Allianz gegen China Joe Biden schickt U-Boote nach Australien

dpa

14.3.2023 - 06:39

US-Präsident Joe Biden (M.) mit dem australischen Premierminister Anthony Albanese (l.) und dem britischen Premierminister Rishi Sunak (r.) am Montag auf dem Point-Loma-Marinestützpunkt im kalifornischen  San Diego.
US-Präsident Joe Biden (M.) mit dem australischen Premierminister Anthony Albanese (l.) und dem britischen Premierminister Rishi Sunak (r.) am Montag auf dem Point-Loma-Marinestützpunkt im kalifornischen  San Diego.
Bild: Keystone/Pool via AP/Stefan Rousseau

Die modernen Unterseeboote sollen ein Gegengewicht zur chinesischen Aufrüstung bilden. Nuklear bewaffnet werden sie aber nicht, wie der US-Präsident unterstreicht.

Die USA, Grossbritannien und Australien wollen ihre Pläne für eine atombetriebene U-Bootflotte in Down Under forcieren – und damit angesichts westlicher Sorgen vor dem wachsenden Einfluss Chinas in der Indopazifikregion ein Zeichen setzen. Die U-Boote, mit denen Australien ausgestattet werde, würden zwar nuklear betrieben, aber nicht nuklear bewaffnet, betonte US-Präsident Joe Biden nach einem Treffen mit den Premierministerin von Grossbritannien und Australien, Rishi Sunak und Anthony Albanese. Die vor 18 Monaten angekündigte Partnerschaft namens Aukus ermöglicht Australien den Zugriff auf U-Boote, die leistungsfähiger und besser getarnt sind als konventionell angetriebene Modelle. Sie sollen ein Gegengewicht zur chinesischen Aufrüstung in der Region bilden.

«Diese Boote werden keine Nuklearwaffen irgendwelcher Art haben», sagte Biden bei einer Zeremonie unter freiem Himmel auf dem Marinestützpunkt Point Loma in San Diego, flankiert von den Regierungschefs aus Grossbritannien und Australien. Im Hintergrund waren mindestens zwei U-Boote zu sehen. Der US-Präsident betonte, der U-Boot-Pakt habe nichts mit Atomwaffen zu tun. «Diese U-Boote sind nuklear angetrieben, nicht nuklear bewaffnet», sagte er. «Diese Boote werden keinerlei Atomwaffen an Bord haben.» Der Atomantrieb sei erprobt und sicher. Die USA und Grossbritannien nutzten ihn seit fast 70 Jahren, und die U-Boote beider Länder hätten ohne Zwischenfälle den gesamten Globus umrundet. Die Technologie werde nun mit Australien geteilt.

Albanese sagte, das Abkommen bedeute die grösste Einzelinvestition in die australische Verteidigungsfähigkeit in der Geschichte des Landes. Erstmals würden die USA zudem ihre nukleare Antriebstechnologie mit einem anderen Land teilen. «Und wir danken ihnen dafür», ergänzte Albanese.

Australien kauft bis zu fünf U-Boote

Sein britischer Kollege Sunak bezeichnete Aukus als «die wichtigste multilaterale Verteidigungspartnerschaft seit Generationen». Das Vereinigten Königreich werde ebenfalls seine 60 Jahre lange Erfahrung beim Betrieb der eigenen U-Bootflotte mit australischen Ingenieuren teilen, damit «sie ihre eigene Flotte bauen können».

In einer gemeinsamen Erklärung vor der offiziellen Bekanntgabe teilten die drei Regierungschefs mit, ihre Länder setzten sich seit Jahrzehnten für die Erhaltung von Frieden, Stabilität und Wohlstand auf der ganzen Welt ein, auch im indopazifischen Raum. «Wir glauben an eine Welt, die die Freiheit schützt und die Menschenrechte, die Rechtsstaatlichkeit, die Unabhängigkeit souveräner Staaten und die auf Regeln basierende internationale Ordnung respektiert», heisst es darin. Die nächsten Schritte sollten helfen, diese Ziele in den kommenden Jahrzehnten voranzubringen.

Australien kauft im Rahmen der Partnerschaft drei, womöglich sogar bis zu fünf U-Boote der Virginia-Klasse, wie der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, sagte, der Biden nach Kalifornien begleitete. Eine künftige Generation von U-Booten soll in Grossbritannien und Australien mit amerikanischer Technologie und Unterstützung gebaut werden. Die USA wollen zudem Hafenbesuche in Down Under ausweiten, um den Australiern zusätzliche Kenntnisse über die U-Boot-Technologie zur Verfügung zu stellen.

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