Neue Akzente Mailänder Modewoche: Diese Höhepunkte geben zu reden

dpa

23.2.2018

Nachdem die Mailänder Modewoche spektakulär mit Gucci und Moncler gestartet war, zeigten jetzt Moschino und Max Mara ihre eleganten bis bunten Kreationen. Dabei waren auch jede Menge Top-Models auf dem Catwalk.

Wohin man blickte: Jackie Kennedy. Jedes Model der am Mittwochabend anlässlich der Mailänder Modewoche aufgeführten Moschino-Show wirkte wie ein Ebenbild der legendären First Lady.

Insofern blieb sich Jeremy Scott, der Kreativdirektor des italienischen Labels, treu. Er zitiert gern aus der amerikanischen Popkultur. Der Fastfood-Gigant McDonalds oder die Barbie-Puppe – Scott hat schon bewiesen, dass ihm nichts zu trivial ist, um Luxusmode zu werden.

Doch statt sich weiter in die Niederungen des amerikanischen Lifestyles zu graben, war er mit seiner Kollektion Herbst/Winter 2018/19 nun in höheren Sphären unterwegs. Die derzeit angesagtesten Models der Welt wie die Hadid-Schwestern oder Kaia Gerber trugen den berühmten Jackie-Kennedy-Look: Pillbox-Hut auf der Bouffant-Frisur, dazu ein Kostüm in frischen Farben. Damit das alles nicht zu nostalgisch aussieht, gab es mit Reissverschlüssen und Lederdetails einige harte Akzente.

Hier der Business-Look, dort der Party-Stil – das war einmal. Davon ist Max Mara überzeugt. Die Grenzen zwischen den Modegenres sind gefallen, so lautete die Botschaft der Show des italienischen Labels am Donnerstagvormittag. Und so sah das dann auf dem Laufsteg aus: Flauschigem Kaschmir und kuscheligem Mohair wird punkiges schwarzes Leder entgegengesetzt. Lange Faltenröcke wechseln sich mit schnittigen Bleistift-Silhouetten ab. Mäntel werden am Ärmel mit dicken Fransen dekoriert. Ebenso omnipräsent sind Leopardenmaserungen als Druckmotiv.

Gucci setzt wie üblich Akzente

Mit den Shows von Gucci und Moncler startete die «Milano Moda Donna» äusserst spektakulär.

Wer bestimmt, was wir sind? Klingt wie ein Philosophieseminar, ist aber Mailänder Modewoche. Der Mann für solche Grundsatzdebatten heisst Alessandro Michele, ist Kreativdirektor von Gucci und seit drei Jahren verantwortlich für den derzeit grössten Hype in der Modewelt.

Warum, das unterstrich er am Mittwoch anlässlich der bis Montag laufenden Fashion Shows für die Saison Herbst/Winter 2018/19 eindrucksvoll.

Es war wie immer ein Aberwitz an Ideen, die er zusammenbringt. Michele erzeugt dabei auf dem Laufsteg Bilder, die auch verstören können. Und dann erst diese Showlocation: ein nachgebauter Operationssaal. In seinen Pressetexten, die eher Essays sind, stösst er wichtige Debatten an.

Zum Beispiel: Unsere Identität ist nur eine soziale und kulturelle Konstruktion. Mann oder Frau, Christ oder Muslim (es gab Hidschabs zu sehen), Hoch- oder Strassenkultur - Alessandro Michele hält nichts von solchen Kategorien. Er ist bereits im Posthumanismus. «Cyborg», so nannte er dieGucci -Show - nach seiner Definition: hybride Identitäten.

Moncler setzt auf Zusammenarbeit mit anderen 

Mit einer spektakulären Installation hatte Moncler am Dienstagabend die Mailänder Modewoche eingeläutet. Statt eine Fashion Show zu sehen, durchliefen die Gäste einen Parcours von acht monumentalen Rauminstallationen. In jeder präsentierte ein anderer Designer seinen Blick auf die Marke.

Im Mittelpunkt der Kollektionen stand die Daunenjacke, das Schlüsselelement des italienischen Traditionslabels. Pierpaolo Piccioli zum Beispiel, im Hauptberuf Kreativdirektor bei Valentino, schuf gesteppte Couture-Kreationen. Der Brite Craig Green verpackte den Mensch in wuchtige, surreal anmutende Kleidungs-Skulpturen.

Die Mailänder Modewoche ist nun in vollem Schwung. Bis zum Montag zeigen jetzt noch Hochkaräter wie Prada, Giorgio Armani und Versace ihre Kollektionen für den kommenden Herbst/Winter.

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