen in der Ukraine verbinde und helfe, dann werde es auch die Menschen verändern, so wie es die Ukrainer*innen verändert habe.

    Die Bilder aus Butscha werde man niemals mehr vergeessen. Nicht nur die Bilder, sondern den Geruch und die Gegenwart des Todes. Das vergesse man nie mehr, wenn man es erlebt habe.

  • 13.19 Uhr

    Wiederaufbau der Ukraine

    Hunderte von Gebäuden seien zerstört worden, mehr als hundert Zivilisten seien getötet worden. Vororte von Kiew seien komplett zerstört worden.

    Aus Kiew hätten internationale Journalisten sofort berichtet, was passiere. Aber in Mariupol, in Charkiw und anderen Orten gebe es keine internationalen Journalisten, die von dort berichten könnten, erklärt Bürgermeister Klitschko.

  • 13.17 Uhr

    «Hat die Ukraine schon gewonnen?»

    Die Moderatorin fragt, ob es stimme, dass die Ukraine in einem gewissen Sinn den Krieg schon gewonnen habe.

    Vitaly Klitschko sagt: Die oberste Priorität sei die territoriale Integrität. Das seien sie nicht kompromissbereit. Sein Traum sei gewesen, Kiew zu einem Vorbild zu machen, mit seinen Dienstleistungen, seiner Infrastruktur. Jetzt sei sein Ziel nur noch, den Krieg zu stoppen. 

    Die Person, die diesen Krieg begonnen habe, könnte ihn gemäss Vitaly Klitschko sofort beenden. Aber das werde nicht passieren und so habe die Ukraine keine Wahl als weiterzukämpfen. 

  • 13.12 Uhr

    Wenn die freie WElt nachgibt, wird es schlimmer Konsequenzen haben

    Beide Seiten hätten eine Lektion zu lernen. Die freie Welt, was passiere, wenn man einen Machthaber wir Putin gewähren lasse. Aggressoren müssten lernen, dass sie nicht tun können, was sie wollen. 

    Darum müssten Propaganda-Medien verboten werden. Es dürfe keine ausschliesslich staatsfinanzierte Medien geben. Er glaube, die Welt müsse lernen, früher aufzuwachen, ausdauernd zu sein. Die demokratischen Prinzipien müssten immer verteidigt werden in der Ukraine. «Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt?»

    «Wenn wir zusammenarbeiten, könnte der Krieg bald enden», ist Klitschko überzeugt. Dem Klimawandel müsse man ebenso entschieden entgegentreten. 

  • 13.10 Uhr

    Vitaly Klitschko: «Die Welt ist aufwacht.»

    Je länger dieser Krieg dauert, desto besser für uns, sagt Vitaly Klitschko. Er meine, es habe zwei Monate gedauert, bis der Westen begriffen habe, wie wichtig Waffen für die Ukraine seien. 

    Je länger es gehe, desto klarer werde es dem Rest der Welt, wie wichtig es sei, diesen Krieg zu stoppen.

  • 13.08 Uhr

    Vitaly Klitschko: «Sie haben den Krieg begonnen, sie können auch den Atom-Knopf drücken»

    Der Mann, der all das begonnen hat, ist nicht gesund. Er hat den Krieg begonnen und er könnte auch den Atomknopf drücken.

  • 13.06 Uhr

    So lang der Krieg andauere, werde die Ukraine Unterstützung brauchen

    Was die Ukraine brauche, will Moderatorin Amin von Vitaly Klitschko wissen. Dieser erklärt: «Wir kämpfen für euch, für eure Freiheit, für euer Leben.»

    Darum müssten alle proaktiv sein. Die Ukrainer würden den grösstmöglichen Preis bezahlen, ihr Leben. 

    Waffen seien sehr wichtig, aber auch politischer und wirtschaftlicher Support. In diesem Krieg werde die demokratische Welt verteidigt, betont Vitaly Klitschko, der Bürgermeister von Kiew.

