Diabetes, umgangssprachlich auch «Zuckerkrankheit», ist eine chronische Stoffwechselerkrankung. In der Schweiz leiden schätzungsweise rund eine halbe Million Menschen an Diabetes.
Viel Gemüse und frische Blattsalate können richtig lecker sein. Sie sind Teil einer Mischkost, auf die Menschen mit Diabetes setzen sollten.
Diabetiker setzen beim Kochen lieber auf hochwertige Öle und sollten Fleisch nicht zu dunkel anbraten.
Idealerweise Vollkorn: Eine Diabetes-Diagnose heisst nicht, dass man auf Kohlenhydrate verzichten muss.
Mit Diabetes genussvoll essen
Diabetes, umgangssprachlich auch «Zuckerkrankheit», ist eine chronische Stoffwechselerkrankung. In der Schweiz leiden schätzungsweise rund eine halbe Million Menschen an Diabetes.
Viel Gemüse und frische Blattsalate können richtig lecker sein. Sie sind Teil einer Mischkost, auf die Menschen mit Diabetes setzen sollten.
Diabetiker setzen beim Kochen lieber auf hochwertige Öle und sollten Fleisch nicht zu dunkel anbraten.
Idealerweise Vollkorn: Eine Diabetes-Diagnose heisst nicht, dass man auf Kohlenhydrate verzichten muss.
Den Blutzucker in Schach halten und trotzdem abwechslungsreich essen? Kein Problem! Geniessen sei wichtig, und zwar aus gutem Grund, sagen Experten.
Die Diagnose Diabetes ist für Betroffene zunächst oft ein Schock. Viele glauben, sich bis ans Ende ihrer Tage an eine strenge und vor allem eintönige Diät halten zu müssen, um die Stoffwechselkrankheit in den Griff zu bekommen.
Fasten statt geniessen also – doch stimmt das? «Nein, das ist definitiv falsch», sagt die Ökotrophologin Astrid Tombek. Genuss ist nach ihren Angaben bei der Ernährungstherapie des Typ-2-Diabetes sogar sehr wichtig. Wer das Essen nicht als Gaumenfreude empfinde, könne mittel- und langfristig nicht die ärztlichen Ernährungsempfehlungen umsetzen, sagt sie.
In der Schweiz gibt es nach Angaben von «Diabetes Schweiz» rund 500'000 Menschen mit Diabetes. Die Hälfte aller Diabetiker und Diabetikerinnen wissen noch gar nicht, dass sie erkrankt sind, heisst es auf der Seite. Weltweit sind es rund 425 Millionen Menschen, gemäss Schätzungen der Internationalen Diabetes Föderation werden es bis zum Jahr 2045 rund 629 Millionen Menschen sein.
Wenig Bewegung und starkes Übergewicht als Risiko
Typ-1-Diabetes ist zumeist erblich bedingt. Betroffene benötigen aufgrund eines Insulinmangels lebenslang Insulin-Injektionen. «Hier muss die richtige Insulindosierung gefunden werden, was von Fall zu Fall verschieden ist», erklärt Tombek. Zudem gehe es darum, zwischen dem Spritzen von Insulin und den Mahlzeiten individuell unterschiedliche zeitliche Abstände einzuhalten.
Beim weit überwiegenden Teil der Diabetiker liegt aber ein Typ-2-Diabetes vor. Er tritt meist nach dem 40. Lebensjahr auf, ist ebenfalls häufig genetisch bedingt, und zugleich verbunden mit wenig körperlicher Bewegung und starkem Übergewicht.
Schmackhafte und ausgewogene Mischkost
In solchen Fällen ist erst einmal Abnehmen angesagt. «Das funktioniert am besten mit einer schmackhaften und ausgewogenen Mischkost», sagt die Kochbuch-Autorin und Fachjournalistin Kirsten Metternich von Wolff. Diabetiker brauchen sich der Expertin zufolge auch in der Familie keine eigenen Mahlzeiten zuzubereiten. Ihre Ernährungsweise ist nicht gross anders als die von Gesunden.
Im Klartext heisst das: Möglichst wenig Zucker, wenig Fettes und vor allem rotes Fleisch, wenig Wurstwaren, wenig fettreiche Milchprodukte und kein Fast Food – stattdessen viel Gemüse, frische Blattsalate und mageres Fleisch. «Statt Wurst kann man fettreduzierten Käse oder einen Quarkaufstrich nehmen», schlägt Tombek vor.
Auch ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornbrot und Hülsenfrüchte sollten auf den Tisch kommen. Laut der Autorin ist es ein weit verbreiteter Irrglaube zu denken, Diabetiker müssten die Low Carb Diät praktizieren, also möglichst wenig Kohlenhydrate essen.
Essensrituale mit besserer Qualität
Bei der Ernährungstherapie für Diabetiker gilt: Bewahren, was für die Lebensqualität wichtig ist, aber ungünstige Muster ändern.
Wer etwa aus Gewohnheit jeden Abend Schokolade isst, sollte darauf verzichten. «Alternativ kann man bestimmten Essritualen auch eine bessere Qualität geben», erklärt Tombek. Dann gibt es statt fetthaltigen Chips zum Beispiel gesündere Nüsse.
Süsser Geschmack ist erlaubt
Das heisst aber nicht, dass es nicht auch süss schmecken darf. «Bei Backrezepten lässt sich Zucker leicht durch Süssstoffe oder Erythrit austauschen oder zumindest teilweise ersetzen», sagt Metternich von Wolff. Vorsicht bei Obstsäften und Smoothies: Sie können durch den hohen Zuckeranteil zu ungewollten Blutzuckerspitzen führen.
Natürlich dürfen sich auch Diabetiker dann und wann mal kleine Ausrutscher erlauben und essensmässig über die Stränge schlagen, so die Buchautorin. Zum Ausgleich ist mehr Bewegung angesagt. Und am nächsten Tag geht es mit den neuen gesunden Gewohnheiten weiter.
Literatur: «Köstlich essen Diabetes», von Kirsten Metternich von Wolff, Trias Verlag, ab 30 Franken.
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