Scharfer Ton Brexit-Verhandlungen: Tusk schiesst gegen Johnson 

AP/gbi

8.10.2019

EU-Ratspräsident Donald Tusk kritisiert die Brexit-Verhandlungen von London. 
EU-Ratspräsident Donald Tusk kritisiert die Brexit-Verhandlungen von London. 
Bild: Keystone

Beim Ringen um ein Brexit-Abkommen wird der Ton rauer. Der Brexit sei kein «dummes Schuldzuweisungsspiel», warf EU-Ratspräsident Donald Tusk dem britischen Premier Boris Johnson am Dienstag entgegen.

EU-Ratspräsident Donald Tusk hat sich auf Twitter mit ungewohnt undiplomatischen Worten an Boris Johnson gewandt: Beim EU-Austritt der Briten gehe um die Zukunft Europas und des Vereinigten Königreichs, schrieb Tusk, genauso um die Sicherheit und die Interessen der Menschen. «Sie wollen keinen Deal, Sie wollen keinen Aufschub, Sie wollen keinen Widerruf. Quo Vadis?», fragte er mit Blick auf die Verhandlungen.

Nach einem Telefonat mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die britische Regierung am Dienstag gesagt, die Chancen auf einen Brexit-Deal mit der EU würden schwinden. Merkel habe Johnson gesagt, dass ein Abkommen unwahrscheinlich sei, teilte die Londoner Regierung mit. Es sei denn, so Merkel, Nordirland bleibe in einer Zollunion mit der EU. Das will das Vereinigte Königreich aber nicht erlauben.

Wenn diese Aussage die neue Haltung darstelle, dann sei ein Abkommen unmöglich; «nicht nur jetzt, sondern jemals».

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