Ausflugstipps für die SchweizDiese 5 Bergwerke bringen Abkühlung an heissen Tagen
Vanessa Büchel
27.7.2024
Der Sommer ist endlich so richtig da. Bei Temperaturen bis über 30 Grad suchen Schweizer*innen zwischendurch gerne eine angenehme Abkühlung: Die gibt's in diesen fünf begehbaren Bergstollen und Höhlen.
Vanessa Büchel
27.07.2024, 15:34
Vanessa Büchel
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Mal was anderes: In der Schweiz gibt es viele Bergwerke und Minen, die zwar nicht mehr in Betrieb sind, aber besucht werden können.
Wenn es im Sommer so richtig heiss wird, gibt es im Innern von Bergen eine Abkühlung.
So können Interessierte etwa das Bergwerk Gonzen im Sarganserland oder die Goldminen Gondo im Wallis besichtigen.
Wenn das Thermometer auf über 30 Grad klettert, kann das manch jemandem zu heiss werden. Abkühlung gibt's dann am See, Fluss oder in der Badi. Doch wer nicht immer nur auf dem Badtüchli rumliegen, sondern etwas unternehmen will, der findet ein angenehm kühles Klima im Innern von Bergen.
Die Rede ist dabei von begehbaren Stollen, die es in der ganzen Schweiz verteilt zu finden gibt. In den Minen lernt man nicht nur Spannendes über die Geschichte des Bergbaus, sondern bewahrt bei einer spassigen Unternehmung für Klein und Gross auch einen kühlen Kopf.
1. Gonzen in Sargans SG
Einst war der Stollen im Innern des Gonzen das grösste Eisenbergwerk der Schweiz. Doch seit dort im Jahr 1966 der Betrieb eingestellt wurde – dies aus wirtschaftlichen Gründen –, wird dort nicht mehr Eisen abgebaut. Besuchen kann man die mehr als 90 Kilometer Gänge des Bergwerks Gonzen aber nach wie vor.
Besucher*innen rollen mit der Original-Stollenbahn zwei Kilometer ins Innere des Bergs, danach geht es zu Fuss weiter. Bei einer Führung oder im Museum erhält man Einblicke in die Geschichte, Geologie, Abbautechnik und wirtschaftliche Bedeutung des Stollens in der Region Sarganserland. Wer sich auf einen Ausflug wagt, sollte aber das Jäckli nicht vergessen, denn in den Stollen kann es bis zu 13 Grad kühl sein.
Weitere Informationen findest du hier.Auf der Website vermerkt das Bergwerk: «Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich.»
2. Bergwerk Landesplattenberg in Engi GL
Wer durch das Stollensystem des Landesplattenbergs Engi wandert – wo es zwischen elf und 13 Grad kühl ist –, bemerkt schnell, worauf hier einmal der Hauptfokus lag: Im glarnerischen Sernftal haben früher Männer Schiefer abgebaut. Das schwarze Gestein war einst eine bedeutende Einkommensquelle für das Land Glarus und das Dorf Engi, im Jahr 1961 wurde der Betrieb dann aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.
Dank der Stiftung Landesplattenberg Engi konnte das verwinkelte System an Gängen als historisches Denkmal erhalten bleiben. Auf einer geführten Tour können Besucher*innen mehr über die Vergangenheit des Stollens erfahren und sich auf eine Zeitreise begeben. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Landesplattenberg Engi im Jahr 1565.
In Gondo wurde schon im Mittelalter nach Gold gesucht. Dort, wo einst die alten Römer vor zweitausend Jahren goldhaltiges Erz mühsam aus dem Berg schlugen, gehen Besucher*innen heute selbst in den Minen und im Fluss auf die Suche nach dem Edelmetall.
Die vor fast 120 Jahren stillgelegten Goldminen im Zwischenbergental wurden in den letzten Jahren zu einem Besucherbergwerk formatiert. Rolf Gruber ist Goldwasch-Meister und nimmt seine Gäste mit auf eine Reise in die Geschichte des Schweizer Golds. Kleiner Hinweis: Im Bergwerk ist es rund zehn Grad kühl.
In der Schweiz wird Salz abgebaut. Etwas, das vielleicht nicht viele wissen, aber schon seit dem 15. Jahrhundert im Kanton Waadt passiert. Heute gelten die Salzminen von Bex als das älteste aktive Bergwerk des Landes. Dort werden jedes Jahr rund 30'000 Tonnen gewonnen.
Bei einem Besuch des Salzbergs wartet ein über 50 Kilometer langes Labyrinth an Gängen und Schächten auf die Besucher*innen. Im Museum oder bei einer Bergwerkbesichtigung lernt man mehr über die verschiedenen Salzabbautechniken und zur Geschichte des Stollens von seinem Beginn im Jahr 1684 bis heute.
Mit dem Minenbähnchen gelangen Besucher*innen ins Innere des Stollens und auch zum Restaurant, das sich 400 Meter tief im Berg befindet. Danach entdeckt man zu Fuss eindrückliche Salzwasserreservoirs. In den Minen von Bex herrscht das ganze Jahr über eine Temperatur von etwa 18 Grad.
Richtig frisch ist es in den Minen bei La Presta: Dort liegt die Temperatur ganzjährig bei acht Grad. Was dort einst gewonnen wurde? Von 1712 bis 1986 wurde dort im Val-de-Travers handwerklich bis industriell Asphalt abgebaut.
Von den insgesamt 100 Kilometern an Gängen auf mehreren Etagen ist heute ein Kilometer für die Öffentlichkeit zugänglich. Jedes Jahr besuchen etwa 22’000 Interessierte die Asphaltminen. Wie die Sprengmeister früher ihre Arbeit vollrichteten, wird bei einer geführten Tour deutlicher.
Auf myswiterland.com finden sich zahlreiche Ausflugstipps für das ganze Jahr.
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