    Würde eines der grossen AKW getroffen, wäre das schlimmer als das Reaktorunglück von Tschernobyl 1986.

  • 13.03 Uhr

    «Die Schweiz war immer neutral»

    Die Schweiz habe sich nicht eingemischt, wenn sich zwei Staaten bekriegt hätten, um vermitteln zu können. Er verstehe das.

    Klitschko erinnert an die grossen AKW in der Ukraine. In einem habe es gebrannt. Raketen seien in unmittelbarer Nähe eingeschlagen. Dies sei eine Gefahr für ganz Europa.

    Langsam erkenne die Welt, dass Russland lüge, erklärt Wladmimir Klitschko. Die Welt sei halt süchtig nach dem russischen Öl gewesen. Doch nun würden immer mehr Länder kein russisches Öl mehr beziehen.

    Dieser Krieg sei nicht nur in der Ukraine, knapp 1000 Kilometer entfernt. Früher oder später würde er bei allen an die Tür klopfen. Und jeder müsse sich fragen, was er getan habe, um der Ukraine zu helfen.

  • 13 Uhr

    Klitschko: «Ukraine ist nur der Anfang der russischen Aggression»

    Wladmimir Klitschko zählt die Länder auf, welche schon von Russland angegriffen worden seien oder die einen Angriff befürchten müssen. Man habe es bei der Ukraine gesehen, dass man vorher handeln müsse. Die Bilder seien bekannt, die zeigten, dass die russischen Armeeangehörigen Kriegsverbrechen begingen. 

    Die «Militärische Spezialoperation» richte sich nicht gegen die ukrainische Armee, sondern gegen die Bevölkerung der Ukraine. Putin habe die Ukraine als «Fehler der Geschichte» bezeichnet.

    Die gefährlichste Waffe seien staatlich kontrollierte Medien. Wladimir Klitschko erzählt, er habe am heutigen Morgen in seinem Hotelzimmer russisches Staatsfernsehen gesehen, welches die Tatsachen komplett verdrehten. 

  • 12.54 Uhr

    Wladimir Klitschko über das Wesen der Ukrainer*innen

    Es gebe 65 Millionen Ukraine rund um die Welt. Ungefähr 45 hätten zu Beginn des Krieges in der Ukraine gelebt. Es sei unmöglich zu zählen, wie viele schon getötet worden seien.

    Er werde bis zum Tod kämpfen, verspricht Wladimir Klitschko, Präsident der Klitschko-Foundation. Er ruft das Publikum auf, Russland zu isolieren, politisch, wirtschaftlich und auch sportlich.

    Auch er habe nichts gegen Russen. Es müssten jene sanktioniert werden, die das Regime unterstützten, erklärt der ehemalige Box-Weltmeister Klitschko. 

  • 12.54 Uhr

    Warum die Ukraine sich erfolgreich wehrt

    Gemäss Klitschko ist die ukrainische Armee so erfolgreich, weil sie für ihr Land kämpfen. Die Russen kämpften nur für Geld.

  • 12.52 Uhr

    Klitschko: Es sei ein Fehler gewesen, Russland zu trauen

    Er zählt auf, wie Russland in Luhansk schon vor Jahren von einem Bürgerkrieg gesprochen hätten, dabei sei es ein Krieg ihres Landes gegen die Ukraine gewesen.

    Die aktuelle Invasion würden sie «spezielle Militäroperation» nennen. Dabei sei es ein Krieg.

    Viele in der Ukraine hätten nichts gegen Russland als Nation. Aber auch viele mit russischen Wurzeln hätten viel gegen russische Aggression.

  • 12.47 Uhr

    Moderatorin Amin leitet die Diskussion ein

    Naslinda Amin fragt die Klitschkos, wie die Stimmung in der Ukraine sei. 

    Vitaly Klitschko beschreibt, es sei wunderbar den Beginn des Sommers zu erleben. Aber in der Ukraine würden in dieser Zeit Menschen jeden Alters und Geschlechts sterben. 

