Mächtig herausgeputztMoskau erleben: Zwischen Kreml und Wolkenkratzern
dpa
23.5.2018
Moskau ist Hauptspielort der Fussball-WM 2018 und für dieses Event hat sich Russlands Hauptstadt mächtig herausgeputzt. Doch so riesig die Metropole ist: Besucher können sie sich auch zu Fuss oder mit dem Velo erkunden – Gegensätze garantiert.
Zum ersten Mal in Moskau? Dann muss Ihre Reise durch die russische Hauptstadt auf dem Roten Platz beginnen.
Gross wie zehn Fussballfelder ist diese Herzkammer Russlands. Und es hat sich herumgesprochen, dass der Name nichts mit den roten Mauern des Kremls oder den kommunistischen Jahrzehnten zu tun hat. Krasnaja Ploschtschad bedeutet auf Russisch der «rote», wie der «schöne Platz».
Sitz der Macht
Der Kreml ist seit Jahrhunderten Sitz der Macht in Russland. Aus seinen Wehrmauen ragt der Spasski-Turm mit der Uhr, die dem grössten Land der Welt die Zeit vorgibt. Von aussen zu sehen ist auch der Senatspalast mit seiner flachen Kuppel und der weiss-blau-roten Flagge Russlands.
Dort drinnen regiert Präsident Wladimir Putin sein Reich. Besucher stehen Schlange, um im Mausoleum den Leichnam des 1924 verblichenen sowjetischen Revolutionsführers Lenin zu sehen.
Russland's Hauptstadt gelingt der Spagat zwischen Tradition und Moderne
Tradition und Moderne: Blick über die Moskwa auf das neue Hochhausviertel Moskwa-City.
Bild: Friedemann Kohler
Sieht aus wie ein orientalischer Traum: Die Basilius-Kathedrale ist ein christlich-orthodoxes Gotteshaus – und eines der Wahrzeichen Moskaus.
Bild: Marius Becker
Das nächtlich beleuchtete Hotel Ukraina in Moskau: Russlands Hauptstadt bietet ein spannendes Nachtleben.
Bild: Friedemann Kohler
Kultur und Kunst bietet Moskau natürlich auch: Eingang zur Neuen Tretjakow-Galerie in Moskau mit dem Modell der Skulptur «Schwerter zu Pflugscharen» von Jewgeni Wutschetitsch.
Bild: Friedemann Kohler
Station Komsomolskaja: Die Metro in Moskau mit ihren imposanten unterirdischen Hallen ist eine Sehenswürdigkeit für sich.
Bild: Friedemann Kohler
Ehrenwache am Grabmal des Unbekannten Soldaten – eine Erinnerung an die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs, der in Russland «Grosser Vaterländischer Krieg» genannt wird.
Bild: Friedemann Kohler
Der Prachtbau in Moskau ist schon von weitem sichtbar: die Erlöser-Kathedrale neben der Patriarchenbrücke.
Bild: Friedemann Kohler
Blick in das Kaufhaus GUM: Wer Luxusmode sucht, ist hier genau richtig.
Bild: Friedemann Kohler
Innenraum des Olympiastadions Luschniki in Moskau: Russlands Hauptstadt ist einer der Spielorte der Fussball-Weltmeisterschaft 2018.
Bild: Marius Becker
Blick ins Innere der früheren Schokoladenfabrik Roter Oktober in Moskau - heute ein Anziehungspunkt für stilbewusste, junge Grossstadtbewohner.
Bild: Friedemann Kohler
Goldene Kuppel: Der Glockenturm «Iwan der Grosse» ist Teil des Moskauer Kremls.
Bild: Philipp Laage
Gute Sicht: Passanten blicken von der Aussichtsplattform auf den Sperlingsbergen in Moskau hinunter auf das Luschniki-Stadion.
Bild: Friedemann Kohler
Seit neuestem schliesst sich an den Roten Platz der futuristische Park Sarjadje an. Es gibt eine coole Aussichtsplattform über dem Fluss Moskwa. Und so zeigt sich
Moskau in diesem Sommer den Besuchern der Fussball-WM:
Alt und modern, schrill und still, schön und hässlich verbinden sich zu einer widersprüchlichen, aber lebendigen Metropole. Die Hauptstadt, bald 871 Jahre alt, hat sich für das Fussballfest herausgeputzt. Gebäude, Strassen und Uferanlagen wurden saniert.
