«Wir helfen, wo wir können» Circus Knie nimmt die Familien seiner ukrainischen Artisten auf

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17.3.2022

In den letzten zwei Jahrzehnten waren regelmässig Akrobat*innen vom ukrainischen Circus-Theater Bingo mit dem Circus Knie auf Tournee.
In den letzten zwei Jahrzehnten waren regelmässig Akrobat*innen vom ukrainischen Circus-Theater Bingo mit dem Circus Knie auf Tournee.
Bild: Keystone

Morgen Freitag startet der Circus Knie in die neue Saison. 14 von 37 Artisten stammen aus der Ukraine. Ihnen hat die Familie Knie nun angeboten, ihre Angehörigen zu sich zu holen.

B. Bötschi

Der Circus Knie ist ein Familienbetrieb. Im Vorfeld der diesjährigen Saison, die morgen Freitag in Rapperswil SG startet, ist dies auf besondere Art zu spüren.

Zirkusdirektorin Géraldine Knie bot den 14 Artist*innen aus der Ukraine an, ihre Familien zu sich in die Schweiz zu holen. Zwei Frauen mit je einem Kind und eine weitere Frau sind laut «Blick» bereits hier.

Die Familie Knie kümmert sich um sie, stellt Wohnwagen zur Verfügung. Weitere Nachzüge von Angehörigen seien zurzeit in Abklärung. «Das ist für uns selbstverständlich», sagt Géraldine Knie.

Auch kleine Gesten sind wichtig

Und im «NZZ Magazin» erklärt die Zirkusdirektorin: «Wir helfen, wo wir können.» Momentan seien auch kleine Gesten wichtig: ein Lachen, jemanden in den Arm nehmen. «Die Solidarität und Hilfsbereitschaft unter allen ist enorm gross.»

Die Knies beteiligen sich zudem am Spendenaufruf aller Schweizer Zirkusse und Variétés: Auf Initiative des Ensembles Clowns&Kalorien stellten mehr als zehn helvetische Zirkusse vor wenigen Tagen einen Spendenaufruf ins Netz, um Geld für die Ukraine zu sammeln.

«Wir helfen, wo wir können»: Zirkusdirektorin Géraldine Knie.
«Wir helfen, wo wir können»: Zirkusdirektorin Géraldine Knie.
Bild: Michel Comte

In den letzten zwei Jahrzehnten waren regelmässig Akrobat*innen vom ukrainischen Circus-Theater Bingo mit dem Knie auf Tournee.

Die Artist*innen, die auf der morgen startenden Tournee dabei sind, verliessen ihre Heimat kurz vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Als sich die Situation Anfang Februar zuspitzte, sorgten die Knies dafür, dass sie früher als geplant anreisen konnten.

Nun müssen sie aus der Ferne zuschauen, wie die russischen Truppen ihr Land in Schutt und Asche legen. Einigen männlichen Artisten und Musikern gelang die Ausreise laut «NZZ Magazin» wenige Stunden vor der Generalmobilmachung. Am 25. Februar untersagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Ausreise für alle Männer im wehrpflichtigen Alter.