UnkompliziertZimmerpflanzen – vom Staubfänger zum Hipster-Liebling
Kerstin Degen
26.11.2018
Es ist noch nicht lange her, da haftete der Yucca-Palme und ihren Artgenossen ein verstaubtes Image an. Heute gilt als hip, wer seine vier Wände in eine grüne Oase verwandelt.
Er ist ja nicht mehr ganz neu, der Rummel um die Zimmerpflanze. Denn seit die Hipster-Bewegung ihren grünen Daumen entdeckt hat, wird gegärtnert was das Zeug hält: Kein Balkon zu klein, ein Gemüsegarten zu sein.
Die Urban Gardening-Welle macht vor nichts halt, selbst Schrebergärten erleben einen Aufschwung – ehemals der Inbegriff des Spiessertums.
Und damit der grüne Daumen auch in der kalten Jahreszeit nicht aus der Übung kommt, wird jetzt eben auch im Haus gegärtnert.
Grün hebt die Stimmung
Und das hat viele Vorteile. Die grüne Farbe soll nämlich Konzentration und Kreativität steigern, die Toleranz fördern und harmonisierend wirken können. Auch Hoffnung, Liebe und Zufriedenheit werden den Grüntönen in der Farbsymbolik zugeordnet.
Daneben sorgen Pflanzen für ein frisches Raumklima und verleihen selbst den kahlsten Räumlichkeiten einen Hauch Gemütlichkeit.
Die wunderbar entspannende Wirkung von Pflanzen machen sich auch immer mehr öffentliche Orte zunutze. Das klinische Weiss im Wartezimmer wird mit blühendem Grün gebrochen, Apotheken setzen auf Pflanzenwände und rauschende Quellbrunnen.
Und scheinbar zückt, wer in entspannter Atmosphäre shoppt, auch schneller das Portemonnaie. Denn in Boutiquen und Einkaufszentren sorgt, neben der stilvollen Musik, auch das richtige Ambiente – heutzutage eben die Pflanzenpracht – für ein Einkaufserlebnis der besonderen Art.
Wohnzimmer 2.0
Wenn Pflanzen das Zuhause gemütlicher erscheinen lassen, dann funktioniert das auch im Café um die Ecke. Ein Trend der letzten Jahre zeigt: Auch auswärts will man sich wie Daheim fühlen. Bücherregale gehören zum Standarddekor, genauso wie das Samtsofa und die atmosphärische Beleuchtung – ein paar hübsche Pflanzentöpfe geben dem Wohnzimmer-Gefühl sozusagen den letzten Schliff.
Es spricht überhaupt nichts dagegen, die Zimmerpflanze im Zentrum aufzustellen. Wo üppiges Grün als Kontrast zu harten Materialien wie Metall, Beton oder Kunststein zum Einsatz kommt, sind die ausgewählten Pflanzen nicht selten Teil eines ausgeklügelten Raumkonzeptes. So gesehen bei Miró Manufactura de Café an der Zürcher Brauerstrasse.
Die Inhaber Daniel und David Sanchez sagen: «Ohne diese ’natürliche’ Komponente würde die Koexistenz der Materialien nicht so stimmig sein. Im Verlaufe eines sonnigen Tages wechselt die Stimmung in unserem Café durch das wandernde Schattenbild der Pflanzen. Am Abend, richtig ausgeleuchtet, wirken sie fast wie ein Exponat.»
Ich persönlich bin leider nicht mit einem grünen Daumen gesegnet. Trotzdem freue ich mich über die wachsende Zahl grüner Zeitgenossen in meinen eigenen vier Wänden und darüber, dass es ein paar Pflanzen gibt, die nicht gleich verkümmern – aller Vernachlässigung zum Trotz.
5 Zimmerpflanzen, die mit wenig Aufwand gedeihen:
1. Das Einblatt
Das Einblatt mag es gerne gleichbleibend feucht und warm (über 15 Grad) und eignet sich daher besonders gut fürs Badezimmer. Die grüne Pflanze mit der charakteristischen weissen Blüte gedeiht vornehmlich an dunklen Standorten. Den Topf am besten in eine halbgefüllte Schale mit Wasser stellen, das ganze dann in einem hübschen Übertopf verstecken.
2. Der Hirschhornfarn
Der Geweih- oder Hirschhornfarn besticht vor allem durch seine ungewöhnliche Erscheinung. Alpen-Chic einmal anders, lautet hier die Devise. In der Natur wächst der Hirschhornfarn an Bäumen, ohne die Wurzeln in die Rinde zu schlagen und den Baum zu beschädigen, deshalb macht er sich auch besonders gut als Wandbehang.
Damit er nicht austrocknet, wird er alle zwei Tage ein bisschen mit Wasser besprüht und alle zwei Wochen in einem Bad gewässert. Nicht zu viel Licht und fertig ist die ausgefallene Wanddekoration.
3. Die Kentiapalme
Boho is back! Ob Blumentöpfe aus Makramee oder geknüpfte Wandteppiche, der Hippie-Charme hält Einzug in unser Zuhause. Und welche Pflanze könnte da besser passen, als die Kentiapalme mit dem klangvollen botanischen Namen Howea Forsteriana. Einmal wöchentlich gewässert und an einem halbschattigen Ort, wird die robuste Pflanze mit den hübschen Fiederblättern zum lebenslangen Begleiter.