    Die Ukraine habe ein demokratisches, europäisches Land aufbauen wollen. Der russische Präsident akzeptiere das nicht. Man könne ihnen nicht trauen. Vitaly Klitschko erinnert daran, dass die Ukraine freiwillig ihre Atomwaffen abgegeben hätten, gegen Sicherheitsgarantien, neben anderen von Russland. 

  • 12.42 Uhr

    Der Moderator eröffnet das Podium

    Vitaliy und Wladmimir Klitschko nehmen auf der Bühne Platz. Mit ihnen spricht Naslinda Amin von Bloomberg News aus Singapur.  

  • 12.25 Uhr

    «Eine Diskussion mit den Klitschkos» ist der Titel des nächsten Podiums

    Sie werden darüber berichten, was die russische Invasaion für sie, Kiew und die Ukraine bedeutet. Das Gespräch hätte gemäss Programm bereits beginnen müssen, doch weder der Bürgermeister von Kiew, noch sein Bruder sind auf der Bühne zu sehen. 

  • 11.59 Uhr

    «Die Welt muss zusammenstehen»

    Im Saal seien 1000 Grössen aus aller Welt. Was ist Selenskyjs letztes Wort an sie? «Ich habe nur wenig Zeit», lautet die Antwort. Auch der Ukraine laufe sie davon – und vielleicht auch der Welt. Er würde niemanden persönlich ansprechen, sagt Selenskyj. Denn: «Die Welt muss zusammenstehen.» Er hoffe, dieses Gefühl der Einigkeit werde nicht verloren gehen, weil jeder Staatsmann oder jede Staatsfrau auch eigene Prioritäten habe. «Ich hoffe, jeder von Ihnen wacht morgen auf mit dem Frage: Wie kann ich der Ukraine heute helfen?» Der Präsident wird mit Applaus verabschiedet.

  • 11.55 Uhr

    Was ist mit Nahrungsmitteln?

    Schwab hat eine zweite Frage: Was ist mit der Nahrungsmittel-Produktion? Wie kann geholfen werden? Selenskyj spricht über das Problem der Schwarzmeer-Häfen, die abgeschnitten sind. Ausserdem verkaufe Russland gestohlenes Getreide. Kiew versuche, darüber aufzuklären. Es gebe nun Gespräche, Nahrungsmittel auf anderem Weg aus dem Land zu bringen und einen Export-Korridor einzurichten. Abhilfe könnten Ostsee-Häfen oder bessere Bahnverbindungen in den Westen sein. «Aber mit einem Nachbarn wie der Russischen Föderation gibt es keine einfache Lösungen.» Man brauche weltweite Unterstützung.

  • 11.48 Uhr

    Schwab fragt nach Selenskyjs Träumen

    Klaus Schwab dankt dem Ukrainer und fragt ihn nach seinen Träumen. Selenskyj antwortet, es sei eine «komplexe, zugleich aber auch einfache Frage». Als Präsident eines Landes im Kriege denke er vor allem an die Opfer. 87 Menschen seien allein heute bereits gestorben. Er wolle nicht zu emotional sein, aber die Ukraine verliere jeden Tag sehr viel. «Wir müssen unsere Freiheit teuer bezahlen.» Doch der Staat werde stärker daraus hervortreten, was bei einem so aggressiven Nachbarn auch nötig sei. 

  • 11.43 Uhr

    «[117]-Service» gegen «Hunger, Verzweiflung und Chaos»

    Es müsse «ein neues Format für Sicherheitsgarantien geben«, fordert Selenskyj – so etwas wie «ein [117]-Service» gegen «Hunger, Verzweiflung und Chaos». In Zukunft müsse präventiv gehandelt werden, beendet er seine Rede: «Slava Ukrajina.»