Lebensqualität und Urbanität gewonnen
Die Riesenstadt mit 12,5 Millionen Einwohnern hat über die letzten Jahre an Lebensqualität und Urbanität gewonnen. Auch geht kein Tourist mehr verloren, weil er kein Russisch kann. An vielen Stellen stehen heute Wegweiser in der Zweitsprache Englisch.
So gross Moskau ist, so nah liegen doch die Sehenswürdigkeiten im Zentrum beieinander. Vieles ist nur einen kurzen Fussweg vom Kreml entfernt: die Einkaufsstrasse Twerskaja, das Bolschoi-Theater, der Puschkin-Platz. Ein anderer Spaziergang könnte auf der Patriarchenbrücke beginnen. Von der Christ-Erlöser-Kathedrale spannt sich die Fussgängerbrücke über die Moskwa.
Die gewaltige weisse Kirche ist ein Nachbau, das Ergebnis einer wechselvollen Geschichte. Sowjetdiktator Josef Stalin liess die Vorgängerkirche 1931 sprengen. An ihrer Stelle sollte ein gewaltiger Turm, der Palast der Sowjets, entstehen. Der kam aber nie über eine Baugrube hinaus.
Aus der Grube wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ein Ganzjahresfreibad mitten in Moskau. Doch als Russland sich nach dem Ende der Sowjetunion wieder auf sein orthodoxes Erbe besann, wurde die Erlöser-Kathedrale von 1995 bis 2000 wieder aufgebaut.
Ein Muss für Fussballfans
Der brutale Betonbau der Neuen Tretjakow-Galerie ist keine Schönheit. Der alte Teil des Museums versteckt sich im Stadtteil Samoskworetschje (jenseits der Moskwa) und zeigt die schönsten Ikonen. Im neuen Teil hängt die sowjetische Kunst des 20. Jahrhunderts.
Ein Muss für Fussballfan, denn diese Ausstellung beinhaltet das weltweit wohl beeindruckendste Gemälde eines Torwarts. Überlebensgross hechtet der Goalie waagrecht durch die Luft auf dem Bild von Alexander Dejneka (1899-1969).
Noch ein paar Schritte weiter beginnt der Gorki-Park. Seit einigen Jahren einer der wirklich hippen Orte in
Moskau mit geschmackvollen Stadtmöbeln, netten Cafés, Restaurants, dem schicken Museum Garage für moderne Kunst. Und mit Strecken, auf denen sich Skater und Velofahrer austoben können.
Es macht Spass, sich hier ein Velo oder einen Roller auszuleihen und das Moskwa-Ufer damit zu erkunden. Hin am waldigen grünen Flussufer, zurück durch den Sportpark Luschniki mit dem grossen Stadion. Bei der WM werden dort von der Eröffnung bis zum Finale sieben Spiele ausgetragen. Je nachdem, welche Brücken man nutzt, ist die Fahrradrunde bis zu 16 Kilometer lang - ein ordentliches Stück Sport mitten in Moskau. Ein Plus: Die Strecke ist weitgehend autofrei.
Ausflugt in die Tiefen der Stadt
So gross ist die Stadt, dass man gern einen Blick von oben haben möchte. Der schönste Ausblick bietet sich von der Plattform auf den Sperlingsbergen vor der Universität. Das Luschniki-Stadion liegt einem zu Füssen, in der Ferne blinken die Kuppeln der Kreml-Kirchen. Während der WM wird hier oben die Fanzone sein, mit dem Stadion verbunden durch eine neue Seilbahn. Wer noch höher hinaus will, sollte den Fernsehturm Ostankino besuchen oder das neue Hochhausviertel Moskwa-City, das ohnehin einen Besuch wert ist.
Aber auch ein Ausflug in die Tiefen Moskaus lohnt sich. Lange Rolltreppen führen hinab in die Metro, sie ist eine der Attraktionen der Stadt. Die U-Bahn transportiert nicht nur täglich neun Millionen Menschen. Wie nirgendwo sonst in Europa ist es der grauen Sowjetunion gelungen, unter der Erde Paläste für das Volk zu schaffen. Jede Station ist einzigartig.
