Relikt des Krieges: In der Normandie können Besucher sich auf die Spuren der alliierten Invasion von 1944 begeben, hier am Strand von Arromanches.
US-Soldaten gehen am sogenannten D-Day am 6. Juni 1944 am Utah Beach in der Normandie an Land.
Lange Reihen weisser Kreuze: Amerikanischer Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer.
Daniel Briard ist Präsident der Vereinigung U.S. Normandie.
Blick über den «Kessel von Falaise» – hier tobte am Ende des Zweiten Weltkriegs eine brutale Schlacht zwischen den Alliierten und Deutschen.
Eine Stadt vermarktet ihre Geschichte: Fallschirmspringer in Sainte-Mère-Église.
Hält die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und die Befreiung Europas von den Nazis wach: das Memorial in Montormel.
Deutscher Lastwagen in einem Schuppen in Hiesville – ein Relikt der Besatzung Frankreichs durch die Nazis.
Ein alliierter Soldat landete bei der Invasion in der Normandie auf dem Kirchendach in Sainte-Mère-Église – ihm wird bis heute mit einer Figur am Kirchtum gedacht. F
Angriff vom Wasser aus: historische Aufnahme von der Invasion der alliierten Truppen am Utah Beach in der Normandie.
Hier landeten alliierte Soldaten: Utah Beach.
75 Jahre D-Day – Spurensuche in der Normandie
Relikt des Krieges: In der Normandie können Besucher sich auf die Spuren der alliierten Invasion von 1944 begeben, hier am Strand von Arromanches.
US-Soldaten gehen am sogenannten D-Day am 6. Juni 1944 am Utah Beach in der Normandie an Land.
Lange Reihen weisser Kreuze: Amerikanischer Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer.
Daniel Briard ist Präsident der Vereinigung U.S. Normandie.
Blick über den «Kessel von Falaise» – hier tobte am Ende des Zweiten Weltkriegs eine brutale Schlacht zwischen den Alliierten und Deutschen.
Eine Stadt vermarktet ihre Geschichte: Fallschirmspringer in Sainte-Mère-Église.
Hält die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und die Befreiung Europas von den Nazis wach: das Memorial in Montormel.
Deutscher Lastwagen in einem Schuppen in Hiesville – ein Relikt der Besatzung Frankreichs durch die Nazis.
Ein alliierter Soldat landete bei der Invasion in der Normandie auf dem Kirchendach in Sainte-Mère-Église – ihm wird bis heute mit einer Figur am Kirchtum gedacht. F
Angriff vom Wasser aus: historische Aufnahme von der Invasion der alliierten Truppen am Utah Beach in der Normandie.
Hier landeten alliierte Soldaten: Utah Beach.
Vor 75 Jahren sind die Alliierten in der Normandie gelandet, um Europa von den Nazis zu befreien. Die Spuren heftiger Kämpfe sind allgegenwärtig – trotz der Idylle der malerischen Küstenlandschaft.
Sattgrüne Wiesen, Pferdekoppeln und Apfelbäume: Hiesville ist eine fast perfekte Idylle. Doch Gedenktafeln und Stele erinnern daran, dass das 70-Seelen-Dorf Schauplatz dramatischer Ereignisse war. Über Hiesville an der französischen Kanalküste sprangen 1944 während der Nacht vom 5. auf den 6. Juni Hunderte amerikanischer Fallschirmspringer ab.
«Bis zu 2000 US-Fallschirmspringer der 101. Airborne Division sollen über dem Dorf abgesprungen sein», berichtet Daniel Briard. Der 74-Jährige ist Präsident der Vereinigung U.S. Normandie. Er hat an dem Rundweg in Hiesville mitgewirkt, der an den D-Day erinnert. Jenen 6. Juni vor 75 Jahren, an dem an der Normandieküste eine der grössten Invasionsflotten aller Zeiten anrückte.
Geschichtlicher Exkurs
Mehr als 150'000 Soldaten gingen an Land, um Europa vom Naziregime zu befreien. Mehr als 5'000 Briten und Franzosen landeten an den Küstenabschnitten Sword Beach und Gold Beach, über 20'000 Kanadier auf dem Juno-Beach und etwa 58'000 US-Wehrpflichtige an den Stränden Omaha und Utah. Über Hiesville und Sainte-Mère-Église sprangen die ersten US-Fallschirmspringer der 101. Airborne Division ab. Viele landeten weitab von der ihnen ursprünglich zugewiesenen Zone, verirrten sich und verhedderten sich in Bäumen.
In Sainte-Mère-Église landeten einige mitten im Dorf – einer von ihnen war John Steele. Er blieb stundenlang auf dem Kirchendach hängen. In dem amerikanischen Film «Der längste Tag» werden diese Ereignisse rekonstruiert. Seitdem ist der Ort weltberühmt und schlachtet die Erinnerungen mit Fallschirmspringer-Souvenirs kommerziell ungeniert aus. Steele hängt als Puppe auf dem Kirchendach.
Stille Art der Erinnerung
In Hiesville erinnert man sich auf stillere Art an die Landung. Der Rundgang beginnt vor einer Stele, die dem Stabsoffizier Don F. Pratt gedenkt. «Er war der erste Generaloffizier der alliierten Streitkräfte, der sein Leben für die Befreiung Frankreichs gelassen hat», ist darauf zu lesen. Das war am 6. Juni um 4 Uhr morgens.
«Jedes Haus und jeder Maulwurfshügel kann ein Drama erzählen», sagt Briad auf der Führung vorbei an herrschaftlichen Anwesen, die von den Alliierten in Hauptquartiere oder Notfallstationen umfunktioniert wurden. Wie «La Baumé», heute ein Ferienhaus.
Viele der amerikanischen Toten wurden später in Colleville-sur-Mer begraben, auf dem Abschnitt Omaha Beach. Mehr als 9000 perfekt aneinandergereihte weisse Grabkreuze erinnern daran, dass die amerikanischen Truppen hier herbe Verluste erlitten.
Halbinsel Cotentin
Militärfahrzeuge, Bunker, Soldatenfriedhöfe, Museen und Gedenkorte entlang des Küstenstreifens der Halbinsel Cotentin halten die Erinnerung an die Ereignisse vor 75 Jahren wach. Eines ist das Memorial in
Montormel, das Museum der letzten Schlacht. Der Rundbau zwischen Chambois und Vimoutiers liegt auf dem Hügel Mont Ormel. Im 360-Grad-Modus schweift der Blick über eine liebliche Landschaft.
In der Nacht vom 18. auf 19. August hatten 150'000 Alliierte rund 100'000 deutsche Soldaten im Kessel von Falaise eingeschlossen. Das sei ein wahres Massaker gewesen, erzählt der Direktor des Memorials, Stéphane Jonot, 48. Die Schlacht dauerte vier Tage. Mehr als 10'000 deutsche Wehrpflichtige wurden getötet, über 40'000 verletzt.
«Mit Bulldozern mussten die Menschenkadaver und mehrere Tausend tote Soldatenpferde begraben werden», sagt Jonot. Wie Zeitzeugen berichteten, habe der Verwesungsgestank Millionen von Fliegen angezogen, riesige schwarze Wolken in der Luft.
Die Schlacht am 21. August war die grösste Niederlage der deutschen Wehrmacht. Sie ist zum Symbol für den Sieg im Westen geworden – und für den Beginn vom Ende des Zweiten Weltkriegs. Nur wenige Tage später wurde Paris von der deutschen Besetzung befreit.
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