  • 11.41 Uhr

    Aggressoren müssen hohen Preis zahlen

    Selenskyj fordert ein konsequentes Einfrieren russischer Vermögen, um sie für den Aufbau zur Verfügung zu stellen. «Wenn der Aggressor alles verliert, hat er keine Motivation mehr, Krieg zu führen.» Es müssten Institutionen geschaffen werden, die die Ausbreitung des Hungers in der Welt stoppen und den Handel schützen, sagt er mit Blick auf drohende Hungersnöte. Und wenn die Welt schon eher Sanktionen beschlossen und Waffen geliefert hätte, hätten viele Todesopfer verhindert werden können, mahnt Selenskyj.

  • 11.38 Uhr

    Hoffen auf Lugano

    Länder wie Grossbritannien oder Dänemark hätten sich bereits verpflichtet, sich in bestimmten Bereichen beim Wiederaufbau besonders engagieren zu wollen. Das sei auch eine Chance für die betroffenen Firmen. Er hoffe, Lugano werde in dieser Hinsicht weitere Ergebnisse liefern. Der Präsident dankt der Schweiz für die Ausrichtung dieser Konferenz.

  • 11.36 Uhr

    Selenskyj wendet sich an die Wirtschaft

    Die Welt dürfe sich nicht von Drohungen beeindrucken lassen, dass ABC-Waffen eingesetzt werden könnten. Selenskyj fordert weitere Sanktionen: gegen die Ölbranche, gegen Banken und weitere Unternehmen, fordert er. «Es muss ein Zeichen gesetzt werden», so der Präsident. Jede Firma, die den russischen Markt verlasse, könne sich in der Ukraine engagieren. «Ihre Marken würden nur beliebter werden, weil sie die Freiheit verteidigen», ruft er den CEOs zu und bietet ihnen an, sich am Wiederaufbau seines Landes aktiv zu beteiligen.

  • 11.33 Uhr

    «Jetzt sehen wir, dass die Welt zuhört»

    Selenskyj betont, sein Land habe sich nie um Aussagen gekümmert, die Ukraine habe gegen Russland keine Chance. Um so einen Krieg zu verhindern, müsste auch Sanktionen präventiv beschlossen werden, kritisiert der frühere Schauspieler. Deshalb würden auch viele Europäer*innen Druck auf ihre Regierungen ausüben. Nun gebe es diese Bewegung, doch eigentlich hätte der Kontinent schon 2014 reagieren müssen. «Jetzt sehen wir, dass die Welt zuhört.»

  • 11.30 Uhr

    Historische Zeiten

    Selenskyj spricht über die Zerstörung seines Landes und die Störung des Handels. «Die Geschichte wird die Momente erinnern, in denen sich alles dramatisch geändert hat.» Das sei wie die Ermordung des österreichischen Kronprinzen 1914 in Sarajewo. 

  • 11.27 Uhr

    Selenskyj spricht

    Mit ernstem Gesicht beginnt Wolodymyr Selenskyj seine Rede. Es sei ihm eine grosse Ehre, am WEF zu sprechen. Er sei «dankbar» für die Möglichkeit. «Das ist wirklich der Moment, der entscheidet, ob rohe Gewalt die Welt regiert.»

  • 11.24

    Selenskyj wird zugeschaltet

    Der ukrainische Präsident meldet sich aus Kiew und beginnt nun seine Rede an das Davoser Publikum. Applaus brandet auf, Klaus Schwab stellt den Redner vor. «Jedes Land hat das Recht, in Frieden zu leben», sagt der WEF-Gründer. Es könne auch selbst seine Allianzen wählen.

    Klaus Schwab stellt Wolodimir Selenskyj vor. 
    Klaus Schwab stellt Wolodimir Selenskyj vor. 
    Screenshot WEF
  • 11.17 Uhr

    Offener Dialog bringt Lösungen

    Multilaterale Regeln müssten der Zeit angepasst werden. Reformen seien nötig, damit die politische Koordination sich weiterentwickeln könne. 

    Worauf es ankomme, sei, dass Diskussionen stattfinden. Lösungen entstünden aus dem offenen Dialog.

  • 11.15 Uhr

    Risiko der Polarisation

    Cassis stellt die Frage, was die Polarisierung für die Sicherheit und wirtschaftliche Entwicklung bedeute. 

