Emily Ratajkowski über das «Blurred Lines»-Video «Plötzlich umschlossen die Hände eines Fremden meine Brüste»

bb

22.11.2021

Emily Ratajkowski ist ein weltweit erfolgreiches Model. Nun offenbart die 30-Jährige in ihrer Biografie, welche Schattenseiten der Job hat und erhebt schwere Missbrauchsvorwürfe gegen einen Musiker.

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Das Musikvideo «Blurred Videos» hat sie weltberühmt gemacht: Emily Ratajkowski tänzelt darin mit zwei Model-Kolleginnen halbnackt neben den bekleideten Musikern Robin Thicke und Pharrell Williams.

Doch nun erhebt das 30-jährige Model in ihrer Biografie «My Body» schwere Vorwürfe gegen Thicke. Er habe sie während der Dreharbeiten, die im Frühling 2013 stattfanden, an den Brüsten begrapscht.

«Plötzlich, wie aus dem Nichts, spürte ich die Kühle und Fremdheit der Hände eines Fremden, die meine nackten Brüste von hinten umschlossen», erzählt das Model im Interview mit der «New York Post».

Sie habe damals gezögert, die Polizei zu rufen oder das Fotoshooting zu beenden, aus Angst, dass ihr «grosser Durchbruch» nicht passieren würde.

Der beschuldigte kanadische Sänger liess Fragen zu dem im Buch geschilderten Vorfall bislang unbeantwortet.

«Umstrittenstes Video des Jahrzehnts»

Als Ratajkowski gemäss «Guardian» im «umstrittensten Video des Jahrzehnts» auftrat, war sie 20 Jahre alt. Sie hatte gerade ihr Kunststudium an der Universität Los Angeles für den Model-Job aufgegeben. 

Model Emily Ratajkowski packt in ihrer Biografie «My Body» über das Modelbusiness aus.
Model Emily Ratajkowski packt in ihrer Biografie «My Body» über das Modelbusiness aus.
Bild: Keystone

Ein Beruf, der auch viele Schattenseiten hat, wie das Model nun in seinem Buch offenbart. Ratajkowski schreibt, sie sei schon in ganz jungen Jahren vor allem auf ihre Sexiness reduziert worden.

So soll ein Agent während eines Castings einmal zu ihr gesagt haben: «Genau das ist der Look! Man sieht schon, dass dieses Mädchen mal gefickt wird.» Sie sei damals erst 13 Jahre alt gewesen: «Ich war noch ein Kind. Aber irgendwie habe ich damals schon diese männliche Begierde gespürt, auch wenn ich nicht wusste, was ich damit anfangen soll.»

Später blieb es leider nicht nur bei Worten. Ratajkowski schildert in «My Body» auch von sexuellen Übergriffe: Etwa, wie sie ein Fotograf als junges Model betrunken gemacht und missbraucht haben soll.

Und wie derselbe Fotograf die Fotos, die damals entstanden, später in verschiedenen Büchern – eines davon mit dem Titel «Two Nights with Emily» – veröffentlichte. Wie sie ihn verklagte, weil sie der Veröffentlichung der Bilder nie zugestimmt habe, und wie sie den Prozess verlor.

Trotz der schlechten Erfahrungen ist Ratajkowski, der auf Instagram fast 29 Millionen Follower*innen folgen, nicht bereit, die Modebranche grundsätzlich zu verdammen. Sie arbeitet deshalb weiterhin als Model. Sie verdiene damit ihr Geld, schreibt sie trocken.