StimmungstiefNach dem Traum-Sommer: Wird der Herbst-Blues jetzt ganz schlimm?
Eva Krafczyk, dpa
24.10.2018
Dunkle Tage, trübe Stimmung – damit haben im Herbst viele Menschen zu kämpfen. Nach dem Supersommer 2018 ist der Kontrast umso schroffer. Was macht das mit unserer Seele?
Viele Menschen kennen das Stimmungstief, in das sie alle Jahre wieder spätestens im November fallen. Die Tage werden kürzer, die Sonne zeigt sich immer seltener. Einen ersten Vorgeschmack geben Nebel und Regen diese Woche.
Graue Wolken, graue Tage, graue Stimmung: Der Winterblues lässt grüssen. Dabei hat die Sonne in diesem Jahr überall in der Schweiz ganz viele Überstunden gemacht. Der «Turbo-Sommer» begann eigentlich schon im Mai nach einem überdurchschnittlich warmen April.
Selbst im Oktober wurden noch meteorologische Sommertage mit 25 Grad und mehr erreicht. Die Sonnenscheinstunden lagen Monat für Monat deutlich über den langjährigen Vergleichswerten.
Könnte so ein Sonnen-Plus für mehr Widerstandskraft gegen den Herbst-Blues sorgen? Oder fällt der Kummer angesichts des deutlichen Kontrasts nur noch heftiger aus?
Mehr Melatonin
Andreas Matzarakis, Leiter des Zentrums für Medizin-Meteorologische Forschung des
Deutschen Wetterdienstes (DWD), möchte sich da nicht so genau festlegen. «Wenn die Tage kürzer werden, schüttet der Körper mehr Melatonin aus – das sogenannte Schlafhormon», sagt er.
Die hormonelle Umstellung könne auch Stimmungsschwankungen bewirken, jedenfalls bei einigen Menschen. Die Folge seien dann beim Jahreszeitenwechsel die Frühjahrsmüdigkeit beziehungsweise der Winterblues.
«Eigentlich brauchen wir jetzt erst einmal zwei oder drei richtige Kälteeinbrüche, damit der Körper verzeichnet, dass er sich jetzt auf den Winter umstellen soll», vermutet Matzarakis.
Vor Pauschalisierung warnt der Gesundheitsmeteorologe. «Bei depressiven Verstimmungen wie dem Winterblues kommen eigentlich immer mehrere Faktoren zusammen, und man kann nicht exakt sagen, welchen Anteil das Wetter daran hat.»
Nicht alle Menschen sind betroffen
Zudem sei längst nicht die gesamte Bevölkerung betroffen, betont der Chronobiologe Jörg Stehle von der Goethe-Universität Frankfurt. «Am Winterblues leiden lediglich fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung.» Auch wenn die Ursachen noch nicht restlos erklärt seien, habe das Phänomen etwas mit der Empfindlichkeit der inneren Uhr des Menschen zu tun.
In einer
YouGov-Umfrage gaben sogar 51 Prozent der mehr als 2000 Befragten an, dass sie im Herbst unter Stimmungsschwankungen leiden. Frauen reagierten dabei sensibler auf das herbstliche Grau-in-Grau als Männer: Der Umfrage zufolge spüren 55 Prozent der weiblichen Befragten den herbstlichen Blues, aber nur 46 Prozent der Männer werden von Schwermut-Anflügen gepackt.
Licht für die innere Uhr
«Die innere Uhr reagiert von Mensch zu Mensch unterschiedlich auf Lichtexposition, manche sind sehr empfindlich, andere Menschen weniger», sagt Stehle. Licht sei aber zwingend notwendig, um diese innere Uhr täglich zu verstellen. «Von daher war der sonnenreiche Sommer dieses Jahr sicherlich für viele Menschen hilfreich, da sie morgens mit genügend Licht versorgt wurden», vermutet der Wissenschaftler.
Allerdings galt das nur für die Sommermonate: «Die viele Sonne während unseres herrlichen Sommers dieses Jahr nützt allerdings im Winter herzlich wenig, da unsere Uhr solche Informationen nicht speichert.»
Mit Lampen nachhelfen
Denn im Winter fehlt das morgendliche Licht, besonders im Norden und in den Regionen, in denen es besonders häufig bedeckt und grau ist. «Dem kann man mit Lampen nachhelfen, die einen hohen Blaulichtanteil haben», sagt Stehle. «Darauf reagiert unsere innere Uhr besonders empfindlich.
Aber auch körperliche Aktivität am Morgen ist hilfreich.» So gemütlich es auch sein kann, unter der Kuscheldecke mit einem Becher Tee oder heisser Schokolade den Gedanken nachzuhängen – ein strammer Morgenspaziergang, eine Runde Joggen oder ein paar Yoga-Übungen können die Stimmungslage vieler Blues-Geplagter von Moll zu Dur bewegen.
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Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind allein davon etwa 90 000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.
Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
Dann soll es nach Angaben von Verdi nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.
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