    Polarisation und regionale Hegemonien behinderten den wirtschaftlichen Austausch, erklärt Cassis. 

    Die Hyper-Globalisierung: Globale Lieferketten hätten ihre Systemrelevanz gezeigt und die Gefahren, die sie beinhalten.

    Der Multilateralismus müsse gestärkt werden, so der Bundespräsident. Die grossen Fragen könnten nicht isoliert beantworten werden: Solche wie das Klima, globale Finanzkrisen und weitere.

    Bundespräsident Ignazio Cassis eröffnet WEF mit Rede zur Ukraine

    Bundespräsident Ignazio Cassis eröffnet WEF mit Rede zur Ukraine

    Bundespräsident Ignazio Cassis hat am Montagvormittag in Davos das Weltwirtschaftsforum eröffnet. Dabei stand der Ukraine-Krieg im Fokus. Dieser «Aggressionskrieg» habe die Ukraine als souveränen Staat in Trümmer gelegt, sagte Cassis. Dass die Schweiz diesen Krieg scharf verurteilt habe, habe angesichts der Schweizer Neutralität viele überrascht, sagte Cassis. Es gebe aber bei einer solch «brachialen Verletzung» fundamentaler Werte keine neutrale Haltung. Denn diese Werte stünden für die Freiheit schlechthin. «Demokratie muss stärker sein als Gewaltherrschaft», sage der Bundespräsident.

    23.05.2022

  • 11.13 Uhr

    Ukraine-Konferenz in Lugano im Juli 2022 

    Die Schweiz und die Ukraine bereiteten eine Wiederaufbaukonferenz in Lugano vor. Diese werde im Juli stattfinden. 

    Dafür brauche es einen breit abgestützten politischen Prozess mit allen relevanten Beteiligten. Es werde der Startschuss des Wiederaufbaus der Ukraine sein.

  • 11.10 Uhr

    «Das Denken in grösseren Räumen wird wichtiger»

    Wenn völkerrechtliche Werte wanken, sei auch die Schweiz bedroht. Keine Teilnahme an Kriegen, keine Mitgliedschaft in militärischen Allianzen, keine Lieferung von Waffen und keine Durchgangsrechte: Diese Grundlagen der Neutralität würden weiterhin gelten, erklärt Cassis.

  • 11.09 Uhr

    Cassis über die Haltung der Schweiz

    Der Bundespräsident erklärt, wie die Schweizer Neutralität mit der Teilnahme an den Sanktionen vereinbar sei.

    Demokratie müsse stärker als Gewalt, Selbstbestimmung stärker als Macht sein. Diese Werte stünden für die Freiheit. Passivität hätte den Rechtsbruch toleriert und dem Aggressor in die Hände gespielt. Darum habe sich die Schweiz für die «kooperative Neutralität» entschieden. 

    Neutralität heisse nicht abseits zu stehen. Die Solidarität stehe im Mittelpunkt.

  • 11.06 Uhr

    Die Hoffnungen nach dem Ende des Kalten Krieges haben sich zerschlagen

    In den letzten Jahrzehnten hätten viele gehofft, das Ende des Kalten Kriegs bedeute dauerharte Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung, beschreibt Cassis.

    Doch nun fielen die Grundlagen für diese erhoffte Entwicklung auseinander, so Cassis. Zuerst die Pandemie, dann die russische Invasion der Ukraine. 

  • 11.03 Uhr

    Jetzt spricht Bundespräsident Ignazio Cassis

    Das WEF sei ein Rückzug vom Tagesgeschäft, aber nicht von der Realität. Die Form biete die Möglichkeit, neue Lösungen zu finden. 

  • 11 Uhr

    Wirtschaftskrise und Hunger

    Als vierten Punkt nennt Schwab die drohende Wirtschaftskrise und aus dem Krieg in der Ukraine hervorgehende Hungersnöte.

