Rettungskräfte am 12. Juli in Alexandra in Johannesburg im Einsatz: In Südafrika sind in mehreren Provinzen heftige Unruhen ausgebrochen.
Rauch über der Skyline von Johannesburg am 11. Juli: Proteste gegen die Verhaftung des Ex-Präsidenten Jacob Zuma sind nackte Gewalt umgeschlagen. Die öffentliche Ordnung...
... ist weitgehend zusammengebrochen. Erst ist es nur in den Provinzen Gauten und KwaZulu-Natal zu Plünderungen gekommen, was Städte wie Johannesburg, Pretoria und wie hier Durban am 13. Juli betrifft, wo im kleinen...
... und im grossen Stil die Läden ausgeräumt werden. Die Polizei versucht, der Lage...
... Herr zu werden, kann aber selten wie hier am 13. Juli in Johannesburg Erfolge feiern.
Verhaftung eines mutmasslichen Plünderers am 13. Juli in Soweto in Johannesburg: Verbrecherische Banden nutzen die Unruhen, um abzukassieren. Die Unruhen drohen ...
... sich mitunter in ethnische Konflikte zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen auszuweiten. Im Bild: Plünderer fliehen in Johannesburg vor der Polizei.
Ein Polizist vertreibt Jugendliche in Soweto, Johannesburg.
Kinder werden in Durban am 13. Juli aus einem brennenden Haus evakuiert.
Südafrikanische Soldaten wärmen sich im Alexandra Township, bei Johannesburg an einem Feuer.
Ein Taxifahrer vertreibt am 14. Juli mit Schüssen Plünderer vor den Toren Johannesburgs.
Eine Gruppe Männer versucht in Vosloorus östlich von Johannesburg am 14. Juli ein Einkaufszentrum zu stürmen.
Südafrika versinkt in Gewalt
Rettungskräfte am 12. Juli in Alexandra in Johannesburg im Einsatz: In Südafrika sind in mehreren Provinzen heftige Unruhen ausgebrochen.
Rauch über der Skyline von Johannesburg am 11. Juli: Proteste gegen die Verhaftung des Ex-Präsidenten Jacob Zuma sind nackte Gewalt umgeschlagen. Die öffentliche Ordnung...
... ist weitgehend zusammengebrochen. Erst ist es nur in den Provinzen Gauten und KwaZulu-Natal zu Plünderungen gekommen, was Städte wie Johannesburg, Pretoria und wie hier Durban am 13. Juli betrifft, wo im kleinen...
... und im grossen Stil die Läden ausgeräumt werden. Die Polizei versucht, der Lage...
... Herr zu werden, kann aber selten wie hier am 13. Juli in Johannesburg Erfolge feiern.
Verhaftung eines mutmasslichen Plünderers am 13. Juli in Soweto in Johannesburg: Verbrecherische Banden nutzen die Unruhen, um abzukassieren. Die Unruhen drohen ...
... sich mitunter in ethnische Konflikte zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen auszuweiten. Im Bild: Plünderer fliehen in Johannesburg vor der Polizei.
Ein Polizist vertreibt Jugendliche in Soweto, Johannesburg.
Kinder werden in Durban am 13. Juli aus einem brennenden Haus evakuiert.
Südafrikanische Soldaten wärmen sich im Alexandra Township, bei Johannesburg an einem Feuer.
Ein Taxifahrer vertreibt am 14. Juli mit Schüssen Plünderer vor den Toren Johannesburgs.
Eine Gruppe Männer versucht in Vosloorus östlich von Johannesburg am 14. Juli ein Einkaufszentrum zu stürmen.
Städte wie Durban, Johannesburg und Pretoria liegen in Flammen: Die politischen Proteste wegen Jacob Zuma sind längst in blanke Anarchie umgeschlagen, die nun ganz Südafrika auf die Probe stellt.
Brennende Blockaden, Schüsse, Chaos und machtlose Polizisten: In Südafrikas Wirtschaftszentrum rund um Johannesburg sowie in der östlichen KwaZulu-Natal-Provinz tobt seit Tagen die Gewalt.
