Zähneputzen gehört zum Alltag, wie das jährliche Ausfüllen der Steuern. Zahnpasta enthält bedenkliche Inhaltsstoffe und hat eine schlechte Öko-Bilanz. Eine Zahnärztin gibt Tipps.
Carlotta Henggeler
02.11.2024, 18:59
Carlotta Henggeler
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Zahnpasta kann bedenkliche Chemikalien wie Titandioxid, Blei, Natriumlaurylsulfat und Parabene enthalten, die potenziell gesundheitsschädlich sind und den Körper belasten.
Mikroplastik in Zahnpasta stellt ein Umweltproblem dar, da es ins Abwasser gelangt und nicht vollständig gefiltert wird, während sich Zahnpastatuben oft nicht recyceln lassen.
Zahnputztabletten bieten eine umweltfreundliche Alternative mit weniger Wasserverbrauch und einem hohen Zelluloseanteil, der die Zähne zusätzlich poliert und Karies vorbeugt.
Zahnpasta ist nicht gleich Zahnpasta. Gewisse Produkte enthalten bedenkliche Chemikalien, berichtet «bild.de». Auf diese Inhaltsstoffe solltest du achten:
Titandioxid und Blei werden als potenziell krebserregend eingestuft und sind in Lebensmitteln verboten.
Natriumlaurylsulfat (SLS) ist ein Schaumbildner, der die Mundschleimhaut reizen und austrocknen kann. Schlucken, Sprechen und Riechen werden gestört. Die Nahrung kann mangels Speichels nicht vorverdaut werden, der Zahnschmelz wird angegriffen und das Immunsystem belastet.
Parabene stören den Hormonhaushalt und stehen im Verdacht, Brustkrebs auszulösen. Polyethylenglykol (PEG) macht die Schleimhäute durchlässiger und kann die Aufnahme von Schadstoffen erhöhen.
Künstliche Süssstoffe fördern die Entstehung von Diabetes.
Zahnpasta besteht zu einem grossen Teil aus Wasser, das etwa 20 bis 50 Prozent des Inhalts ausmacht. Die genaue Menge schwankt je nach Produkt und bleibt oft ein Betriebsgeheimnis der Hersteller, weshalb sie selten auf der Verpackung angegeben ist.
Zahnpastaschaum gibt vielen das Gefühl sauberer Zähne: «Aber er verteilt alle Inhaltsstoffe unnötig in Mund und Rachen, auch die wichtigen Schleifkörper und Fluoride», sagt Dr. Judith Grieger der deutschen Zeitung. Die Zahnärztin praktiziert in ihrer Praxis in Berlin.
Neben dem hohen Wasseranteil, der bereits für Kritik sorgt, enthalten 87 Prozent der untersuchten Zahnpasten Mikroplastik. Das zeigt eine aktuelle Studie der «Plastic Soup Foundation». Die winzigen Kunststoffpartikel werden beim Zähneputzen ins Abwasser gespült und gelangen von dort aus in Flüsse, Seen und Meere, da Kläranlagen sie nicht vollständig herausfiltern können. Diese Belastung der Gewässer stellt ein erhebliches Umweltproblem dar. Und Zahnpastatuben lassen sich meist nicht recyclen.
Zahnputztabletten bieten eine umweltfreundliche Alternative zur Zahnpasta und erfordern lediglich eine kleine Umstellung der Putzgewohnheiten.
Anders als Zahnpasta wird bei ihrer Herstellung fast kein Wasser benötigt, und auch für die Anwendung selbst ist kein Wasser nötig: Du zerkaust die Tablette im Mund, wo sie sich mit dem Speichel zu einer cremigen Masse verbindet.
Ein weiterer Vorteil von Zahnputztabletten ist ihr hoher Zelluloseanteil, der deutlich über dem von Zahnpasta liegt. Dadurch werden die Zähne beim Putzen nicht nur gereinigt, sondern auch poliert. Diese glatte Oberfläche erschwert es Belägen und Anhaftungen, sich festzusetzen – ein wirkungsvoller Schutz vor Karies.
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