    Er ruft die Anwesenden auf, Verantwortung zu übernehmen und zusammenzuarbeiten.

  • 10.58 Uhr

    Corona und Klimakrise

    Zweiter Schwerpunkt sei die Corona-Krise und wie weitere globale Pandemien verhindert oder gelindert werden könnten. 

    Auch der Klimawandel müsse auf der Agenda bleiben, meint WEF-Gründer Schwab.

  • 10.45 Uhr

    WEF-Gründer Klaus Schwab eröffnet das WEF 2022

    Der Gründer des Weltwirtschaftsforums Klaus Schwab eröffnet das jährliche Treffen.

    Vier Themen stünden im Mittelpunkt: Der Krieg in der Ukraine. Dieser sei mit einer starken Delegation präsent. 

  • 10.30

    Bundespräsident Cassis und Gründer Klaus Schwab werden das WEF eröffnen

    Das erste persönliche Zusammentreffen der globalen Spitzen aus Wirtschaft und Politik in Davos seit Januar 2020 beginnt in Kürze. Traditionsgemäss werden der Schweizer Bundespräsident und der Gründer Klaus Schwab die Veranstaltung mit ihren Voten eröffnen. 

  • 10 Uhr

    «Geschichte an einem Wendepunkt» – das Motto 2022

    Das Treffen steht in diesem Jahr unter dem Motto «Geschichte an einem Wendepunkt». Die Umwälzungen, die der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine mit sich bringt, werden sich voraussichtlich durch einen grossen Teil der Diskussionen ziehen.

    Bundespräsident Ignazio Cassis wird den ukrainischen Aussenminister Dmytro Kuleba treffen. Daneben soll etwa der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko anreisen.

    Vor Ort erwartet werden bei dem bis Donnerstag dauernden Treffen rund 50 Staats- und Regierungschef sowie 2500 Delegierte aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Das WEF ist heuer allerdings nicht so prominent besetzt wie auch schon. Das WEF 2022 in Zahlen.

    So bleiben sowohl US-Präsident Joe Biden als auch der chinesische Präsident Xi Jinping der Veranstaltung fern. Besucher aus Russland wurden wegen der Sanktionen keine eingeladen.

    Der Regen vor dem Sturm: Das Kongresszentrum am Sonntag vor der Eröffnung des WEF 2022. 
    Der Regen vor dem Sturm: Das Kongresszentrum am Sonntag vor der Eröffnung des WEF 2022. 
    KEYSTONE
  • 9 Uhr

    WEF-Gründer kündigt digitales Grossprojekt an

    Das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos bereitet sich auf eine virtuelle Zukunft vor. WEF-Gründer Klaus Schwab hat in einem Interview die Schaffung eines globalen Dorfs für die Zusammenarbeit in der digitalen Parallelwelt angekündigt.

    «Wir wollen Davos ins Metaversum bringen und ein Global Collaboration Village aufbauen. Als open source», sagte Schwab der «Neuen Zürcher Zeitung» (Montagausgabe). Es handle sich um ein «sehr grosses neues Projekt». Dafür wendete der 84-Jährige laut eigenen Angaben im vergangenen halben Jahr etwa sechzig Prozent seiner Zeit auf.

    Das WEF plant demnach das digitale Projekt zusammen mit dem Technologiekonzern Microsoft, der Beratungsfirma Accenture und verschiedenen internationalen Organisationen. Das Global Village soll zur ersten Metaversum-Anwendung mit einem echten Zweck werden, sagte Schwab.

    Es gebe in der virtuellen Welt das Kongresshaus für Zusammenkünfte und fünf Pavillons, die den fünf Zentren beim Weltwirtschaftsforum entsprächen. «In den Pavillons können sie an verschiedenen Projekten arbeiten», sagte Schwab. Das Global Village soll zu einer grossen Plattform werden, die internationale Initiativen versammelt und unter ihnen Übersicht und Synergien schaffe.

    Das virtuelle Forum sei aber kein Ersatz für das persönliche Zusammentreffen.