Ein ruhiger Ort ist das Viertel Kitai-Gorod östlich des Kremls. Die stillen, hügeligen Strassen sind der Modernisierung und Gentrifizierung Moskaus bislang entgangen. So war die Stadt früher: gemütliche Hinterhöfe, viele kleine Kirchen. Gegen Hunger und Durst helfen die Restaurants in den nahen Strassen Pokrowka und Marossejka. Die Umgebung der Metro-Station Tschistyje Prudy ist ein Treffpunkt des Nachtlebens. Überhaupt die Nacht!
Moskau hat abends Theater, Konzerte, Diskotheken und Clubs für jeden Geschmack zu bieten. Doch vor allem bekommt die Stadt im Dunkeln ein ganz anderes Gesicht. Hässliche Ecken verschwinden, dafür zaubert buntes Licht an vielen Gebäuden neue Seiten hervor. Im Dunkeln verwandelt sich Russlands Hauptstadt in eine Nachtschönheit.
Moskau: Das Wichtigste in Kürze
Anreise: Die russische Hauptstadt wird von Zürich und Genf angeflogen. Während der Fussball-Weltmeisterschaft vom 14. Juni bis 15. Juli 2018 gibt es auch Sonderflüge.
Einreise: Schweizer Staatsbürger brauchen ein Visum. Auskunft über sämtliche Reisebestimmungen gibt das EDA. Während der WM ersetzt die Fan-ID das Visum.
Übernachtung: Moskau bietet eine breite Auswahl von Hostels bis zu Luxushotels. Für die Zeit der WM ist aber mit einem knappen Angebot und deutlich erhöhten Preisen zu rechnen.
Währung: Die Russen bezahlen mit dem Rubel. Ein Franken entsprechen ungefähr 60 Rubel (Stand: Mai 2018). Bargeld kann mit einer gültigen Karte problemlos an Geldautomaten abgehoben werden.
WM-Spiele in Moskau: Russland - Saudi Arabien (14. Juni), Island - Argentinien (16. Juni), Deutschland - Mexiko (17. Juni), Polen - Senegal (19. Juni), Portugal - Marokko (20. Juni), Belgien - Tunesien (23. Juni), Dänemark - Frankreich (26. Juni), Serbien - Brasilien (27. Juni), Achtelfinale (1. und 3. Juli), Halbfinale (11. Juli), Finale (15. Juli).
Wissenswertes rundum einen Russland-Aufenthalt finden Sie hier.
Fernweh? – Geht uns ebenso. In diese fünf Länder kommst du mit einer vollständigen Impfung ohne Weiteres rein.
10.06.2021
Ferien in der Schweiz sind teuer – also nehmen wir das Hotel einfach mit
Ferien in der Schweiz machen aktuell Sinn. Die Schönheiten vor der Haustür haben wir dank Corona wiederentdeckt – Basel statt Bilbao, Engadin statt Elba. Nur: Man muss sich hiesigen Hotels auch leisten können. Die Alternative? – Das Autodachzelte.
26.07.2020
Glamouröses Campen – das Schweizer Glamping-Angebot im Test
Ist die Schweiz eine Glamping-Nation? Zumindest ist das Angebot hierzulande mittlerweile recht gross. «Bluewin» hat Varianten für den schmalen Geldbeutel und die Luxus-Liebhaberin getestet – ob ein «Bett im Kornfeld» am Ende das Rennen macht?
21.08.2020
Lewa Savanne im Zoo Zürich: «Nashörner hören bereits auf ihren Namen»
Für Zürcher liegt die Savanne seit Kurzem direkt um die Ecke. Im Zoo hat «Bluewin» erfahren, warum Giraffen schwarze Zungen haben, Hyänen oft unterschätzt werden und wie sich das frisch geborene Breitmaulnashorn eingelebt hat.
15.08.2020
Ein Ausflug in die Berge: Das müssen Sie jetzt wissen
Der Lockdown ist Geschichte, und wir wollen wieder hoch hinaus: Aber was muss man bei einem Ausflug in die Bergen beachten und mit welchen Einschränkungen muss man rechnen? – Das «Bluewin»-Videoteam hat auf dem Pilatus nachgefragt.
18.07.2020
Diese Reiseziele gehören auf deine Ferienliste
Ferien in der Schweiz sind teuer – also nehmen wir das Hotel einfach mit
Glamouröses Campen – das Schweizer Glamping-Angebot im Test
Lewa Savanne im Zoo Zürich: «Nashörner hören bereits auf ihren Namen»
Ein Ausflug in die Berge: Das müssen Sie jetzt wissen