Politik Aktivisten: Dutzende Tote bei Zusammenstössen in Nordsyrien

SDA

5.1.2025 - 11:49

ARCHIV - Ein von den USA unterstützter Kämpfer der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) steht auf einem gepanzerten Fahrzeug in Ostsyrien. Foto: Baderkhan Ahmad/AP/dpa
ARCHIV - Ein von den USA unterstützter Kämpfer der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) steht auf einem gepanzerten Fahrzeug in Ostsyrien. Foto: Baderkhan Ahmad/AP/dpa
Keystone

Bei Gefechten zwischen kurdischen Milizen und von der Türkei unterstützten Streitkräften im Norden Syriens sind Aktivisten zufolge in seit Freitag mehr als 100 Kämpfer getötet worden. 85 von ihnen gehörten den protürkischen Kräften an, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete. Auch 16 Kämpfer der kurdisch angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) seien getötet worden.

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Die Kämpfe in der Umgebung der strategisch bedeutsamen Stadt Manbidsch seien in den letzten Tagen weiter eskaliert, berichtete die Beobachtungsstelle mit Sitz in Grossbritannien. Türkische Luft- und Bodenangriffe seien intensiviert worden. Im Norden Syriens wird die Syrische Nationale Armee (SNA) von der Türkei im Kampf gegen die SDF unterstützt.

Kampf um Tischrin-Staudamm

Ziel sei es, die Kontrolle über die Tischrin-Talsperre zu gewinnen, so die Aktivisten. Der Staudamm ist wichtig für Wasser und Strom. Die Kontrolle darüber bringt politische, wirtschaftliche und militärische Vorteile und ist daher stark umkämpft. Der Staudamm soll bei den Kämpfen beschädigt worden sein.

Die Kurden und die SDF werden von den Vereinigten Staaten unterstützt. Während die SDF für die USA ein wichtiger Partner im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) in Syrien sind, sieht die Türkei die Miliz als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK – und damit als Terrororganisation.

Seit dem Sturz des syrischen Langzeitmachthabers Baschar al-Assad Anfang Dezember rücken protürkische Kämpfer weiter in kurdische Gebiete in Nordsyrien vor. Der Türkei wird vorgeworfen, das Machtvakuum in Syrien nutzen zu wollen, um die unter Verwaltung kurdischer Milizen stehenden Gebiete im Norden des Landes zu zerschlagen.