Verkeimte ÖrtchenToilette oder Handy – wo lauern mehr Keime?
Mara Ittig
30.1.2019
Das Handy ist zum festen Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden und begleitet uns überall hin. Dabei kommt dessen Oberfläche mit allerhand Keimen in Berührung.
Ob am Esstisch, im Wartezimmer, im Bus oder auf der Toilette: Bei vielen ist das Handy immer mit dabei. Forscher des «Mental-Balance-Projekts» der Universität Bonn sagen, dass wir den Bildschirm unseres Smartphones durchschnittlich 88 Mal am Tag einschalten.
Oft tippen wir auf dem Screen herum, ohne uns vorher die Hände zu waschen. Da unsere Hände zu den Hauptträgern und auch -überträgern von Keimen und Bakterien zählen, ist es eigentlich keine grosse Überraschung, dass auf diesem Weg auch zahlreiche Keime auf dem Smartphone landen.
Die «New York Times» zitierte nun eine Studie, laut der sich auf einem Handy von US-Schülern bis zu 17'000 bakterienähnliche Lebewesen tummeln. Forscher der Universität Arizona fanden heraus, dass sich auf Smartphones zehnmal mehr Bakterien befinden als auf einem Toilettensitz.
Emily Martin, Professorin für Epidemiologie an der University of Michigan School of Public Health, gibt aber Entwarnung: Die meisten der gefundenen Keime seien harmlos und würden keine Gefahr für die Gesundheit darstellen, da unsere Hautflora in einem gesunden Zustand aus zahlreichen Mikroben bestünde und die meisten der Keime auf dem Handy zu dieser Sorte zählten.
Vom WC auf den Esstisch
Da wir uns jedoch nicht in einer sterilen Umgebung befinden, kann es durchaus vorkommen, dass wir auch Krankheitserreger via Handy verbreiten. Etwa, wenn wir während eines Telefonats husten und danach das Gerät jemand anderem geben, um der Person etwas zu zeigen. Oder das Gerät auf der Toilette bei uns haben und es danach etwa auf den Esstisch legen. Das sei in etwa vergleichbar mit der Bakterienbelastung, wenn man sich nach dem Toilettengang die Hände nicht wasche, so Martin weiter.
Während wir uns die Hände nach dem Toilettengang waschen und unser Zuhause öfters putzen oder gar desinfizieren, bleibt bei vielen das Smartphone dreckig. Oder wie oft steriliseren Sie Ihr Handy?
Doch das ist am Ende gar nicht nötig – wer seine Hände regelmässig und gründlich wäscht, hat auch ein sauberes Smartphone. Wer es dennoch putzen will: Die Studienleliter empfehlen die Reinigung mit einem Wasser-Alkohol-Gemisch.
Sie können das Smartphone nirgends zur Seite legen? Dann ist ein digitaler Detox angesagt. Denn die Welt da draussen hat so viel zu bieten. Suchen Sie sich eine oder mehrere Freizeitbeschäftigungen, bei denen Ihr Handy unerwünscht ist, etwa Wandern ...
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... oder Yoga.
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Erklären Sie bestimmte Räume in Ihrem Zuhause zu internetfreien Zonen. Im Schlafzimmer ist Ihr Smartphone zum Beispiel nur noch im Flugmodus in Betrieb.
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Definieren Sie Zeiten, in welchen Sie bewusst auf Ihr Handy, Ihr Tablet und Ihren Laptop verzichten – zum Beispiel am Freitag ab 20 Uhr oder den ganzen Sonntag. Tragen Sie die Daten in Ihrer Agenda ein, das macht aus der guten Absicht eine Verpflichtung.
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Auch beim Lesen können Sie in andere Welten eintauchen. Und wenn Sie nicht ohne Bildschirm können: Wie wäre es mit einem Tolino oder Kindle?
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Erleben Sie schöne Momente hautnah und nicht durch das Display Ihres Smartphones. Wer nicht auf Fotos für Facebook und Instagram verzichten kann, definiert eine maximale Anzahl Bilder, die während eines Konzerts oder eines Sonnenuntergangs geschossen werden darf.
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