Drohende Insolvenz Globus-Mitbesitzer Benko verscherbelt Bild von Picasso

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24.11.2023

Soll Millionen einbringen: das Gemälde L'Etreinte (Die Umarmung) von Pablo Picasso.
Soll Millionen einbringen: das Gemälde L'Etreinte (Die Umarmung) von Pablo Picasso.
imago images/Cover-Images

Die Finanzlage von Investor René Benko spitzt sich offenbar zu. So soll seine Signa-Holding aktuell Insolvenz-Anträge vorbereiten. Ausserdem verkauft er laut «Spiegel» Bilder aus seiner Kunstsammlung, um liquide zu bleiben.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Investor René Benko steht derzeit unter Zeit- und Gelddruck.
  • Auf der Suche nach frischem Kapital für seine finanzmarode Signa-Gruppe muss der Tiroler jetzt offenbar Kunstwerke seiner privaten Sammlung verkaufen. Das berichtet der «Spiegel».
  • Das Bild «L'Étreinte» von Pablo Picasso und ein Selbstporträt des Künstlers Jean-Michel Basquiat sollen zu Geld gemacht werden.
  • Benko ist Mitbesitzer des Traditionswarenhauses Globus in Zürich.

Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» berichtet unter Verweis auf Insider, dass die Situation bei der Signa-Holding sowie deren Töchtern Prime und Development aktuell «so kritisch» sei, dass «Insolvenzanträge vorbereitet würden».

Ein Signa-Sprecher sagte darauf, dass es keine neue Sachlage gebe und man Gespräche mit potenziellen Finanzierungspartnern führe. Über die nächsten Schritte berate der Aufsichtsrat der Signa Prime Selection, berichtete die deutsche «Wirtschaftswoche».

Bilder von Picasso und Basquiat sollen Millionen einbringen

Ende Monat ist laut dem «Handelsblatt» eine 200 Millionen Euro schwere Signa-Anleihe fällig. Laut «Spiegel» muss die Signa-Gruppe bis Jahresende 500 Millionen Euro aufstellen, um nicht zahlungsunfähig zu werden.

Das Signa-Imperium von René Benko bekommt immer mehr Risse und droht nun zusammenzufallen, berichten mehrere Medien übereinstimmend. (Archivbild)
Das Signa-Imperium von René Benko bekommt immer mehr Risse und droht nun zusammenzufallen, berichten mehrere Medien übereinstimmend. (Archivbild)
KEYSTONE/DPA/MARCEL KUSCH

Signa-Firmengründer René Benko versucht deshalb, weitere Finanzmittel aufzubringen. Laut «Spiegel» will er dafür auch millionenschwere Kunstwerke aus seiner Privatsammlung verkaufen.

Unter ihnen befindet sich das Bild «L'Étreinte» von Pablo Picasso sowie ein Selbstporträt von 1988 des Künstlers Jean-Michel Basquiat. Sie sollen nach Aussagen mehrerer Insider zu Geld gemacht werden.

Auswirkungen bis in die Schweiz

Wegen nicht gezahlten Rechnungen steht derzeit auch die Baustelle beim Signa-Grossprojekt Elbtower in der norddeutschen Metropole Hamburg still. «Die Bauarbeiten am Elbtower sind nach wie vor eingestellt. Wir gehen derzeit davon aus, dass diese auch in der nächsten Woche noch nicht wieder aufgenommen werden», hiess es von der betroffenen Baufirma Lupp auf Anfrage der österreichischen Nachrichtenagentur APA. 

Elbtower in Hamburg; Medien berichten über die Einstellung der Zahlungen an das Bauunernehmen Lupp durch die österreichische Signa-Gruppe des Investors René Benko.
Elbtower in Hamburg; Medien berichten über die Einstellung der Zahlungen an das Bauunernehmen Lupp durch die österreichische Signa-Gruppe des Investors René Benko.
IMAGO/Chris Emil Janßen

In der Schweiz sorgte die finanzielle Schräglage der Signa Holding ebenfalls für Schlagzeilen. So hat die Bank Julius Bär dem Unternehmen mutmasslich hohe Kredite gewährt. 

René Benko ist zudem Mitbesitzer von Globus, die Gruppe samt ihren Immobilien ist je zur Hälfte im Besitz von Signa und der Central Group.