IoT-Climate-Award Das sind die innovativsten Klimaschutz-Ideen des Jahres

Von Anita Raaflaub

17.5.2022

Swisscom verleiht zum dritten Mal den IoT-Climate Award. Den ersten Platz unter den besten IoT-Lösungen mit Klimaschutzeffekt ging an die Firma Mobbot, die einen intelligenten Beton-Roboter herstellt und so die Baubranche revolutioniert.

Von Anita Raaflaub

Digitale, smarte Lösungen können helfen, das Klima zu schützen und die Wirtschaft und unseren Alltag nachhaltiger zu gestalten. Insbesondere das Internet of Things (IoT) bewährt sich auf der Suche nach maximaler Effizienz und minimaler Verschwendung.

So entstanden in den letzten Jahren Innovationen, die grosse CO2-Einsparungen ermöglichten. Zum Beispiel in der smarten Logistik, bei intelligenter Haustechnik und Energiesystemen sowie in der Baubranche.

Viele dieser Einsparungen entstehen durch den Einsatz von intelligenten Sensoren. Diese ermöglichen die Fernüberwachung und -kontrolle sowie Datenerhebung von Geräten aller Art in Echtzeit. Dank der Angaben in Echtzeit lässt sich die Energie- und Ressourceneffizienz steigern.

Jetzt wurden die besten Ideen des letzten Jahres wieder mit dem IoT-Climate-Award von Swisscom ausgezeichnet.

Den ersten Platz belegt die Firma MOBBOT, die einen intelligenten Beton-Roboter herstellt und so die Baubranche revolutioniert. Den zweiten Platz macht ECCO2 Solutions, die mit Building Intelligence bis zu 20 Prozent CO2-Einsparungen bei Gebäudeemissionen ermöglicht.

Die Firma Droople, die den dritten Platz belegt, engagiert sich in der Wasserwirtschaft und ermöglicht mit smarten Geräten und einer Water-Intelligence-Plattform Einsparungen des Wasser- und Energieverbrauchs von Privatpersonen und Unternehmen.

Schliesslich erhielt die Marke Selecta den Preis des IoT-Climate-Hero. Mit ihrer smarten Logistik sparte sie im letzten Jahr in absoluten Werten am meisten CO2-Äquivalente ein.

Preis bereits zum dritten Mal verliehen

Mit dem IoT Climate Award zeichnet Swisscom Unternehmen aus, die herausragende Klimaschutzlösungen, gestützt auf das Internet of Things, anbieten.

Die Gewinner werden aus 15 Bewerbungen ausgewählt. Die eingereichten Projekte sparten zusammen rund 7’500 Tonnen CO2 ein. Die diesjährige Jury besteht aus Vertreter*innen von myclimate, Ericsson, Swisscom und Nexxiot, der Gewinnerfirma des IoT Climate Award 2021.

Die Jury bewertet die eingereichten Projekte nach verschiedenen Kriterien:

  • Quantität: Absolute Reduktion von CO2-Emissionen im Jahr 2021 in Tonnen
  • Intensität: Reduktion von CO2-Emissionen pro Einheit, je nach Projekt etwa pro Sensor oder Kunde
  • Innovation: Swisscom prämiert den innovativen Charakter der Lösung. Wurden neue Hard- oder Softwarelösungen entwickelt, neue Messtechniken kreiert oder neue Anwendungen erforscht?
  • Kundenerlebnis: Welchen Vorteil haben Kundinnen und Kunden, wie anwendungsfreundlich und praktisch ist die Lösung?

1. Platz: MOBBOT – intelligentes Bauen

Mobbot - intelligentes Bauen

Mobbot - intelligentes Bauen

Die Firma Mobbot gewinnt mit ihrem intelligenten Beton-Roboter den ersten Platz beim IoT-Climate Award. Die Innovation ermöglicht ressourcenschonendes und hocheffizientes Bauen mit Beton.