4. Das Ufo-Blatt
Glückstaler, Chinesischer Geldbaum, Elefantenohr, Bauchnabelpflanze oder Ufo-Blatt, die Pilea peperomioides rühmt sich mit den ausgefallensten Übernamen. Das Ufo-Blatt mag es warm, kommt ohne viel Wasser oder direkte Sonneneinstrahlung aus. Auch temporäre Trockenheit kann der robusten Pflanze nichts anhaben. Im richtigen Klima bildet sie rasch Ableger, mit denen Sie Freunde und Familie bescheren können.
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5. Das Zebra-Kraut
Der Name ist Programm; ihren gestreiften Blättern mit tief violettem Untergrund verdankt die dekorative Pflanze nämlich ihren Namen. Das Zebra-Kraut macht sich besonders gut als Hängepflanze. Sie braucht viel Licht und Wärme aber keine direkte Sonneneinstrahlung. Gegossen wird sehr spärlich, am kräftigsten leuchten die Farben des Zebra-Krauts wenn die Pflanze trocken gepflegt wird.
Mein Tipp für Einsteiger: Legen Sie sich wöchentlich einen Tag fest, an dem Sie Ihre Pflanzen pflegen. Das tägliche Giessen verbinden Sie am besten mit einem festen Ritual, beim morgendlichen Kaffee oder vor dem Zubettgehen.
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Bei richtiger Pflege leisten unsere grünen Freunde mehr, als man ihnen auf den ersten Blick zutrauen würde.
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Aber gerade in der Heizperiode lässt so manches Grün seine Blätter hängen. Das muss nicht sein. Wir haben acht Tipps, wie Ihre Zimmerpflanzen das ganze Jahr über aufblühen.
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1. Sorgen Sie für eine konstante Raumtemperatur: Die meisten Zimmerpflanzen bevorzugen Temperaturen zwischen 22 und 28 Grad Celsius. Vermeiden Sie also Standorte direkt neben oder auf dem Heizkörper oder Ofen. Bereits kleine Temperaturschwankungen können verheerende Folgen auf das Wachstum haben.
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2. Vermeiden Sie Zugluft: Empfindsame Menschen werden auch «Mimosen» genannt. Aber nicht nur diese zierliche Pflanze reagiert auf Zugluft. Die meisten Pflanzen bevorzugen es «windstill».
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3. Achten Sie auf die Lichtverhältnisse: Nicht alle Zimmerpflanzen brauchen gleichviel Licht, fragen Sie beim Kauf unbedingt nach. Grünlilien oder Schildblumen zum Beispiel, gedeihen auch in schattigen Räumen, wohingegen die Amarillys, Yucca oder Kakteen sonnige Plätze bevorzugen.
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4. Luftfeuchtigkeit: Die meisten Zimmerpflanzen stammen ursprünglich aus tropischen oder subtropischen Gefilden und leiden daher in trockenen Räumen. Ideal wäre eine Luftfeuchtigkeit von 50 - 60 Prozent. Ein kleiner Tipp: Gönnen Sie Ihren Pflanzen hin und wieder eine kleine Dusche und besprühen Sie sie mit lauwarmem Wasser.
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5. Hände weg von der Giesskanne! Ertrinken zählt zu den häufigsten Todesursachen von Zimmerpflanzen. Besonders im Winter sollte der Topf nicht zu nass sein. Als Richtline gilt: 1 - 2 Mal pro Woche giessen, sofern die obere Erdschicht richtig trocken ist.
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6. Abstauben bitte: Mit Staub wischen erleichtern Sie Ihren Zimmerpflanzen die Photosynthese und können gleichzeitig überprüfen, ob Ihr grüner Mitbewohner gesund gedeiht.
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7. Richtig überwintern: Einige Pflanzen verlieren im Winter ihre Blätter, und das ist richtig so. Also Hände weg vom Dünger, besonders in den Wintermonaten von Oktober bis Februar.
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8. Natur pur! Pflanzen mögen kein kalkhaltiges Wasser, stellen Sie sich einen Eimer auf Balkon oder Terrasse und sammeln Sie frisches Regenwasser. Wer seine Pflanzen damit giesst und regelmässig besprüht, wird sie schon bald wachsen und gedeihen sehen.
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... und sorgen für Ruhe und Gemütlichkeit im öffentlichen Raum. Und wer jetzt noch immer glaubt, das Grünpflanzen einzig als Staubfänger dienen, dem empfehlen wir einen Besuch der Schweizer Gartenmesse Giardina, an der auch dieses Jahr wieder die besten Gartengestalter der Schweiz ihr Können präsentieren.
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In Teilen Bayerns spitzt sich die Hochwasserlage zu: In mehreren Orten sind Menschen aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen.
Ein 42 Jahre alter Feuerwehrmann ist laut Landratsamt bei einem Einsatz in Oberbayern in Pfaffenhofen an der Ilm verunglückt.
Unterdessen ist nun auch die Bundeswehr im Hochwassereinsatz. Im Landkreis Dillingen a.d. Donau unterstützten nach Angaben der dortigen Behörden rund 70 Soldaten beim Befüllen von Sandsäcken.
Und der Deutsche Wetterdienst erwartet weiteren Regen. Die Unwetter der vergangenen Tage haben mancherorts binnen 24 Stunden mehr Regen fallen lassen, als im Durchschnitt in einem Monat erwartet wird.
In Baden-Württemberg atmen unterdessen die ersten Einsatzkräfte vorsichtig auf. Ein ICE, der im Schwäbisch Gmünd wegen eines Erdrutsches in der Nacht engleiste, soll im Laufe des Mittags geborgen werden. Verletzt wurde niemand.
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