Kolumne am Mittag Eine Flasche namens Thomas Gottschalk

Von Bruno Bötschi

24.7.2020

Thomas Gottschalk hat schon mit vielen Menschen Wein getrunken: So etwa 1986 in seiner ZDF-Show «Na, sowas» mit der 2016 verstorbenen Hollywood-Diva Zsa Zsa Gabor und ihrem Ehemann Prinz Frederic von Anhalt.
Thomas Gottschalk hat schon mit vielen Menschen Wein getrunken: So etwa 1986 in seiner ZDF-Show «Na, sowas» mit der 2016 verstorbenen Hollywood-Diva Zsa Zsa Gabor und ihrem Ehemann Prinz Frederic von Anhalt.
Bild: Getty Images

Je älter der Wein, desto besser schmeckt er. Ob das auch für Thomas Gottschalk gilt, der im Mai 70 wurde? Das TV-Urgestein sorgt gerade wieder für Schlagzeilen.

Mit 70 plante Thomas Gottschalk, die Füsse in seiner Villa in Malibu, USA, hochzulegen. Doch es kam anders: Das Haus brannte Ende 2018 ab, und im letzten Jahr verliess er seine Frau.

Deshalb verbrachte der Fernsehmoderator, Entertainer und Schauspieler seinen runden Geburtstag im vergangenen Mai nicht in Kalifornien, sondern im Schwarzwald. Und nicht mit Thea, 74, mit der er mehr als 40 Jahre liiert war, sondern mit seiner Freundin Karina Mross, 58.

Oft spielt das Leben verrückt – und bei Herr Gottschalk meist noch ein bisschen verrückter. Manch einer wunderte sich deshalb bereits, warum er seinen Twitter-Account in den letzten zwei Jahren wortlos ruhen liess.

Wollte er wirklich das Liebesglück mit seiner Karina im Stillen geniessen? «Ich mach hier nicht auf jungen Lover, sondern geniesse jetzt ein anderes Leben, als ich es bisher kannte», erzählte er treuherzig der «Bunten». Seine Freundin wolle sich nicht als Promifrau verheizen lassen.

Hochzeit oder eine neue Sendung?

Entsprechend gross die Aufregung, als Gottschalk am 6. Juli das Datum «20.7.2020» und dazu ein Herz twitterte. Sofort sprangen die Medien darauf an: Von Hochzeit bis zu einer neuen Sendung waren fast alle Spekulationen dabei.

Karina Mross, die Freundin von Thomas Gottschalk, will sich nicht als Promifrau verheizen lassen.
Karina Mross, die Freundin von Thomas Gottschalk, will sich nicht als Promifrau verheizen lassen.
Bild: Getty Images

Kurz danach die Auflösung: Thomas Gottschalk und Constantin Zöller war es langweilig und so beschlossen sie in ihrer Radiosendung in SWR3 einfach ein Datum rauszuhauen. Sie wollten testen, was passiert. Ein Bubenstreich also.

Das mediale Lagerfeuer, das Gottschalk mit TV-Sendungen wie «Wetten, dass..?» zwischen 1987 und 2011 regelmässig angezündet hat, ist inzwischen zwar erloschen, aber für Schlagzeilen sorgt der Herr nach wie vor.

Und die nächste folgte sogleich.

Gottschalk warb jahrelang für Hamburger und Gummibärchen. Nun will er einen Wein herausbringen – bei einem Discounter, wie das deutsche Nachrichtenmagazin «Spiegel» vergangene Woche meldete.

Dass er dies tut, muss nicht verwundern. Gottschalks Busenfreund Günther Jauch entdeckte die Erlösquelle Traubensaft bereits vor zehn Jahren. Er betreibt das Weingut Othegraven an der Saar. Seit zwei Jahren gibt er zudem seinen Namen für eine Weinkollektion.

Jauch und Gottschalk in flüssiger Form

Nach Jauch soll es nun also auch Gottschalk flüssig geben. Die beiden TV-Urgesteine taten schon öfters so, als seien sie eineiige Zwillinge auf Speed. «Wir waren immer Vorbilder füreinander,» so Gottschalk im «Spiegel». «Ich bin seines, was den Job betrifft, Günther ist mein Vorbild als Geschäftsmann.»



Na ja, dem Kolumnisten kommt es eher so vor, also ob der Senior mit dem losen Mundwerk und den bubenhaften blonden Locken nach Aufmerksamkeit giert. Schliesslich hat er sich trotz all seiner grossen Verdienste ums Fernsehen schon vor Jahren zum Platzhirschen entwickelt, der sein Erbe eher verwaltet als erneuert.

Immerhin, Neo-Oechslebotschafter Gottschalk ist sich dies durchaus bewusst und scherzt im «Spiegel»: «Es gibt natürlich einige, die mich für 'ne Flasche halten. Dann passt's auch wieder.»

Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.

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