24-facher MörderDieser grausame Serienkiller beschäftigt Deutschland noch heute
Von Christina Sticht, dpa
22.6.2024 - 15:22
Serienmörder Fritz Haarmann
Eine nachgebaute Zelle mit einem Foto des Massenmörders Fritz Haarmann wird im Polizeimuseum Niedersachsen gezeigt.
Bild: Sina Schuldt/dpa
Die Lichtbildmappe in der Mordsache Fritz Haarmann: Es ist der 100. Jahrestag der Verhaftung des Massenmörders.
Bild: Sina Schuldt/dpa
Das mutmassliche Tatwerkzeug des Massenmörders Fritz Haarmann.
Bild: Sina Schuldt/dpa
Fotos zum Fall des Massenmörders Fritz Haarmann werden im Polizeimuseum Niedersachsen gezeigt.
Bild: Sina Schuldt/dpa
An der Leine fanden Kinder einst Knochen. Dadurch wurde die Mordserie von Fritz Haarmann erstmals ruchbar.
Bild: Wolfgang Stelljes/dpa-tmn
Serienmörder Fritz Haarmann
Eine nachgebaute Zelle mit einem Foto des Massenmörders Fritz Haarmann wird im Polizeimuseum Niedersachsen gezeigt.
Bild: Sina Schuldt/dpa
Die Lichtbildmappe in der Mordsache Fritz Haarmann: Es ist der 100. Jahrestag der Verhaftung des Massenmörders.
Bild: Sina Schuldt/dpa
Das mutmassliche Tatwerkzeug des Massenmörders Fritz Haarmann.
Bild: Sina Schuldt/dpa
Fotos zum Fall des Massenmörders Fritz Haarmann werden im Polizeimuseum Niedersachsen gezeigt.
Bild: Sina Schuldt/dpa
An der Leine fanden Kinder einst Knochen. Dadurch wurde die Mordserie von Fritz Haarmann erstmals ruchbar.
Bild: Wolfgang Stelljes/dpa-tmn
Vor 100 Jahren wurde der Verbrecher in Hannover verhaftet und rund zehn Monate später wegen des Mordes an mindestens 24 Jungen und Männern zum Tode verurteilt. Welche Spuren gibt es heute noch?
22.06.2024, 15:22
dpa
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Fritz Haarmann ist der bekannteste deutsche Serienkiller.
24 junge Männer ermordete er auf bestialische Weise.
Festgenommen wurde er am 22. Juni 1924 zunächst nur, weil er mit einem Jugendlichen am Hauptbahnhof in Streit geraten war.
Haarmann erhielt die Todesstrafe und wurde im April 1925 enthauptet.
Hundert Jahre nach der Verhaftung des berüchtigten Serienmörders Fritz Haarmann in Hannover ist das Interesse an dem gruseligen Kriminalfall weiterhin gross. Im Polizeimuseum in Nienburg ist unter anderem der Nachbau einer Zelle des Polizeigewahrsams in Hannover in der Weimarer Republik zu sehen.
Dort sass Haarmann nach seiner Verhaftung am 22. Juni 1924 ein. Darüber hinaus können die Besucherinnen und Besucher ein Hackebeil anschauen, das der Legende nach der Verbrecher besessen haben soll. Museumsleiter Dirk Götting ist wichtig, dass die Ausstellung sachlich aufbereitet ist.
Der Fall
«Es handelt sich bei Haarmann um einen pädophilen Serienmörder», betont Götting. Es sei ein eigenartiges Phänomen, dass Mörder aus der Geschichte mit der Zeit manchmal einen «harmlosen Touch» bekommen. In Hannover tauchte der Verbrecher mit dem Hackebeil als Figur auf einem Adventskalender auf.
Zwischen 1918 und 1924 ermordete der polizeibekannte Kriminelle mindestens 24 Jungen und junge Männer im Alter zwischen 10 und 22 Jahren. Haarmann erdrosselte seine Opfer und biss ihnen nach eigener Aussage die Kehle durch. Viele waren Ausreisser und wurden zunächst nicht vermisst. Die Leichen zerstückelte er mit dem Beil und brachte sie zum Fluss Leine. Als Kinder am Ufer der Leine im Frühjahr 1924 Knochen fanden, waren dies die ersten Hinweise auf die Mordserie.
Haarmann versorgte in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg die Polizei mit Informationen aus dem Rotlichtmilieu. Festgenommen wurde er am 22. Juni 1924 zunächst nur, weil er mit einem Jugendlichen am Hauptbahnhof in Streit geraten war. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fand die Polizei dann Hinweise auf die Verbrechen. Die Methoden wie körperliche Misshandlungen, mit denen Polizisten das Geständnis erzwangen, seien damals schon verboten gewesen, sagte Götting.
Über den Gerichtsprozess gegen den «Vampir», wie Haarmann auch genannt wurde, wurde dem Museumsleiter zufolge sogar in den USA berichtet. Haarmann erhielt die Todesstrafe und wurde im April 1925 enthauptet. Sein in Formalin eingelegter Kopf lagerte Jahrzehntelang in der Göttinger Rechtsmedizin und wurde erst 2014 eingeäschert und anonym bestattet.
Haarmann als Stoff für Künstler
Mit dem beispiellosen Kriminalfall beschäftigen sich immer wieder Historiker und Künstler. Götz George verkörperte Haarmann 1995 in dem preisgekrönten Kinofilm «Der Totmacher», am Schauspiel Hannover gab es ein Musical.
Viele Akten zu dem Fall lagern im niedersächsischen Landesarchiv. Sie sind nach Angaben der Behörde immer noch sehr stark nachgefragt und inzwischen für Nutzer im Lesesaal nur noch digital verfügbar. Der Fall Haarmann wird auch immer wieder literarisch verarbeitet, unter anderem als Graphic Novel. In Hannover gibt es Stadtführungen auf den Spuren des berüchtigten Verbrechers.
«Er war der schlimmste Massenmörder der Vereinigten Staaten»
Serap und Anthony empfehlen diesmal die Dokumentation «Confronting a Serial Killer». Diese handelt vom Frauenmörder Samuel Little. Zu Wort kommt auch die Autorin des Buchs zu Little, sie hatte mehrfach mit dem Mörder gesprochen.