Wintersaison eröffnetSkigebiete in den Alpen – immer mehr Zusammenschlüsse
dpa
4.11.2018
Immer mehr Wintersportorte fusionieren. Das ist der Konkurrenz geschuldet – und der Schneesicherheit. Auch in der Schweiz gab es in den vergangenen Jahren ein paar spektakuläre Zusammenschlüsse.
Eigentlich fielen nur ein paar Busfahrten weg, doch es war ein Meilenstein für den Wintersport in den Alpen. Die Flexenbahn verbindet seit dem Winter 2016/17 die Skigebiete Lech-Zürs und St. Anton miteinander.
So entstand das grösste Skigebiet Österreichs: Ski Arlberg, mit 305 Pistenkilometern. Die Seilbahn über den Flexenpass schuf ein zusammenhängendes Areal der Superlative. Und genau das ist der grosse Trend.
Mehr Verbindungen, mehr Abwechslung
In den Alpen schliessen sich immer mehr Skigebiete zusammen. Das hat zwei Gründe:
1. Der Wettbewerb untereinander ist gross, und die Feriengäste wollen immer mehr Abwechslung. «Die Grösse des Skigebiets und die Skipisten sind massgebliche Entscheidungsgründe für den Gast», sagt Franz Hörl vom Fachverband Seilbahnen der Wirtschaftskammer Österreich. «Dabei spielt der Reiz, das grössere Pistenangebot möglichst auszufahren, wesentlich mit.»
2. Durch das Verbinden kleinerer und mittlerer Skigebiete lasse sich das Angebot oft mehr als verdoppeln oder verdreifachen, so Hörl. Ob Skifahrer diese Vielfalt tatsächlich ausschöpfen, ist aber die Frage.
«Der Feriengast schaut zuallererst auf die Grösse eines Skigebiets», sagt Klaudia Zortea von Altenmarkt-Zauchensee Tourismus im Salzburger Land. «Ob er diese Grösse letztlich nutzt, ist dabei zweitrangig. Viele Skifahrer tun es nicht.» Was zählt, ist das Gefühl von Grösse.
Österreich – immer mehr Riesen-Ski-Arenen
Österreich hat mittlerweile einige riesige Ski-Arenen: Auf Platz zwei hinter Ski Arlberg liegt die Bergbahnen SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental mit 284 Pistenkilometern.
Dahinter folgen: der Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn (270 Kilometer), die Bergbahn Kitzbühel (215 Kilometer) und die Silvretta Arena Ischgl (172 Kilometer). Die gesamte Silvretta-Arena mit dem Schweizer Teil in Samnaun kommt auf 238 Kilometer.
«Für den Gast bedeuten diese Zusammenschlüsse eine Erweiterung der gesamten Infrastruktur, nicht nur der Pistenkilometer», sagt Ralf Roth, Ski-Experte von der Deutschen Sporthochschule in Köln. Am besten ist das für die sportlichen Gäste, da ihnen mehr Pisten zur Verfügung stehen.
Allerdings nur bis zu einem gewissen Grad: «Ab einer bestimmten Grösse profitiert der Gast nicht mehr, weil er in der Verweilzeit vor Ort die angebotenen Pisten nicht befahren kann.» Und auch der Preis muss noch akzeptabel sein. Tages- und auch vielen Wochenend-Skifahrern bringen die Zusammenschlüsse wenig.
Schweiz – spektakuläre Zusammenschlüsse
Auch in der Schweiz gab es in den vergangenen Jahren ein paar spektakuläre Zusammenschlüsse. Neu ab Dezember 2018 ist die Skiarena Andermatt-Sedrun, dann das mit 120 Pistenkilometern grösste Skigebiet der Zentralschweiz.
Bereits im Winter 2014 schlossen sich Arosa und Lenzerheide zusammen. Dort entstand ein Wintersport-Areal mit insgesamt 225 Kilometern.
Trotzdem sagt Thomas Vetsch von Schweiz Tourismus: «XXL-Skigebiete sind in der Schweiz absolut kein Trend.» Solche Zusammenschlüsse seien in der Regel mit grossen baulichen Massnahmen verbunden – und die Schweizer Bürgerinnen und Bürger haben hier mitzureden. Projekte können Jahrzehnte dauern.
«Dies zeigt die Verbindung von Arosa und Lenzerheide eindrücklich», sagt Vetsch. Aufgekommen war die Idee schon 1972, sie wurde dann mehrfach politisch verworfen. Der Start des neuerlichen Projekts erfolgte 1996. «Je nach Auslegung brauchte diese Verbindung also 18 oder 42 Jahre bis zur fertigen Realisierung.»
Frankreich – richtig gigantisch
Richtig gigantisch wird es in Frankreich. Les Trois Vallées gilt mit etwa 600 Pistenkilometern als grösstes zusammenhängendes Gebiet der Welt. Auf Platz zwei liegt Paradiski mit 435 Kilometern. Die Tourismusregion France Montagnes, in der die Riesen-Gebiete liegen, betont auch die grössere Vielfalt – und die bessere Sichtbarkeit. Ein grosser Name lockt mehr Gäste.
Nicht immer ist die bauliche Verbindung aller Teile einer Skiarena durch Seilbahnen und Pisten möglich. Wintersportler müssen dann Shuttle-Busse nutzen, um von einem Hang zu einem anderen zu kommen. So ist es zum Beispiel im französisch-schweizerischen Riesen-Wintersportgebiet Portes du Soleil.
XXL-Saisonkarten – ein weiterer Trend
Ein weiterer Trend sind XXL-Saisonkarten, mit denen Feriengäste Zugang zu Liftanlagen und Skigebieten in ganz verschiedenen Regionen bekommen. Die Entwicklung zum Tarifverbund ist in den Alpen seit einigen Jahren zu beobachten. Ein extremes Beispiel ist die Snow Card Tirol mit mehr als 90 Skigebieten, 1100 Liften und 4000 Pistenkilometern.
International ist noch mehr Vielfalt möglich. Wen es für Schnee- und Pistenvergnügen auch in die Ferne zieht, kann zum Beispiel den Epic Pass der amerikanischen Vail Resorts erwerben.
Ab 929 US-Dollar (800 Euro) bekommen Skifahrer ab 13 Jahren damit Zugang zu Top-Skigebieten weltweit, neben Vail und Park City in den USA etwa auch Arlberg, 4 Vallées – und fünf Tage im Hakuba Valley in Japan.
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Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
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Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
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