Ein Interview, fast wie ein GedichtKinder-Reporter stellt AfD-Politiker bloss
tafu
13.9.2021
Mehr deutsche Gedichte, mehr deutsche Volkslieder: AfD-Politiker Tino Chrupalla fordert das für den Schulkanon. Doch kennt er überhaupt selbst eines dieser Gedichte?
tafu
13.09.2021, 18:05
tafu
Olaf Scholz, Annalena Baerbock und Armin Laschet – das sind die Spitzenkandidat*innen der SPD, Grünen und CDU in Deutschland. Doch bei allen Triellen und Umfragen zum Nachfolger oder zur Nachfolgerin von Angela Merkel vergisst man schnell, dass auch andere Parteien wie die FDP oder die AfD ebenfalls Spitzenkandidat*innen aufgestellt haben.
Letztere Partei sogar gleich zwei: Alice Weidel und Tino Chrupalla gehen zusammen ins Rennen und müssen die Bürger*innen ebenso in Interviews von ihrem Programm überzeugen.
Dass das nicht immer gut gelingt, hat nun Chrupalla bei einem ganz besonderen Gespräch gezeigt. Ausgerechnet ein Kinder-Reporter der ZDF-Sendung «logo!» stellte den AfD-Politiker bloss.
Ein Gedicht, ein Gedicht
In dem Interview sprach Chrupalla erneut seine Forderung aus, dass «wieder mehr deutsche Volkslieder gelehrt werden, dass deutsche Gedichte gelernt werden». In deutschen Schulen müssten wieder die «deutschen Dichter und Denker» mehr gewürdigt werden, so seine Forderung.
Der Kinder-Reporter gibt zu bedenken, dass die Kinder in der Schule schon relativ viele Gedichte auswendig lernen müssten. Er hakt nach und erwischt den Parteivorsitzenden offenbar auf dem falschen Fuss.
Auf die Frage, welches denn sein deutsches Lieblingsgedicht sei, kommt er ins Straucheln. «Mein Lieblingsgedicht ist ... ehm ... Da müsste ich jetzt mal überlegen, fällt mir jetzt gar keins ein.» Der Kinder-Reporter gibt Chrupalla eine weitere Chance. «Vielleicht Ihr Lieblingsdichter?» Woraufhin der 46-Jährige schnell mit «Heinrich Heine» antwortet.
Goethe und Schiller wollen nicht ins Zukunftsteam
In den sozialen Medien sorgt die Reaktion des Politikers schnell für Spott. So schreibt Twitter-User Anton Rainer: «Es ist wie Sarah Palin nach ihrer Zeitungslektüre zu fragen. Oder Donald Trump nach seiner liebsten Bibelstelle.»
Es ist wie Sarah Palin nach ihrer Zeitungslektüre zu fragen. Oder Donald Trump nach seiner liebsten Bibelstelle. pic.twitter.com/zIuDXzkhL1