VolksentscheidBerlin will Immobilien-Riesen enteignen
dpa
27.9.2021 - 08:56
In einem Volksentscheid haben sich Berliner Wähler dafür ausgesprochen, grosse Wohnungsfirmen zu enteignen. Der Vorgang ist aber nicht mit Schweizer Volksabstimmungen vergleichbar.
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27.09.2021, 08:56
27.09.2021, 09:19
dpa/phi
Die Bürger Berlins haben sich für die Enteignung grosser Wohnungskonzerne ausgesprochen. 56,4 Prozent der Wähler stimmten am Sonntag in einem Volksentscheid dafür, 39,0 Prozent lehnten das Vorhaben ab, wie die Landeswahlleitung am heute Morgen mitteilte.
Allerdings ist das Votum für die Politik rechtlich nicht bindend. Denn abgestimmt wurde nicht über einen konkreten Gesetzentwurf, der durch einen erfolgreichen Volksentscheid direkt beschlossen wäre.
Dennoch werden sich der neue Senat und das am Sonntag neu gewählte Abgeordnetenhaus mit dem Votum auseinandersetzen müssen. Konkret geht es bei dem in Deutschland bisher einmaligen Vorhaben um Unternehmen mit mehr als 3000 Wohnungen in Berlin, soweit sie eine «Gewinnerzielungsabsicht» verfolgen.
Diese sollen vergesellschaftet, also gegen Entschädigung enteignet und in eine Anstalt öffentlichen Rechts überführt werden. Betroffen wären rund 240'000 Wohnungen, etwa 15 Prozent des Berliner Bestands an Mietwohnungen – ein milliardenschweres und rechtlich umstrittenes Unterfangen.
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