Belagerte Stadt Mariupol Satellitenbild zeigt zerstörtes Rot-Kreuz-Gebäude

amo/dpa

31.3.2022

Russland kündigt Feuerpause für Mariupol an

Russland kündigt Feuerpause für Mariupol an

Damit sollen am Donnerstag Evakuierungen aus der Hafenstadt im Süden der Ukraine möglich werden.

31.03.2022

In der umkämpften Hafenstadt Mariupol soll laut ukrainischen Angaben ein Gebäude des Roten Kreuzes beschossen worden sein. Satellitenbilder zeigen ein zerstörtes Dach, das mit einem roten Kreuz markiert war. 

amo/dpa

Die Lage in Mariupol ist katastrophal: Die Hafenstadt im Süden der Ukraine wird von russischen Truppen heftig beschossen und ist mittlerweile weitgehend zerstört. 

Gemäss ukrainischen Angaben ist ein Gebäude des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) bombardiert worden. Lyudmyla Denisowa, Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im ukrainischen Parlament, veröffentlichte am Mittwoch auf dem Messengerdienst Telegram eine Satellitenaufnahme, bei der es sich um das Gebäude handeln soll. Das Bild zeigt ein Lagerhalle, das mit einem roten Kreuz gekennzeichnet ist. «Die Besatzer haben absichtlich ein IKRK-Gebäude in Mariupol bombardiert», schrieb Denisowa. Gesicherte Angaben über mögliche Opfer gibt es keine. 

Ein Satellitenbild des amerikanischen Unternehmens Planet Labs PBC zeigt das beschossene Gebäude des Roten Kreuzes in Mariupol.
Ein Satellitenbild des amerikanischen Unternehmens Planet Labs PBC zeigt das beschossene Gebäude des Roten Kreuzes in Mariupol.
KEYSTONE/Planet Labs PBC via AP

Eine Sprecherin des Roten Kreuzes bestätigte, dass das Foto des beschädigten Gebäudes eine Lagerhalle zeigt, die der Hilfsorganisation gehört.

Währenddessen hat sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Mittwoch auf Twitter zum Angriff geäussert. «Heute ist ein Gebäude des Roten Kreuzes in Mariupol getroffen worden», schrieb Macron. «Das Internationale Rote Kreuz ist ein neutraler und unparteiischer Akteur, der nicht ins Visier genommen werden darf.» Dasselbe gelte für Zivilisten, Pflegepersonal oder Kranke. «Noch einmal, mit Nachdruck: Waffenstillstand und Einhaltung des humanitären Rechts!»

In einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin hatte Marcon am Vortag auf eine humanitäre Hilfsaktion für die seit über drei Wochen von russischen Truppen eingeschlossene Stadt gepocht. Ein Waffenstillstand sei für die Versorgung der Bevölkerung nötig. Putin hatte nach Angaben des Élyséepalasts zugesichert, über den Vorstoss nachzudenken und sich bei Macron zurückzumelden.

Bereits vor zwei Wochen sorgte ein Angriff russischer Truppen auf ein Theater in Mariupol weltweit für Entsetzen. Das Gebäude war mit der Aufschrift "Kinder" gekennzeichnet. Der russischen Armee wird ausserdem vorgeworfen, Anfang März eine Geburtsklinik in Mariupol beschossen zu haben.