SuperpulverDarum solltest du Natron zu Hause haben
Teleschau
1.12.2024
Was Öko-Influencer*innen heute feiern, kannte deren Uroma schon lange: die wunderbare Wirkung von Natron in vielen Lebenslagen.
Teleschau
01.12.2024, 20:38
Vanessa Büchel
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Natron ist ein vielseitiges Hausmittel, das nicht nur zum Backen, sondern auch zur Reinigung, Pflege und Neutralisierung von Gerüchen verwendet werden kann.
So zum Beispiel einsetzbar bei der Abflussreinigung oder als Fleckenentferner.
Auch in der Küche ist Natron nützlich, etwa zum Schälen von Eiern, Kochen von Gemüse oder Entfernen von Obstschalenrückständen – und punktet dabei mit Nachhaltigkeit und geringen Kosten.
Klingt fast zu gut, um wahr zu sein: ein natürliches, preiswertes Pulver, mit dem sich der Körper pflegen, der Magen beruhigen und die Bude von widerspenstigen Flecken und unerfreulichen Gerüchen reinigen lässt.
Natron, genauer Natriumhydrogencarbonat, kann sogar noch mehr. Es ist ein Salz mit vielfältigen Eigenschaften. Empfiehlt sich also, stets ein bisschen des Superpulvers daheim zu haben – oder am besten gleich mehrere Portionen davon, strategisch günstig im Haus verteilt.
Denn Natron kann nicht nur zum Backen und gegen Sodbrennen angewendet werden, sondern auch zum Gerüche entfernen oder Silber putzen. Dazu fallen beim Verbrauch des nachhaltigen Mittels kaum Kosten oder Verpackungsmüll an. Und genau darum feiert das alte Hausmittel auch gerade sein Comeback.
Kann mehr als Kuchen auflockern
Der englischsprachige Begriff für Natron lautet Baking Soda, was aber nicht dazu führen darf, dass Natron mit Backpulver oder gar mit reinem Soda, einem Gefahrstoff, verwechselt wird.
Backsoda oder Speisesoda dagegen gelten als Synonyme für Natron oder auch Natriumhydrogencarbonat, das mit der chemischen Formel NaHCO3 abgekürzt wird.
Der Unterschied zwischen Natron und Backpulver besteht darin, dass Natron in der Regel in Backpulver enthalten ist – neben einer Säure, wie etwa Weinsteinsäure, und einem Trennmittel, wie zum Beispiel Maisstärke. Denn der gewünschte Effekt, den Teig locker und fluffig zu machen, wird mit Natron erzielt, indem es mit einer Säure reagiert und diese in Salze und vor allem Kohlensäure umwandelt.
Auch pures Natron kann zum Backen verwendet, muss dann aber mit einer säurehaltigen Zutat ergänzt werden. Im Gegensatz zum Backpulvergemisch kann Natron auf vielfältige sonstige Weise im Alltag von Nutzen sein.
Natürlicherweise ist Natron im Mineral Nahcolith enthalten. Meist wird es allerdings aus Kochsalz chemisch hergestellt. Das Pulver gibt es überall günstig zu kaufen und es kann sich vielerorts günstig auswirken: Vor allem, weil es Säure neutralisiert, Gerüche bindet, enthärtet, mild-alkalisch ist und es somit locker mit Fett und Kalk aufnimmt.
Natron gegen Sodbrennen
So können zwei Messerspitzen Natron, eingenommen mit einem Glas Wasser, schnell die Art von Beschwerden lindern, die von überschiessender Magensäure verursacht werden. Das Natron neutralisiert sie und wird deshalb traditionell bei gelegentlichem Sodbrennen als Hausmittel angewandt.
Grüner mit Natron
Nicht nur zum Backen kann Natron gebraucht werden, sondern auch zum Kochen.
Zum Beispiel behält grünes Gemüse seine frische Farbe bei, wenn es in mit etwas Natron versetztem Wasser gekocht wird. Die Schale von Hülsenfrüchten wie Bohnen oder Erbsen wird auf diese Weise früher weich.
Schneller schälen dank Natron
Auch auf die Schale von Eiern hat die Zugabe von Natron (ein Teelöffel ungefähr) einen positiven Effekt beim Kochen: Sie lässt sich dann leicht vom gekochten Ei lösen – nerviges Geknibbel entfällt.
Verfeinert den Tee
Etwas Natron im Tee- oder Kaffeewasser, vor dem Aufgiessen hinzugefügt, macht es weicher und das Heissgetränk somit geschmacklich runder und auch bekömmlicher.
Versüsst saure Früchte
Selbst manche Früchte schmecken besser, wenn etwas Natron dazu gereicht wird: Das Pulver nimmt zum Beispiel Beeren etwas von ihrer Säure.
Saubere Rohkost
Weiteres Obst und Gemüse kann aus anderen Gründen wohlschmeckender werden, wenn Natron ins Spiel kommt: Wird es beim Abwaschen von Äpfeln beispielsweise als zusätzliches Reinigungsmittel verwendet, lassen sich Rückstände effektiv und unbedenklich von der Schale entfernen.
