Kolumne am Mittag Was Trump nach dem Verlassen des Weissen Hauses tun könnte

Von Sulamith Ehrensperger

10.12.2020

Es könnte nicht das Ende von Donald Trumps politischen Ambitionen sein: Es wird spekuliert, dass er für eine zweite Amtszeit kandidieren wird.
Es könnte nicht das Ende von Donald Trumps politischen Ambitionen sein: Es wird spekuliert, dass er für eine zweite Amtszeit kandidieren wird.
Bild: Keystone

Donald Trumps Tage als Präsident sind gezählt. Dann übergibt er das Amt an seinen Nachfolger und tritt in den Club ehemaliger US-Präsidenten. Die Trump-Show dürfte weitergehen – wir haben ein paar Vorschläge für ihn. 

Was Donald Trump von den anderen unterscheidet, ist sein Stil: Er wollte «kein politisch korrekter Präsident» sein. Aber «der beste Präsident, den Gott je erschaffen hat». Nun ist Trump auf den letzten Metern seiner Macht. Wir haben Vorschläge für ihn, wie er aus seinem Scheiden aus dem Präsidentenamt das Beste machen kann:

1. Als Krankenpfleger aushelfen

Wir erinnern uns, gut einen Monat vor der Präsidentschaftswahl landete Trump im Spital: Er wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Trump, der selber lauthals propagiert und tweetet, er sei nun «immun» gegen das Virus, sagte auch: «Wir müssen lernen, mit Covid zu leben», so wie Amerika auch gelernt habe, mit der Grippe zu leben. Die USA verzeichnen fast eine Viertelmillion Corona-Tote. Covid-19-Intensivstationen und Testzentren brauchen jetzt sicher jemanden, der beim Putzen, Fiebermessen und Topfleeren aushilft.

2. Eine neue Coiffeuse suchen

Die «New York Times» fand heraus, dass der amerikanische Präsident im letzten Jahr nur 750 Dollar Steuern gezahlt hat. Erstaunlich viel soll er hingegen für seine Haare ausgeben: 70'000 Dollar. Wie schafft man es, so viel Geld in seine Haare zu investieren? Die Strähnen sind ja nicht vergoldet, oder? Es darf davon ausgegangen werden, dass Trump stets eine Stylistin oder ein Stylist zur Seite steht. Doch ist bekanntlich nicht alles Gold, was glänzt. Wie wäre es also mit einer neuen Haarfarbe?

3. Die Platzreife wiederholen

Das wissen inzwischen alle: Trump schummelt auch beim Golf. «Er mogelt, weil das seine Art ist, Golf zu spielen», schreibt Sportjournalist Rick Reilly, der auch schon mit dem Präsidenten gespielt hat. Auch Trumps selbst erklärtes Handicap zweifelt Reilly an. «Wenn er eine 2,8 hat, ist Königin Elisabeth eine Stabhochspringerin.» Sogar bei Partien mit Profi-Spielern wie Tiger Woods und Brad Faxon soll er nicht auf Bluffs verzichtet haben. Selbst wer nichts mit Golf am Hut hat, weiss: Weltweit gibt es Verhaltensregeln, die auf dem Golfplatz befolgt werden müssen, auch Etikette genannt. Nach so vielen Fehlschlägen heisst es nun zurück zum Abschlag: Statt zu schummeln, wäre es jetzt an der Zeit, endlich mal golfen zu lernen – ehrlich!

4. Den Zaungast spielen

Trump hält bekanntlich nicht mit seiner Meinung hinter dem Berg. Unter dem Motto «Make America Great Again» startete er den Wahlkampf. Und er sagte, was er dachte: «Keiner baut Mauern besser als ich, glauben Sie mir – und ich baue sie sehr kostengünstig. Ich werde eine grosse, grosse Mauer an unserer südlichen Grenze bauen, und ich werde Mexiko für diese Mauer bezahlen lassen.» Die Mauer sollte sich über die Hälfte der 3200 Kilometer langen Grenze erstrecken. Fertiggestellt sei nach Angaben der Grenzschutzbehörde rund ein Drittel der Grenzmauer. Trump hat definitiv Grenzen des guten Geschmacks gesprengt und Mauern gebildet. Nun ist es Zeit, sich bewusst zu werden, dass auch er bald auf der «anderen Seite» einer Mauer sein wird: der Aussenmauer des Weissen Hauses.

5. Den Teint ändern

«Ich sehe immer orange aus», sagte Trump einst über seine Hautfarbe. Über diese wird gern spekuliert: Ist es Selbstbräuner, die Sonnenbank, eine Krankheit oder hat er zu viele Karotten gegessen? Während einer Rede hatte sich der Präsident selbst zu seinem ungewöhnlichen Hautton geäussert: «Die Glühbirnen, zu deren Benutzung wir gezwungen werden, machen schlechtes Licht. Ich sehe immer orange aus», erklärte Trump vor versammeltem Publikum. «Das gilt auch für Sie! Das Licht ist wirklich das Letzte!» Statt andere in schlechtes Licht zu rücken und sich hinter Make-up zu verstecken, wäre es doch mal an der Zeit, das wahre Gesicht zu zeigen.

Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «blue News» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.

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