Achtung, ReisendeBauern und Bähnler legen Deutschland lahm
dpa/phi
8.1.2024 - 07:42
Konvois, Demos und Blockaden: Deutsche Bauern protestieren
Die Traktoren Rollen wieder. Das bedeutet: Autofahrer, Schüler und Busfahrgäste müssen sich ab Montagmorgen in vielen Orten Deutschlands auf starke Behinderungen einstellen. Die Landwirte planen unter anderem Konvois mit Traktoren und Kundgebungen, um gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung zu demonstrieren. Ein Schwerpunkt könnten Autobahnauffahrten sein, die blockiert werden sollen.
08.01.2024
Schweizerinnen und Schweizer, die in dieser Woche in Deutschland zu tun haben, sollten sich wappnen: Nicht nur Bauern, sondern auch Bahn-Angestellte sorgen für Komplikationen.
08.01.2024, 07:42
08.01.2024, 08:28
dpa/phi
Die Bauernproteste gegen die Agrarpolitik in Deutschland haben am heutigen Montagmorgen zu ersten Behinderungen geführt. In Mecklenburg-Vorpommern etwa blockierten Landwirte landesweit mit Hunderten Traktoren Auffahrten von Autobahnen.
Unterstützt wurden sie von Speditionsunternehmen, die gegen die Erhöhung der Lkw-Maut protestierten. Im Kreis Cloppenburg in Nordwestniedersachsen wurde eine Bundesstrasse von 40 Fahrzeugen blockiert.
In Sachsen waren laut Polizei etwa im Raum Dresden einige Autobahnauffahrten nicht nutzbar. Versammlungen gibt es demnach an den Autobahnen A4, A13, A14 und A17. In Berlin war die Lage am frühen Morgen zunächst ruhig. Die ersten Traktoren standen aber schon seit Sonntagabend am Brandenburger Tor.
Zugführer streiken ab Mittwoch
Der Bauernverband hat zu einer Aktionswoche aufgerufen, um gegen die Streichung von Subventionen für die Branche zu demonstrieren. Dabei geht es vor allem um die Steuervergünstigung von Agrardiesel. Eine teilweise Rücknahme der Sparpläne der Bundesregierung reicht dem Verband nicht aus.
Neben den Bauern-Blockaden droht ein Streik der Lokführergewerkschaft GDL ab dem Mittwoch, dem 10. Januar, die Lage weiter zu verschärfen. Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass der Lokführerstreik Millionen Fahrgäste trifft. Das Unternehmen kündigte für Mittwoch bis Freitag einen Notfahrplan mit stark eingeschränktem Angebot an.
«Für diese Fahrten setzt die DB längere Züge mit mehr Sitzplätzen ein, um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können. Dennoch kann eine Mitfahrt nicht garantiert werden», teilte das Unternehmen am gestrigen Abend mit. Zugleich will die Bahn gerichtlich gegen den Streik vorgehen.
Bahnreisen in Deutschland sollten verschoben werden
Fahrgäste seien gebeten, während des Streiks auf nicht unbedingt notwendige Bahnreisen zu verzichten oder die Reise zu verschieben. Es werde deutschlandweit grosse Unterschiede geben, wie viele Züge im Regionalverkehr fahren könnten. «Auch im Schienengüterverkehr wird es zu massiven Einschränkungen für Industrie und Wirtschaft kommen», hiess es in der Mitteilung.
Das Unternehmen kündigte zudem Kulanzregeln an: Alle Fahrgäste, die ihre für zwischen Mittwoch und Freitag geplante Reise wegen des Streiks verschieben möchten, können ihr Ticket später nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Zudem haben Fahrgäste im Fernverkehr die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen.
Die Lokführergewerkschaft GDL will im Personenverkehr von Mittwoch, 2 Uhr, bis Freitag, 18 Uhr, streiken – in einer Woche, in der im Strassenverkehr wegen der Bauernproteste starke Behinderungen erwartet werden. Erfahrungsgemäss fahren schon vor dem Ausstand einige Züge nicht nach Plan. Zudem dauert es danach normalerweise einige Zeit, bis sich der Verkehr normalisiert.
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