Politik Sri Lanka wählt: Neuer Präsident strebt Parlamentsmehrheit an

SDA

14.11.2024 - 09:34

Der srilankische Präsident Anura Kumara Dissanayake verlässt das Gebäude nach der Stimmabgabe. Foto: Eranga Jayawardena/AP
Der srilankische Präsident Anura Kumara Dissanayake verlässt das Gebäude nach der Stimmabgabe. Foto: Eranga Jayawardena/AP
Keystone

In Sri Lanka finden Parlamentswahlen statt, bei denen die Allianz der Nationalen Volksmacht unter Präsident Anura Kumara Dissanayake eine entscheidende Mehrheit anstrebt. Die Wahl gilt als Test für die Unterstützung der Bevölkerung.

In Sri Lanka haben die Wahlen zu einem neuen Parlament begonnen, nur zwei Monate nach dem Amtsantritt des linksgerichteten Präsidenten Anura Kumara Dissanayake. Die Nationale Volksmacht (NPP), angeführt von Dissanayake, strebt eine Mehrheit in der 225 Sitze umfassenden Volksvertretung an, um ihre politischen Ziele effektiver umsetzen zu können. Der 55-jährige Marxist hofft, durch eine gestärkte Position seine Reformpläne voranzutreiben. Bisher war die NPP nur mit wenigen Abgeordneten im Parlament vertreten.

Mehr als 17 Millionen Bürger des südasiatischen Inselstaates sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Abgeordneten werden normalerweise für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt. Doch Dissanayake nutzte seine präsidialen Befugnisse, um das Parlament im September vorzeitig aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen. Wann erste Ergebnisse der Wahl vorliegen werden, ist derzeit noch unklar.

Herausforderungen und Erwartungen

Die NPP gilt als Favorit in diesem Wahlgang, doch bleibt es fraglich, ob sie die erforderliche Mehrheit von mindestens 113 Mandaten erreichen kann. Laut der sri-lankischen Zeitung «Daily FT» wird die Wahl als entscheidender Test angesehen, ob die Koalition von Dissanayake die notwendige Unterstützung der Bevölkerung erhält. Die NPP hat versprochen, das Land wieder zu wirtschaftlicher Stabilität zu führen, ein Versprechen, das angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Probleme von grosser Bedeutung ist. Vor zwei Jahren hatte eine schwere Wirtschaftskrise zu massiven Protesten geführt, deren Auswirkungen das Land noch immer belasten.

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