16.05.2022

Das Herzstück dieser Innovation in der Baubranche ist ein mobiler Roboter – daher auch der Name «Mobbot» – der aus Spritzbeton selbstständig und automatisiert Bauelemente fertigt. Dabei werden Daten in Echtzeit gesammelt und direkt in die laufende Arbeit übersetzt. So wird die Produktion optimiert und der Betonverbrauch sinkt. Zudem können lokal verfügbare und recycelte Primärmaterialien verwendet werden.

Die Jury kürte dieses Projekt mit dem ersten Platz, weil der Ansatz einerseits innovativ und neu ist und andererseits in einer Branche und bei einem Problem ansetzt, das besonders viele CO2-Emissionen verursacht. Gerade die Herstellung von Zement ist sehr CO2-intensiv. Der Wirkungsgrad dieser Erfindung ist deshalb besonders hoch und hat Potenzial, weltweit im Baugewerbe eingesetzt zu werden.


«Die Lösung von MOBBOT setzt beim Zement an einem Punkt in der Baubranche an, an dem heute schon viel mehr Effizienz möglich wäre. Das Potenzial dieser Innovation für den Klimaschutz in der Baubranche ist gross – das hat uns überzeugt.»

Res Wischi, Jury-Mitglied und Delegierter für nachhaltige Digitalisierung bei Swisscom.


2. Platz: ECCO2 Solutions – intelligente Gebäudetechnik

ECCO2 - Building intelligence

ECCO2 - Building intelligence

Den zweiten Platz macht ECCO2 Solutions, die mit Building Intelligence bis zu 20 Prozent CO2-Einsparungen bei Gebäudeemissionen ermöglicht.

16.05.2022

Die IoT-Lösung ECCO2 Building Intelligence ist europaweit führend im Bereich der intelligenten Heizungssteuerung und wird bereits in über 700 Gebäuden in der Schweiz und in Europa eingesetzt. Herkömmlich orientieren sich diese Steuerungen lediglich an der Aussentemperatur, gewisse berücksichtigen zudem Daten der Wettervorhersage.

ECCO2 geht aber weiter und bezieht auch Parameter wie die passive Sonnenenergie oder die Wärmespeicherfunktion der Wände mit ein. Durch diese betriebliche Heizungsoptimierung ohne jegliche baulichen Eingriffe können zwischen 10 und 20 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden. Weiter wird der Zustand des Heizsystems kontinuierlich überwacht und bei allfälligen Störungen wie zum Beispiel einem verstopften Thermostatventil ein Alarm ausgelöst.

3. Platz: Droople – intelligente Wassersysteme

Droople - intelligente Wasserwirtschaft

Droople - intelligente Wasserwirtschaft

Die Firma Droople belegt den dritten Platz beim IoT-Climate Award. Das Unternehmen ist in der Wasserwirtschaft tätig und ermöglicht mit smarten Geräten und einer Water-Intelligence-Plattform Einsparungen des Wasser- und Energieverbrauchs.

16.05.2022

Das EPFL-Start-up Droople stellte 2018 eine innovative Wassermanagementlösung vor, mit der sich der Wasser- und Energieverbrauch und von Unternehmen und Privathaushalten senken lassen. Dadurch reduziert Droople auch die durch die Wasseraufbereitung entstehenden CO2-Emissionen. Das System basiert auf künstlicher Intelligenz und erlaubt die Messung, Überwachung und Analyse der Wasserprozesse in einer Installation.

Analoge und digitale Sensoren erfassen Daten wie Durchflussmenge, Temperatur und Wasserhärte. Sie senden diese an eine Software zur Analyse und Weiterverarbeitung. Auf einer Fläche mit 40 Wasserentnahmestellen wie Wasserhähnen, Urinalen und Toiletten senkt das intelligente System von Droople den Wasserverbrauch im Schnitt um mindestens 10 Prozent.


Über den Nachhaltigkeitsblog
Anita Raaflaub ist Head of Communications Strategy & Corporate Responsibility bei Swisscom.
Anita Raaflaub ist Head of Communications Strategy & Corporate Responsibility bei Swisscom.

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