Regen ohne Ende Wann wird's denn nun Sommer?

Von Jenny Keller

31.5.2024

Eine Frau geht in St. Gallen spazieren, wo am Dienstag, 22. April 2008, starker Regen fiel. Kein Faden blieb trocken und der Regen hatte weder Anfang noch Ende. (Keystone/Regina Kuehne)
Eine Frau geht in St. Gallen spazieren, wo am Dienstag, 22. April 2008, starker Regen fiel. Kein Faden blieb trocken und der Regen hatte weder Anfang noch Ende. (Keystone/Regina Kuehne)
Keystone

Mit dem Ende des meteorologischen Frühlings fällt die Bilanz durchwachsen aus: Überdurchschnittlich viel Regen, vor allem im Süden, und wenig Sonne prägten die letzten Monate.

Von Jenny Keller

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Seit März fiel in der Schweiz 27,5 Prozent mehr Regen als im Durchschnitt, besonders stark im Süden.
  • Unterschiedliche Windrichtungen führten zu den hohen Niederschlagsmengen.
  • Der Frühling war 1 Grad wärmer als üblich und der siebtmildeste seit Messbeginn, mit 23 Prozent weniger Sonnenschein.
  • Nächste Woche wird wärmer und stabiler, doch gegen das Wochenende könnte es wieder regnen.

Die Frage nach dem Ende der Regenzeit und dem Frühlingsbeginn ist dieses Jahr besonders drängend. Der meteorologische Frühling dauert von März bis Mai und ist somit an seinem Ende angelangt. Ab 1. Juni beginnt der meteorologische Sommer.

In Bezug auf den Niederschlag waren die letzten drei Monate laut Geraldine Zollinger von MeteoNews vielerorts tatsächlich deutlich zu nass. Seit März fiel in der Schweiz insgesamt 27,5 Prozent mehr Regen als im langjährigen Durchschnitt. Der März war dabei der regenreichste Monat, mit einem Regenüberschuss von 71 Prozent.

Viel Regen im Süden, Niederschlagsdefizit im Westen

Geraldine Zollinger erklärt, dass besonders der Süden der Schweiz betroffen war, im März mit Niederschlagsmengen, die lokal bis knapp fünfmal höher waren als in einem durchschnittlichen März. Im Gegensatz dazu gab es im Westen der Schweiz Regionen mit einem leichten Niederschlagsdefizit. Der nasseste Frühling seit Beginn der Messgeschichte war allerdings 2006.

Ein wesentlicher Faktor für die hohen Niederschlagsmengen am heutigen Freitag ist die sogenannte Gegenstromlage, bei der unterschiedliche Windrichtungen auf verschiedenen Ebenen der Atmosphäre aufeinandertreffen und die Wolken wie ein nasser Schwamm ausgedrückt werden.

Geraldine Zollinger erzählt, dass der Frühling 2024 durch verschiedene Wetterlagen geprägt war, die zu vermehrten Niederschlägen führten. Besonders im Mai befanden wir uns oft auf der Vorderseite eines Höhentiefs, was feuchte und instabile Luftmassen brachte und somit Schauer und Gewitter verursachte.

Temperaturen über dem Durchschnitt

Temperaturmässig war dieser Frühling in der Schweiz im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 etwa 1 Grad wärmer und sogar der siebtmildeste Frühling der Geschichte.

Besonders auffällig war der März, der mit einem Temperaturüberschuss von 2,2 Grad zu den mildesten seit Messbeginn 1864 zählt. Trotz der höheren Temperaturen zeigte sich die Sonne jedoch etwa 23 Prozent weniger häufig als üblich.

Wetterbesserung in Sicht – vorübergehend wenigstens

Laut MeteoNews ist die Talsohle nach dem Freitag durchschritten. Das Wochenende wird durchwachsen, aber am Samstag vielfach trocken.

Mit der kommenden Woche sind steigende Temperaturen und zunehmend sonnige Tage zu erwarten. Besonders ab Mitte Woche könnte sich das sommerliche Wetter durchsetzen.

Die wechselhafte Wetterlage der letzten Wochen weicht damit einer wärmeren Phase, sodass sich die Frage «Wann kommt der Sommer?» bald mit «Nächste Woche» beantworten lässt.

Also auf nächstes Wochenende Grillade und Wanderausflug planen? Wahrscheinlich besser nicht: Gegen das Wochenende hin wird es wieder teils regnerisch.

Und aufgrund der weiterhin flachen Druckverteilung über Mitteleuropa ist mit für die Jahreszeit typischem Tagesgang-Wetter zu rechnen: Tagsüber sonnig mit sich verdichtender Bewölkung, gegen Abend vielerorts und häufig Gewitter.


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