Murat Yakin ärgert sich nach dem 1:1 der Schweiz gegen Serbien in der Nations League primär über die Ineffizienz seiner Mannschaft und nicht über das späte Gegentor oder seinen ersten Abstieg.
Natürlich sei er enttäuscht über den Abstieg, aber Abwehrleistung und Chancenerarbeitung seien gut gewesen, betonte der Schweizer Nationalcoach im Nachgang an die Partie im Letzigrund, in der Zeki Amdouni in der 79. Minute zum 1:0 traf und die Serben in der 88. Minute zum Ausgleich kamen. «Die Leistung auf das Gegentor einzuschränken, wäre falsch.»
Viele Chancen, wenig Effizienz
Seine Mannschaft habe «sehr viel Aufwand betrieben» und «umgesetzt, was wir vorhatten», befand Yakin. «Wir hatten viele Chancen, aber nicht die Effizienz. Klar, das Gegentor ist ärgerlich, aber kein Vorwurf von mir deswegen. Ich denke, wir müssen eher über die Chancenverwertung als über das Gegentor sprechen.»
Tatsächlich hatten die Schweizer nach einer ereignisarmen Anfangsphase mehrere gute Möglichkeiten, um die Weichen auf einen Sieg mit mehr als einem Tor Differenz zu stellen, so den vorzeitigen Abstieg aus der Liga A der Nations League abzuwenden und den Ligaerhalt im abschliessenden Spiel am Montag gegen Spanien noch in den eigenen Händen zu haben. Unter anderem vergab Noah Okafor in der ersten Halbzeit eine Top-Chance und traf der Milan-Stürmer bei einer weiteren Gelegenheit die Latte. Das 2:0 durch Edimilson Fernandes vereitelte der Pfosten.
Sonderlob für Amenda
Nach zehn Gegentoren in den vorangegangenen vier Partien liess die im Zuge der Absenzen von Manuel Akanji und Nico Elvedi improvisierte Schweizer Abwehr gegen Serbiens Top-Stürmer Aleksandar Mitrovic und Dusan Vlahovic bis auf den von Gregor Kobel parierten Foulpenalty und das späte 1:1 nicht viel zu. Implizit strich Yakin den guten Auftritt von Aurèle Amenda heraus, der sein erstes Spiel für die A-Nationalmannschaft bestritt: «Er war ein Lichtblick. Seine Leistung war toll, er hat eigentlich alles richtig gemacht.»
Den Ausgleich durch einen Konter kassierte die Schweiz in erster Linie deshalb, weil sie das wichtige 2:0 nach dem Führungstreffer mit aller Vehemenz suchte. «Nach dem 1:0 hatten wir eine gewisse Euphorie, waren dann jedoch etwas zu unkonzentriert. Beim Gegentor waren wir mit sieben Spielern in der gegnerischen Box. Da fehlte wohl etwas die Erfahrung», meinte Yakin.
sda