Unsympathisch Charakter: 6 Eigenschaften, die nicht gut ankommen

Marianne Siegenthaler

14.5.2018

Wir wollen dazugehören und sympathisch auf unser Umfeld wirken. Doch unsere Vorstellungen davon, was auf andere sympathisch wirkt, entsprechen häufig nicht der Realität.
Wir wollen dazugehören und sympathisch auf unser Umfeld wirken. Doch unsere Vorstellungen davon, was auf andere sympathisch wirkt, entsprechen häufig nicht der Realität.
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Wir alle wollen sympathisch auf unsere Umgebung wirken. Doch nicht immer liegen wir richtig in der Vorstellung, was uns die Sympathien unserer Mitmenschen einbringt. Doch umgekehrt sind wir uns meist einig: Diese 6 Charaktereigenschaften bringen keine Sympathiepunkte.

Die allermeisten Menschen legen viel Wert darauf, dass ihr Umfeld sie für sympathisch hält. Und sie haben auch feste Vorstellungen, welche Eigenschaften sie zu einem Sympathieträger machen.

Wissenschaftliche Studien zeigen nun, dass sie damit nicht immer richtig liegen:

1. Selbstlosigkeit

Wer nicht ständig nur an sich selber denkt, müsste doch gut ankommen bei den Arbeitskollegen. Falsch. Wer sich besonders selbstlos verhält, wirkt auf sein Team eher unsympathisch. Das fanden Forscher der Washington State University und des Desert-Research-Instituts heraus.

Die Erklärung: Benimmt sich jemand selbstlos, fühlen wir uns schlecht und in der Folge empfinden wir den Menschen als unsympathisch.

2. Interesse

Ganz klar: Wer Fragen stellt, zeigt Interesse, und das gehört schliesslich zu einem angenehmen Gesprächspartner. Wichtig ist aber, dass man auch über sich selber einiges preisgibt, um beim Gegenüber nicht als allzu neugierig und damit eben eher unsympathisch zu wirken.

Das belegen Wissenschaftler aus Michigan und New York: Sie brachten fremde Menschen für eine 12- minütige Sitzung zusammen. Wer sich angeregt unterhielt, kam besser weg als derjenige, der sein Gegenüber ausfragte.

3. Namedropping

Durch das so genannte Namedropping (wiederholtes Erwähnen mehr oder weniger prominenter Leute) glaubt manch einer, beim Gegenüber besonders viele Sympathiepunkte zu sammeln. Auf Mitmenschen wirkt dieses Verhalten allerdings eher überheblich, ergab eine Studie von Wissenschaftlern aus Zürich.

In einem E-Mail-Experiment erwähnte ein fiktiver Schreiber, er sei mit Roger Federer befreundet, in anderen Mails wurde auf die Erwähnung des Tennisstars verzichtet. Bei den Empfängern konnten die Schreiber der Mails ohne Promi-Bezug punkten und wirkten sympathischer.

4. Bescheidenheit

Bescheidenheit ist grundsätzlich eine positive Eigenschaft – wenn sie ehrlich gemeint ist. Häufig aber handelt es sich um falsche Bescheidenheit mit dem Ziel, Komplimente zu erhaschen. Das kommt nicht gut an, wie eine Studie der Harvard Business School belegte. So haben die Bewerber beim Vorstellungsgespräch bessere Chancen, die echte Kritik an sich üben.

5. Freunde

Wer viele Freunde hat, muss ein netter Mensch sein, oder etwa nicht? Das widerlegt folgende Studie: Studenten mussten fiktive Facebook-Profile für Forscher der Michigan State University beurteilen. Am bestem kamen die Accounts von Usern mit rund 300 Freunden an. Wer viel weniger oder auch viel mehr Freunde hat, wirkte eher unsympathisch.

6. Privates

Wenn man ständig private Fotos aus seinem Leben auf sozialen Plattformen teilt, macht man sich damit nicht unbedingt Freunde. Forscher der Universität von Birmingham haben nämlich herausgefunden, dass die Bilderflut den Beziehungen im echten Leben schadet.

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