Kirchen streitenWeihnachtsmärkte – früher Start wird kritisch beäugt
dpa/bb
22.11.2018
Die meisten Weihnachtsmärkte werden kommende Woche eröffnet. Doch in manchen Städten in der Schweiz, Deutschland und Österreich geht es jetzt schon los – weit vor dem 1. Advent. Die Debatte darüber ist in vollem Gang.
In vielen Städten eröffnen die Weihnachtsmärkte erst nach dem Totensonntag. So geht es am Montag (26. November) beispielsweise in Frankfurt und Berlin oder auch am Kölner Dom los mit Glühwein und Co.
Im Laufe der nächsten Woche kommen dann viele berühmte Weihnachtsmärkte hinzu, etwa jene in St. Gallen, Stuttgart und Dresden. Der Nürnberger Christkindlesmarkt beginnt sogar erst Ende nächster Woche (30. November).
Bereits ab heute Donnerstag starten die Weihnachtsmärkte in Basel, Lugano und Montreux, genauso wie in Zürich im Hauptbahnhof und vor dem Opernhaus («Wienachtsdorf am Bellevue»). Ebenfalls heute los geht es in Freiburg, Bochum und Dortmund.
Noch früher, am 16. November, also mehr als zwei Wochen vor dem 1. Advent, ging es in Essen los – so früh wie noch nie.
Nicht 365 Tage im Jahr Party
Das führt auch zu Kritik. Ulrich Lota, Pressesprecher des Bistums Essen, sagt: «Wir wollen gar nicht die Spielverderber sein, die sich alle Jahre wieder gegen zu frühe Weihnachtsmärkte aussprechen.» Und weiter: Die Märkte seien heute vor allem Marketinginstrument, um Menschen in die City zu locken. «Uns als gläubigen Christen ist es wichtig, bei all der Markttreiberei darauf hinzuweisen, dass Weihnachten nicht irgendeine kulturelle Lichtfeier am Jahresende ist, sondern das Fest der Geburt Jesu.»
Lota erläutert zudem: «Ich habe auch den Eindruck, dass viele das spüren, dass es im November, einem Monat, der von der Erinnerung an die Toten geprägt ist, mit Tagen wie Allerheiligen, Volkstrauertag und Totensonntag, für Weihnachtsfeiern noch viel zu früh ist. Gut besucht kommen mir sehr frühe Adventsmärkte jedenfalls nicht vor.» Alles habe seine Zeit und das Leben sei nun einmal nicht 365 Tage im Jahr Party.
«Alles hat seine Zeit»
«Alles hat seine Zeit», sagt auch Rudolf Vögele, Leiter Ressort Pastoral Generalvikariat für die Kantone Zürich und Glarus. So stehe es auch in der Bibel im Buch Kohelet (Kapitel 3). Für ihn persönlich sei der Monat November die Zeit, sich im Blick auf die Natur auch seiner eigenen Vergänglichkeit zu stellen.
Vögele weiter: «Wenn nun schon eine Woche vor dem 1. Advent die Weihnachtsmärkte eröffnet werden, ist das sicher kein Drama – es folgt der Logik, dass man schon im September auf Weihnachten dekoriert, Christstollen, Nikoläuse und so weiter anbietet.» Und diese Logik wiederum folge dem Gebot des Kommerzes: immer früher, immer mehr.
Aus christlicher und wohl auch humaner Sicht sei dies sehr bedauerlich, so Vögele, «weil der Mensch nicht mehr im Hier und Jetzt lebt und die Zeit des Sterbens, die der November von Natur aus darstellt, offenbar nicht mehr aushalten will.»
Zu früh oder nicht? Für Christoph Sigrist stellt sich diese Frage so nicht. Der Grossmünster-Pfarrer aus Zürich stellt hingegen fest, dass das Kirchenjahr in der Gesellschaft an Bedeutung verliere. «Immer weniger Menschen haben eine Verbindung dazu.» Der evangelische Pfarrer will dies jedoch nicht gewertet sehen. Es sei einfach ein Fakt. «Die Weihnachtsmärkte sind längst zum Megatrend geworden.»
In Österreich ging es noch früher los
Erwähnt sei noch: Die Ruhrgebietsstadt Essen war übrigens nicht allein mit dem sehr frühen Weihnachtsmarktbeginn. Auch im katholisch geprägten Österreich ging es früh los. So begann der Wiener Weihnachtstraum auf dem Rathausplatz gegenüber vom Burgtheater auch schon am 16. November.
In Klagenfurt in Kärnten gab es ein «Glühweinopening» schon am 8. November, der Christkindlmarkt startete dann am 17. November.
Und zum Schluss noch einmal der Blick nach Deutschland: In Berlin eröffnete die «Winterwelt am Potsdamer Platz» mit Rodelbahn und alpenländischen Hütten schon am 2. November.
Bereits am 18. Oktober, bei spätsommerlichen fast 20 Grad, wurde in Franken das «Bayreuther Winterdorf» eröffnet. Damals hiess es stolz, man sei wieder einmal der erste Weihnachtstreff «in ganz Deutschland und sicher auch in Europa». Noch bis Silvester können Besucher dort verschiedene Glühwein- und Punschsorten probieren.
Swiss will im Sommer pünktlicher werden und Kunden besser begleiten
Für die Swiss dürfte es am Flughafen Zürich im Sommer wieder hoch hergehen. Die Fluggesellschaft erwartet in den kommenden Monaten nochmals rund 10 Prozent mehr Passagiere als im Vorjahr.
01.07.2024
Kuoni-Besitzerin DER Touristik Suisse macht mehr Umsatz und Gewinn
Insgesamt hat DER Touristik Suisse im vergangenen Jahr den Umsatz auf 590 Millionen Franken gesteigert. Das sei ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Jahr 2022, teilte die Kuoni-Besitzerin am Dienstag mit. Die Reiselust nach der Pandemie sei auch für das Jahr 2024 ungebrochen.
09.04.2024
Freitag und Donnerstag: Streikwelle bremst Flugverkehr aus
Berlin/Frankfurt, 13.03.24: Zehntausende Passagiere müssen sich in den kommenden Tagen erneut auf Flugstreichungen und Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen aufgerufen.
Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind allein davon etwa 90 000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.
Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
Dann soll es nach Angaben von Verdi nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.
14.03.2024
Swiss will im Sommer pünktlicher werden und Kunden besser begleiten
Kuoni-Besitzerin DER Touristik Suisse macht mehr Umsatz und Gewinn
Freitag und Donnerstag: Streikwelle bremst Flugverkehr aus