Es gibt Tote und Verletzte, brennende Einkaufszentren und blockierte Autobahnen und Fernstrassen. Sie bringen wichtige Logistikketten, aber auch Busse und Bahnen in Afrikas stärkster Wirtschaftsnation zum Stillstand. Die Gewaltbereitschaft schockiert. «Anarchie», titelte die Zeitung «The Citizen».
Am Montagabend erwähnte Präsident Cyril Ramaphosa in seiner Rede an die Nation insgesamt zehn Tote und vier verletzte Polizisten – bis zum Dienstagnachmittag lag die Zahl bereits bei über 40 Toten. Am Abend berichtet Sky News von 72 Toten, wobei alleine zehn Opfer bei einer Massenpanik in einem Einkaufszentrum in der Provinz Gauteng ums Leben gekommen sein sollen.
Während Ramaphosas Rede an die Nation zeigte das TV im Laufband Live-Bilder aus einem Einkaufszentrum in Durban, in dem Menschen offenbar ungehindert mit Körben und anderen Behältern zum Plündern schlenderten. «Das sind nicht wir», sagte der Präsident.
Was als örtliche Proteste gegen die Inhaftierung von Ex-Präsident Jacob Zuma begann, hat sich längst verselbstständigt und eine neue Dynamik entfaltet. Vor dem Hintergrund der allgemeinen Frustration vieler Südafrikaner über die durch Covid-Beschränkungen noch verstärkte Arbeits- und Perspektivlosigkeit sowie krasse Ungleichheit brach sich plötzlich eine Art kollektiver Rausch Bahn.
Polizei machtlos – Soldaten im Einsatz
«Das wirkt wie ein Schlussverkauf kurz nach Weihnachten», sagte ein Reporter, der mit Polizisten ganze Menschenscharen beobachtete. Augenzeugen berichteten vor laufender Kamera über Menschen, die mit Mittelklassewagen vorfuhren und Kühlschränke, Betten, Kleider, Schuhe oder selbst Möbel wegschafften.
Die Ordnungshüter mussten angesichts der krassen Überzahl machtlos zusehen oder vor Steinewerfern in Deckung gehen. Plünderer spielten Katz und Maus und kamen zurück, sobald die Polizisten weg waren. Gestern Abend war von 1234 Verhaftungen die Rede. Inzwischen ist das Militär ausgerückt, um in Gauteng und KwaZulu-Natal für Ordnung zu sorgen.
Der Einsatz von Soldaten scheint die Situation allerdings nicht beruhigen zu können. Im Gegenteil: Der populistische EFF-Politiker Julius Malema kündigte Proteste seiner Anhänger an. Und die Gewalt weitet sich aus: In den Provinzen Mpumalanga und Northern Cape kam es gestern Abend zu ähnlichen Zwischenfällen wie in Johannesburg, Durban und Pretoria.
Viele Probleme kommen zusammen
In Städten wie Durban organisieren sich Nachbarschaftshilfen, um ein Überschwappen der Anarchie in die Wohngebiete zu verhindern. «Dieses Land zerstört sich selbst», meinte der frühere Innenminister Mangosuthu Buthelezi, der aus der Durban umgebenden Provinz KwaZulu-Natal stammt. «Südafrika ist mit sich selbst im Krieg – es bricht mir das Herz», sagte er.
Südafrikas Präsident kämpft an mehreren Fronten: Einerseits muss er galoppierende Infektionszahlen bei der mittlerweile dritten Corona-Infektionswelle stoppen, und andererseits muss er seinen Afrikanischen Nationalkongress (ANC) reformieren, der unter der Amtszeit seines Vorgängers Jacob Zuma zunehmend im Sumpf einer Klientel- und Günstlingsclique festsass.
Zumas Inhaftierung galt daher als wichtiger Meilenstein für die junge Demokratie. Zudem muss der Staatschef dringend Arbeitsplätze schaffen. Denn eine der härtesten Ausgangssperren der Welt hat die Wirtschaftskrise aus der Vor-Pandemie-Zeit am Kap noch verschärft. Ganze Industrien – etwa im Tourismusbereich – ächzten unter Restriktionen. Viele Betriebe gaben auf.