Messen 79. Olma ist in St. Gallen gestartet

ka, sda

13.10.2022 - 10:18

Wie alle Mitglieder der Landesregierung, die seit 1943 die Olma besuchen, musste auch Bundespräsident Ignazio Cassis ein kleines Säuli in den Händen halten.
Wie alle Mitglieder der Landesregierung, die seit 1943 die Olma besuchen, musste auch Bundespräsident Ignazio Cassis ein kleines Säuli in den Händen halten.
Keystone

In St. Gallen ist am Donnerstagvormittag die 79. Olma, die Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung, offiziell eröffnet worden. Sie dauert bis am 23. Oktober. Gastkanton ist Graubünden.

Die Olma ist eine Mischung aus Volksfest und Ausstellung, bei der sich einige Programmpunkte nie ändern. Dazu gehört die feierliche Eröffnung, die jeweils zum Stelldichein der Ostschweizer Politprominenz wird. Fast immer ist auch ein Mitglied der Landesregierung als Ehrengast dabei.

Die Anwesenheit des Bundespräsidenten an der Olma gehöre «zu den Schlüsselmomenten des Präsidialjahres», versicherte Bundespräsident Ignazio Cassis dem Publikum in der Tonhalle. Dies sei umso wichtiger, je turbulenter die Welt sei. «Es ist ein wertvolles Zeichen der Stabilität in dem allgemeinen Klima der Besorgnis.»

Die diesjährige Ausgabe der Olma ist eine Art Comeback nach zwei schwierigen Jahren. 2020 musste die Messe wegen der Covid-19-Pandemie ganz abgesagt werden, 2021 fand eine reduzierte Olma mit weniger Ausstellenden als gewohnt statt. Wer hinein wollte, musste neben dem Eintritt ein Zertifikat vorweisen oder sich testen lassen.

Aktien zeichnen an der Olma

Diese Durststrecke ist finanziell noch nicht ausgestanden. Daran erinnerte Thomas Scheitlin, Verwaltungsratspräsident der Olma Messen. Weil zahlreiche Veranstaltungen, Events und Kongresse während der Pandemie nicht stattfinden konnten, fehlten nun Gelder für die Weiterentwicklung des Unternehmens, erklärte er.

Eine der Massnahmen zur Sanierung ist die Umwandlung der bisherigen Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft, für die das Publikum Aktien zeichnen kann. Dafür gibt es einen Stand in einer der Hallen. «Sie setzen damit ein Zeichen für die Ostschweizer Solidarität», warb Scheitlin.

Bis zum 23. Oktober stellen sich auf dem weitläufigen Areal rund 500 Ausstellende vor. Neben den traditionellen Angeboten wie den Tierpräsentationen in der Arena oder dem «Säulirennen» werden verschiedene Sonderschauen gezeigt, in denen es immer wieder um Innovationen geht.

So sind etwa in der Halle 9.0 neue Fahrzeugtypen zu sehen, die mit Gas, Wasserstoff, Strom oder Benzin betrieben werden. Präsentiert werden auch ein Elektro-Lastwagen sowie ein wasserstoffbetriebenes E-Bike. Zu den Ausstellern gehören weiter ETH-Start-ups, die über pflanzenbasiertes Fleisch oder «vertical farming» informieren.

Olma auf romanisch

Gastkanton ist der Südostschweizer Nachbar Graubünden. «Aifach gspunna! – Simplamain da nar! – Davvero pazzesco!», heisst das dreisprachige Motto. In der Schau «Erlebniswelt Graubünden» geht es neben den touristischen Höhepunkten auch um Hightech oder um traditionelles Handwerk.

«Wir sind nach St. Gallen gekommen, um unser Wesen, unsere Einzigartigkeit, oder wir können auch sagen, unsere Seele zu zeigen», sagte der Bündner Regierungspräsident Marcus Caduff (Mitte). Denn Olma heisse auf Romanisch nichts anderes als «Seele».

Zum traditionellen Startprogramm der Olma gehört nach der Eröffnungsfeier ein Rundgang durch das Messegelände. Wie alle Mitglieder der Landesregierung vor ihm, musste dabei auch Bundespräsident Cassis ein kleines Säuli halten.

ka, sda