1,4 Milliarden Inaktive weltweit WHO-Bewegungsstudie: Mindestens jeder 5. Schweizer ist zu faul

dpa/sda/jfk

5.9.2018

Zu faul? Das interessiert diesen Hund nicht die Bohne, aber die WHO-Studie bezieht sich ja auch bloss auf Menschen.
Zu faul? Das interessiert diesen Hund nicht die Bohne, aber die WHO-Studie bezieht sich ja auch bloss auf Menschen.
Keystone

150 Minuten Bewegung oder 75 Minuten Sport pro Woche sind Minimum, rät die WHO. Doch mindestens jedem fünften Schweizer geht bei solchen Vorgaben auch grad die Puste aus.

Immer mehr Menschen aus den reicheren westlichen Ländern, zu denen die Schweiz gehört, bewegen sich nicht genug. Die Zahl der Menschen, die zu wenig Sport treiben oder im Alltag nicht ausreichend körperlich aktiv sind, ist dort zuletzt um mehr als 15 Prozent gestiegen, wie Forscher der Weltgesundheitsorganisation WHO in einer Studie zeigen.

Weltweit betrug der Anteil der körperlich inaktiven Menschen 27,5 Prozent im Jahr 2016: Das ist ein Prozent weniger als 15 Jahre zuvor. Menschen in reicheren Ländern sind dabei meist weniger aktiv: Rund 37 Prozent zählen hier zu den Bewegungsmuffeln. In ärmeren Ländern sind es bloss etwa 16 Prozent.

Schweizer aktiver als die Nachbarn

In der Schweiz liegt der Anteil der Menschen, die sich nicht genug bewegen, zwischen 20 und 29,9 Prozent. Immerhin ist der Anteil damit geringer als in den Nachbarländern – insbesondere die Schweizer Frauen sind aktiver als Deutsche oder Italienerinnen.

Die Weltkarte der inaktiven Männer 2016.
Die Weltkarte der inaktiven Männer 2016.
WHO

Die WHO hat sich zum Ziel gesetzt, die körperliche Aktivität der Menschen bis 2030 deutlich zu steigern. «Wenn sich die aktuellen Trends nicht verändern, wird das Aktivitätsziel bis 2025 nicht erreicht», heisst es aber in der Studie, die im Fachmagazin «The Lancet Global Health» veröffentlicht wurde.

Die Weeltkarte der inaktiven Frauen 2016.
Die Weeltkarte der inaktiven Frauen 2016.
WHO

Es müssten dringend Massnahmen getroffen und entsprechende Anreize geschaffen werden, damit sich die Menschen mehr bewegen. Die positivsten Entwicklungen wurden zwischen 2001 und 2016 in Ost- und Südostasien festgestellt.

Die aktivsten Menschen leben in Uganda

Nach Ansicht der WHO ist körperlich ausreichend aktiv, wer sich in der Woche 150 Minuten bewegt oder 75 Minuten Sport treibt. Um durch Sport oder Bewegung die Gesundheit zu verbessern, sollten sich Erwachsene laut WHO allerdings doppelt so viel bewegen.

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Die wenigsten Probleme mit körperlich inaktiven Menschen gibt es in Uganda (5,5 Prozent), Mosambik, Lesotho und Tansania, die grössten in Kuwait (67 Prozent), Amerikanisch-Samoa, Saudi-Arabien und Irak.

In den letztgenannten vier Ländern waren auch die Unterschiede zwischen Männern und Frauen auffällig gross, Frauen bewegten sich dort deutlich weniger. Die grössten Unterschiede gab es diesbezüglich in Bangladesch (16 zu 40 Prozent), Eritrea (14 zu 31 Prozent) und Indien (25 zu 44 Prozent).

Die WHO fordert in der Studie die Politik auf, die körperliche Aktivität der Bevölkerung zu fördern. In einem Aktionsplan schlägt die Weltgesundheitsorganisation unter anderem vor, die Sicherheit für Fussgänger und Fahrradfahrer im Strassenverkehr zu verbessern und für mehr Sportangebote und Sportstätten zu sorgen.

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