Wenn Gäste Dinge mitnehmen Darf ich das Duschgel vom Hotel einpacken?

Für manche Hotelgäste ist die Versuchung zu gross, wenn der Bademantel so flauschig ist – und schwupps, landet er im Koffer. Doch was darfst du überhaupt aus dem Hotelzimmer mitnehmen und wann ist es Diebstahl?

Die kleinen Hygieneartikel aus dem Hotelzimmer sind so praktisch zum Reisen. Aber dürfen Gäste die überhaupt einpacken? Auch die Hotelschlappen landen häufig im Koffer nach dem Aufenthalt. Denn sie sind bequem und kann man sie zu Hause ja noch gut weitertragen.

Vinzenz van den Berg, Mediensprecher von HotellerieSuisse, klärt Langfinger mit deutlichen Worten auf: «Grundsätzlich gilt die Mitnahme von Verbrauchsartikeln wie Seifen, Kugelschreibern, Duschgels, Shampoos und anderen Dingen nach dem Aufenthalt rechtlich als Diebstahl – denn alles, was sich in einem Hotelzimmer befindet, ist Eigentum des Hotels.»

Die Gäste hätten selbstverständlich Anspruch darauf, während ihrem Aufenthalt alles zu nutzen, was im Zimmer zur Verfügung steht. «Dies gilt unter anderem auch für zur Verfügung gestellte Utensilien im Badezimmer», schreibt van den Berg auf Anfrage von blue News.

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Wer glaubt, alles Mögliche aus dem Hotel als Souvenir einpacken zu dürfen, liegt demnach aber falsch. Im Grunde könne dies laut dem HotellerieSuisse-Mediensprecher durchaus ein Diebstahl sein: «Dies ist wohl wenigen Gästen bewusst und wird in den Betrieben meistens auch nicht so streng gehandhabt.» Häufig sind die Betreiber einfach freundlich und drücken beide Augen zu.

Vorsicht also beim Einpacken von Hotelgegenständen. Das Mopsen von kleinen Hygieneprodukten wird das Hotel meist durchgehen lassen, bei grösseren Dingen wie etwa dem Bademantel oder Handtuch könnte das schon anders ausgehen.

Van den Berg befindet: «Anders sieht es bei Produkten aus, die nicht zum Verbrauch gedacht sind, wie beispielsweise Bademäntel oder Frotteewäsche. Wenn diese Produkte als Souvenir mitgenommen werden möchten, verkaufen die Hotels diese Produkte vielfach den Gästen und kommunizieren dies auch so.»

Am meisten verschwinden Hygieneartikel

Wie eine Analyse von Statista zeigt, bedienen sich Hotelgäste am häufigsten an Hygieneartikeln. Darauf folgen Schreibutensilien und danach Handtücher. Fünf Prozent der Gäste packen ausserdem den Bademantel ein, je zwei Prozent gehen sogar noch weiter und klauen beim Interieur, wie etwa Möbel, Kissen oder Föhne.

Fehlt bei Abreise etwas in der Minibar oder wurden anderweitig Artikel mitgenommen, kann dies der Betrieb über die Kreditkarte verrechnen. «Oder das Hotel stellt es im Nachhinein in Rechnung.»

Bei hochwertigen Produkten könne es durchaus vorkommen, dass das Hotel den Diebstahl einbezieht. 

Ist Einpacken am Frühstücksbuffet erlaubt?

Auch am Frühstücksbuffet ist die Verlockung gross: Die Auswahl liegt bereit – und danach landet ja sowieso alles im Müll, oder? Trotzdem ist es rechtlich gesehen nicht erlaubt, sich ein Znünisäckli einzupacken. «Das Frühstücksbuffet ist dazu da, um sich während der entsprechenden Mahlzeit zu verpflegen», stellt van den Berg klar.

Wenn nichts Spezielles vereinbart sei, dürfe der Gast auch nicht für den Tag einpacken. Setze ein Betrieb klare Hinweise auf eine Tafel, dann schaue dies anders aus.   

Vorsicht also bei der nächsten Reise. Auch wenn die Versuchung gross ist und die Hotels meist nachsichtig sind, gilt: Besser Finger weg, denn wer Sachen aus dem Zimmer entwendet, begeht Diebstahl. 

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