Rares Interview mit MutterBin Ladens Familie: «Wir wussten es von Anfang an»
phi
3.8.2018
Erstmals seit Jahren spricht Osama bin Ladens Mutter über ihren berüchtigten Sohn, der ihr zufolge nicht immer ein Terror-Fürst gewesen ist.
«Er war ein sehr guter Junge und er hat mich so geliebt», sagt die Frau, die 1934 nahe der syrischen Stadt Latakia geboren wurde. Mit 14 Jahren wurde sie mit einem saudischen Baulöwen verheiratet, der bereits zehn Mal verheiratet und 28 Jahre älter war als sie. 1956 zogen die Eheleute nach Riad, wo ein Jahr später ihr Kind zur Welt kam, über das die Frau jetzt spricht: Osama bin Laden.
My son, Osama: the al-Qaida leader’s mother speaks for the first time. Usame bin Ladin'in annesi Alia Ghanem'in röportajı, ilginç işlenmiş. https://t.co/cbvJkFk4x8
Alia Ghanem hat erstmals seit Jahren einen Journalisten empfangen, um zu erklären, was ihren Sohn dazu bewegt hat, sich mit dem Attentaten vom 11. September 2001 ins Weltgedächtnis einzubrennen. «Er war ein sehr gutes Kind, bis er in seinen frühen 20-ern Leute getroffen hat, die ihm einer heftigen Gehirnwäsche unterzogen haben. Man kann es einen Kult nennen», erzählt die Seniorin dem britischen «Guardian». «Er war sehr gradlinig, sehr gut in der Schule. Er studierte wirklich gerne.»
«Er wurde ein anderer Mann»
Erst während Osamas Studium in Dschiddah habe sich ihr Sohn radikalisiert, als er Mitglieder der Muslimbrüder kennenlernte. Insbesondere Abdallah Yusuf Azzam, der als Vordenker des modernen islamistischen Terrors gilt, habe bin Laden beeinflusst: «Er wurde ein anderer Mann. Ich hätte ihm gesagt, sich von solchen Leuten fernzuhalten. Aber er hätte nie zugegeben, was er treibt, weil er mich so sehr liebte.»
Anm. d. Red.: Der Tweet zeigt den bin-Laden-Clan bei einem Besuch in Schweden 1971. Osama ist der Zweite von rechts.
Osamas Vater, der als Bauunternehmer ein Milliardenvermögen anhäufte, zeugte mit Alia Ghamen vier Kinder. Schätzungen zufolge hatte er insgesamt 22 Frauen und 56 Kinder, bevor er 1967 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Alia Ghanem heiratete 1961 oder 1962 Mohammed al-Attas, der Osama und seine Geschwister aufzog. Dass sich Osama einmal derart radikalierenden könnte, wäre ihr «nie in den Sinn gekommen», so Ghanem.
Osamas Sohn Hamza in seinen Fussstapfen
Nach dem Tod seines Vaters erbte der spätere Massenmörder 25 bis 30 Millionen Dollar, die er in Afghanistan in den Kampf gegen die Sowjets investierte. Nach dem Uniabschluss 1979 hatte er sich dem islamistischen Widerstand gegen die Besatzer verschrieben, der ihm zunächst in der Heimat und bei seiner Familie noch Respekt einbrachte. «Sogar die saudische Regierung behandelte ihn auf vornehme, respektvolle Art. Und dann wurde er zu Osama, dem Mudschahed.»
Im Video: Der SAusschnitt einer «National Geographic»-Dokumentation über den Krieg in Afghanistan.
Der Begriff Mudschahedin hat dieselbe Wortwurzel wie Dschihad und bezeichnet gläubige Kämpfer. In Afghanistan sah Alia Ghanem ihren Sohn 1999 zum letzten Mal. Einer seiner Halbbrüder sagt über dessen Mutter: «Sie leugnet das mit Osama. Sie liebt ihn so sehr und lehnt es ab, ihm etwas vorzuwerfen.» Vor seiner radikalen Seite verschliesse sie die Augen – anders als der Rest der Familie. Ahnten die Angehörigen 2001, dass er hinter den US-Attentaten steckt? «Wir wussten es von Anfang an. Vom Jüngsten bis zum Ältesten schämten wir uns.»
Siege und Niederlagen der Russischen Armee gestern und heute
Jedes Jahr am 23. Februar feiert Russland am «Tag der Vaterlandsverteidiger» seine Streitkräfte, doch dieses Mal ist es ein besonderes Jubiläum: Vor 100 Jahren wurde die Rote Armee gegründet. (Archivbild)
Bild: Keystone
Die Armee der Atommacht Russland begeht das Jubiläum in einem Aufschwung nach Jahren des Verfalls. Präsident Wladimir Putin hat die Streitkräfte auf etwa 880'000 Mann verkleinert, hat sie modernisiert und professionalisiert.
Neben Öl- und Gaslieferungen hat Putin die Streitkräfte zum Hauptinstrument der russischen Aussenpolitik gemacht. Seine Soldaten kämpfen offen im Syrienkrieg ...
Bild: Keystone
... und verdeckt in der Ostukraine mithilfe von prorussischen ukrainischen Sympathisanten und Paramilitärs.
Die Annexion der Halbinsel Krim erfolgte auch durch Soldaten ohne militärische Hoheitszeichen, die ihre Zugehörigkeit zur russischen Armee erkenntlich gemacht hätte.