Läuft wieder, dank Natron
Gegen übel riechende und verdreckte Abflüsse kannst du dir die chemische Reaktion zwischen Natron und Essig zunutze machen: Bis zu zwei Esslöffel Natronpulver werden zuerst in den Ausguss gestreut, dann ungefähr ein halber Becher Essig hinterher gekippt. Wenn es nicht mehr schäumt und sprudelt, kann mit Wasser nachgespült werden.
Gegen Gerüche
Überall dort, wo Gerüche unerwünscht sind, kann Natron für etwas reinere Luft sorgen, indem es Gerüche bindet.
In geschlossenen Bereichen wie dem Kühlschrank oder einem alten Möbel kann dafür einfach ein kleiner, offener Behälter mit Natron aufgestellt werden.
Bei anderen olfaktorisch kritischen Anwendungsbereichen empfiehlt es sich, das Natronpulver zum Entmiefen darüber oder hinein zu streuen: zum Beispiel bei der Katzentoilette oder stark beanspruchten Sportschuhen.
Hände waschen
Wenn Hände und Finger zum Beispiel nach der Verarbeitung von Knoblauch oder Zwiebel unangenehme Gerüche angenommen haben, hilft dagegen Hände waschen unter Hinzunahme von etwas Natron.
Selbst gemachte Reinigungsmittel
Wer Reinigungsmittel selbst herstellen möchte, kommt dabei an Natron und seiner Wunderwirkung kaum vorbei. Neben Kernseife, Essig und Zitrone findet es sich in sämtlichen Rezepturen für selbstgemachte Putz- und Waschmittel.
Eigener Backofenreiniger
Um fiese Krusten aus dem Backofen oder von Backblechen zu entfernen, genügt neben Natron sogar eine weitere Zutat: Wasser. Im Verhältnis 1:1 angemischt, entsteht eine Paste, die grosszügig aufgetragen werden darf. Nach einigen Stunden Einwirkzeit kann sie mit einem feuchten Schwamm abgewischt werden – gegebenenfalls unter ein wenig Nachschrubben.
Bad putzen mit Natron
Dort, wo es schnell anstrengend beim Putzen des Badezimmers wird, lohnt ebenfalls der Einsatz von Natron: Es wirkt gegen Kalk, beschleunigt die Reinigung von Fugen und entfernt Flecken aus der Toilette. Oft reicht es, etwas Wasser hinzuzufügen. Eine höhere Wirkungsstufe lässt sich durch den Zusatz von Essig zünden.
Alternativer Fleckenentferner
Gröbere Flecken auf der Kleidung lassen sich mit Natron und etwas Wasser vorbehandeln, ehe sie in der Waschmaschine gewaschen wird.
Säubert Unwaschbares
Was nicht so einfach gewaschen werden kann oder darf, lässt sich mithilfe von Natron einer Trockenwäsche unterziehen, die auch gut gegen Gerüche wirkt.
Sofa, Autositz, Teppich oder Teddy werden mit Natron bedeckt und gegebenenfalls eingerieben. Nachdem das Pulver, je nach Material und Verunreinigungsgrad, für eine oder mehrere Stunden einwirken konnte, wird es einfach aufgesaugt und abgeklopft.
Silberschmuck aufpolieren
Eine Mischung aus Natron und Wasser lässt auch verfärbtes Silber wieder strahlen, wenn das Edelmetall sanft damit geputzt wird.
Zähne putzen mit Natron
Wer naturkosmetisch experimentieren möchte, wird wohl früher oder später auch beim Natron landen. Es muss noch nicht einmal unbedingt mit vielen anderen Zutaten gemixt werden.
Als Deo verwenden manche das Pulver auch pur. Mit ein paar Tropfen Wasser dazu kannst du damit auch die Zähne putzen. In Wasser aufgelöst, eignet es sich als Säure regulierende Mundspülung.
Peeling mit Natron
Auch zur intensiveren Reinigung der (Gesichts-)Haut kann es ausreichen, etwas Natron mit Wasser zu vermengen und die Paste leicht einzureiben. Hinterher wird sie mit Wasser abgewaschen.
Verfeinert das Fussbad
Als Zusatz im Fussbad macht Natron die Haut weich, wirkt zur unterstützenden Anwendung sanft gegen unerwünschte Mikroorganismen und hilft, die Schweissproduktion einzudämmen. Dafür kann es auch als Fussdeo trocken aufgetragen werden.
Haare waschen mit Natron
Schliesslich eignet sich Natron sogar als Shampooersatz. Aber: Auf die Haptik von Schaum und den Duft herkömmlicher Haarwaschmittel muss verzichtet werden, und auch die Kopfhaut muss sich möglicherweise an die neue Pflegevariante gewöhnen.
Einhellig wird empfohlen, hinterher mit Apfelessig zu spülen. Ein Beispiel von vielen, wie Natron im Alltag zur kostengünstigen und ökologischen Alternative werden kann.
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