Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat die Opposition in Venezuela aufgerufen, sich auf zivile Weise an den Parlamentswahlen in diesem Jahr zu beteiligen.
«Ich bin überzeugt, dass diese Wahlen die einzige Möglichkeit sind für die Radikalen, sich nicht selbst um eine Zukunft im politischen Leben Venezuelas zu bringen.» Das sagte Lawrow am Freitag der Agentur Interfax zufolge beim Runden Tisch des Nationalen Dialogs in Caracas.
Der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó hatte sich gegen eine Beteiligung der Opposition an den Wahlen ausgesprochen. Bei den umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2018, die etwa die Europäische Union für illegitim erklärte, hatten Oppositionsführer aus Protest gegen die Missachtung der Demokratie durch Staatschef Nicolás Maduro und sein Regime zum Boykott aufgerufen.
Das autoritär regierte Venezuela ist die letzte Station auf der Lateinamerika-Reise Lawrows, die ihn zuvor nach Kuba und Mexiko geführt hatte.
Russland steht im Machtkampf in Venezuela, einem der ölreichsten Länder der Welt, fest an der Seite des sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro. Die Vereinigten Staaten hingegen unterstützen Interimspräsident Juan Guaidó.
US-Präsident Donald Trump hatte Guaidó am Dienstag auch bei seiner Rede zur Lage der Nation in Washington begrüsst und dabei Unterstützung zugesagt. Lawrow besucht Venezuela damit just in einem Moment, in dem die USA neue Sanktionen und Massnahmen angekündigt haben, um Druck auf Maduro auszuüben.
Russland warnt USA vor Einmischung
Russland hat die USA wiederholt davor gewarnt, sich in die inneren Angelegenheiten Venezuelas einzumischen. Trump hatte vor dem Kongress betont: «Sozialismus zerstört Nationen, aber erinnern Sie sich immer daran, dass Freiheit die Seele vereint.»
Die Versuche der USA, legitime Systeme zu stürzen, brächten Chaos, Krieg und Zerstörung in vielen Regionen der Welt, sagte der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, am Freitag.
Venezuela gehört zu den grössten Waffenkunden Russlands. Venezuela ist unter Maduros Führung in eine dramatische Wirtschaftskrise geraten; viele Menschen sind ausser Landes geflohen. Inzwischen gibt es auch harte US-Sanktionen, unter anderem gegen den staatlichen Ölkonzern PdVSA und das Umfeld Maduros.
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