Der Dienst in dieser Armee ist für die Russen selbst nicht mehr ganz so lebensgefährlich und brutal wie noch vor einigen Jahren. Prominentes Opfer der sogenannten Dedowschtschina («Herrschaft der Grossväter»), der systematischen Drangsalierung von Wehrpflichtigen war Andrei Sytschow, dem 2006 wegen Misshandlungen durch Vorgesetzte beide Beine sowie die Geschlechtsorgane und das erste Glied des rechten Ringfingers amputiert werden mussten.
Mit dem Ende des Kalten Krieges räumte die russische Armee Osteuropa. Es folgten ab 1992 Kämpfe der nun schon russischen Armee in Georgien und Moldau und zwei bittere Kriege im Inneren gegen die aufrührerische Nordkaukasus-Republik Tschetschenien bis 2009. Hier im Bild patrouillieren russische Soldaten durch die zerstörte tschetschenische Hauptstadt Grosny.
Aus Afghanistan mussten die sowjetischen Soldaten 1989 geschlagen abziehen, nachdem sie zehn Jahre lang gegen die Mudschahedin gekämpft hatten.
Bild: Getty Images
Nach dem Zweiten Weltkrieg kontrollierte die Rote Armee halb Europa, schlug Aufstände in Ost-Berlin, Budapest und Prag nieder. Der Prager Frühling veranlasste die Rote Armee 1968 zum Einmarsch in die Tschechoslowakei und zur Niederschlagung der Revolte.
Die Rote Armee trägt wesentlichen Anteil am Sieg über die nationalsozialistische deutsche Schreckensherrschaft im Zweiten Weltkrieg ...
Bild: Getty Images
... doch die Sowjetunion zahlte einen enorm hohen Blutzoll.
Den Aufbau der neuen Armee leistete vor allem der Revolutionär Leo Trotzki (1879-1940), hier rechts neben einem General. Die Rote Armee sicherte der Sowjetmacht im Bürgerkrieg das Überleben. Sie überstand die Säuberungen unter dem Diktator Josef Stalin.
Bild: Getty Images
Die Familie steht seither unter strenger Beobachtung der saudischen Regierung. Auch beim «Guardian»-Interview ist ein Aufpasser dabei. Doch abschliessen kann der Clan mit dem Thema Radikalismus immer noch nicht: Osama bin Ladens jüngester Sohn Hamza wandelt auf den bluztigen Pfaden seines Vaters. «Ich dachte, wir wären darüber hinweg», klagt ein Onkel des 29-Jährigen.
Militärbeobachter: Russen rücken in der Ukraine weiter vor
Rückschlag für die Ukraine im Verteidigungskampf gegen Russland: Im Osten des Landes machen die russischen Streitkräfte laut Militärbeobachtern Geländegewinne – aber nicht nur dort sind sie auf dem Vormarsch. Auch in der Stadt Kupjansk im nordöstlichen Gebiet Charkiw stehen die Verteidiger unter Druck. Der ukrainische Generalstab bestätigt einen russischen Vorstoss. Noch kann der Angriff aber in grossen Teilen abgewehrt werden. Das Gebiet war im Herbst 2022 im Zuge einer ukrainischen Gegenoffensive nach gut fünf Monaten Besatzung befreit worden.
Die ukrainische Flugabwehr berichtet am Donnerstag zudem von 59 nächtlichen Drohnenangriffen aus der russischen Grenzregion Kursk.
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Erneut Unruhen in Amsterdam: Jugendliche randalieren und setzen Strassenbahn in Brand
Erneute Krawalle in Amsterdam: Und das nur vier Tage nach den heftigen Gewaltattacken gegen israelische Fussballfans. Im Westen der Stadt randalierten nach Angaben der Polizei Dutzende vorwiegend junge Männer. Sie zündeten Feuerwerkskörper und warfen sie auf Autos. Eine Strassenbahn ging in Flammen auf.
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Nach US-Wahl: Chinas Staatschef Xi warnt Trump
Die Beziehungen zwischen den USA und China sind schon länger stark belastet. Nach dem Wahlsieg Donald Trumps gratuliert ihm Chinas Staatschef Xi Jingping – und spricht zugleich eine Warnung aus: Die Geschichte habe gezeigt, dass die Volksrepublik und die Vereinigten Staaten von Kooperation profitierten, während Streit aber beiden schade.
11.11.2024
Bericht: Trump rät Putin von Eskalation in der Ukraine ab
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat einem Medienbericht zufolge am Donnerstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert und dabei über den Krieg in der Ukraine gesprochen. Trump habe Putin geraten, den Krieg in der Ukraine nicht zu eskalieren, berichtet die «Washington Post» unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
11.11.2024
Scholz: EU wird auch weiter gut mit den USA zusammenarbeiten
O-Ton Olaf Scholz (SPD), Bundeskanzler: «Europa, die Welt steht vor grossen Herausforderungen. Der Krieg ist zurückgekehrt nach Europa. Russland hat die Ukraine überfallen und führt diesen Krieg mit unveränderter Brutalität fort. Auch im Nahen Osten sehen wir die ständige Gefahr einer weiteren Eskalation des dortigen Konfliktes. Deshalb ist es notwendig und richtig, dass Europa, dass die Europäische Union zusammenhält und gemeinsam stark ist. Das ist das, was wir hier diskutiert haben, auch im Hinblick auf die vielen Veränderungen, die gegenwärtig überall stattfinden. Wir haben uns auch unterhalten über die amerikanischen Präsidentschaftswahlen. Das ist richtig und notwendig. Denn tatsächlich sind die USA der wichtigste Verbündete Europas.»
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