Während die ZSC Lions und der SC Bern einen Derbysieg feiern, überrascht Schlusslicht Ajoie mit einer starken Aufholjagd. Das sind die Fakten der National-League-Runde vom Freitag.
Ausgerechnet gegen das auswärtsschwache Lugano schien die erstaunliche Heimserie von Schlusslicht Ajoie zu reissen. Die Tessiner sahen im Jura nach einem Powerplaytor zum 3:0 von Calvin Thürkauf nach 35 Minuten wie der sichere Sieger aus. Doch Ajoie glich die Partie noch vor der zweiten Pause aus und schaffte nach der neuerlichen Führung von Lugano in der 57. Minute erneut ein Comeback. Arno Nussbaumer rettete das Heimteam mit dem 4:4 in die Verlängerung. Dort machte der 22-jährige Stürmer mit seinem zweiten Treffer des Abends Ajoies fünften Heimsieg in Folge perfekt und verwandelte damit die Arena in ein Tollhaus.
ZSC abgeklärt zum Derbysieg
Die ZSC Lions sind dank dem vierten Sieg in Folge zurück an der Tabellenspitze. Im Heimspiel gegen Kloten gelang ihnen auch ohne den erkrankten Denis Malgin der erste Sieg in einem Zürcher Derby seit 14 Monaten. Jesper Fröden (6.) und Juho Lammiko (14.) brachten den Meister mit ihren Toren schon früh auf die Siegerstrasse. Nach Klotens Anschlusstreffer durch Niko Ojamöäkis nur 38 Sekunden nach Beginn des Mitteldrittels stellte Sven Andrighetto mit seinem zehnten Saisontor in der 36. Minute den Zweitore-Vorsprung wieder her. Danach geriet der zwölfte Sieg des ZSC im 13. Heimspiel der Saison nie mehr in Gefahr.
Bern Derbysieger im Geduldsspiel
Das zweite Kantonalduell des Abends zwischen Biel und Bern entwickelte sich zu einem Geduldsspiel. Die gut 6400 Zuschauer in der Bieler Arena mussten sich bis in die 49. Minute gedulden, ehe der Finne Waltteri Merelä mit seinem 13. Saisongoal das erste und einzige Tor der Partie schoss. Berns bester Torschütze in dieser Saison hatte erst diese Woche seinen Vertrag verlängert. Zum Matchwinner avancierte beim SCB mit Goalie Philip Wüthrich aber einer, der wie viele andere den Verein am Ende der Saison verlassen werden. Das Berner Eigengewächs, das zu Ambri-Piotta weiterziehen wird, hielt die Gäste mit zahlreichen starken Paraden im Spiel.
Doch noch ein Tigers-Heimsieg im November
Anfang Saison verwöhnten die SCL Tigers ihr Publikum mit fünf Heimsiegen in Folge. Zuletzt hingegen punktete die Langnauer fast nur noch in der Fremde. Das änderte sich am Freitag mit einem 4:1 gegen Ambri-Piotta. Den Grundstein zum ersten Heimsieg seit 37 Tagen legten die Tigers mit einem frühen Doppelschlag. Joshua Fahrni (6.) und Phil Baltisberger (7.) erzielten innert 71 Sekunden die Tore zum 1:0 und 2:0. Dank den drei gewonnenen Punkten machten die Emmentaler in der Rangliste einen Sprung von Platz 11 auf 8. Ambri hingegen fällt aus den Playoff-Rängen.
Servette bleibt Rappis Angstgegner
Die Rapperswil-Jona Lakers waren nach zuletzt drei Niederlagen auf gutem Weg, im Heimspiel gegen Angstgegner Genève-Servette zurück in die Erfolgsspur zu finden. Die St. Galler legten im ersten, zweiten und dritten Drittel jeweils mit einem Tor vor und lagen nach einem 3:3 nach 65 Minuten auch im Penaltyschiessen zweimal in Führung – doch das alles reichte nicht. Der Finne Oula Palve versenkte seine beiden Penaltys und ermöglichte Servette damit den dritten Sieg in Folge. Völlig überraschend kommt die Niederlage für die Lakers nicht: Die verloren bereits zum achten Mal in Folge gegen die Genfer.
Fribourg-Gottéron gewinnt wieder
Im Gegensatz zu den Lakers kehrte Fribourg-Gottéron nach zuletzt drei verlorenen Spielen zum Siegen zurück. Unter die Freiburger Torschützen reihte sich beim 4:1-Heimerfolg gegen Zug erstmals seit seiner Verpflichtung vor zwei Wochen auch Linden Vey. Der Kanadier traf nach 21 Minuten im Powerplay zum 1:0. Zug war 24 Stunden nach dem 0:4 daheim gegen den ZSC zu keiner Reaktion fähig. Dabei hatte für die Zentralschweizer die Woche am Dienstag mit einem souveränen 5:0-Heimsieg gegen Kloten so gut begonnen.
Telegramme:
Ajoie – Lugano 5:4 (0:1, 3:2, 1:1, 1:0) n.V.
4543 Zuschauer. – SR Piechaczek (GER)/Hungerbühler, Stalder/Altmann. – Tore: 5. Fazzini (Jesper Peltonen, Arcobello) 0:1. 25. Fazzini (Carr) 0:2. 35. (34:07) Thürkauf (bei 5 gegen 3) 0:3. 36. (35:53) Nättinen (Turkulainen, Bellemare) 1:3. 39. (38:46) Devos (Turkulainen, Honka/bei 5 gegen 3) 2:3. 40. (39:42) Bellemare (Turkulainen, Nättinen/Powerplaytor) 3:3. 43. Joly (Dahlström) 3:4. 57. Nussbaumer (Nättinen, Scheidegger) 4:4. 61. (60:54) Nussbaumer (Hazen) 5:4. – Strafen: je 3mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Turkulainen; Joly.
Ajoie: Conz; Honka, Maurer; Nussbaumer, Fey; Minder, Scheidegger; Thiry, Pilet; Hazen, Devos, Veckaktins; Turkulainen, Bellemare, Nättinen; Sopa, Romanenghi, Pedretti; Robin, Garessus, Schmutz.
Lugano: Schlegel; Aebischer, Dahlström; Schultz, Jesper Peltonen; Hausheer, Alatalo; Meile; Zanetti, Zohorna, Marco Müller; Joly, Thürkauf, Canonica; Fazzini, Arcobello, Carr; Aleksi Peltonen, Verboon, Reichle; Cormier.
Bemerkungen: Ajoie ohne Bozon, Ciaccio, Fischer, Frossard, Patenaude, Rundqvist (alle verletzt) und Brennan (überzähliger Ausländer), Lugano ohne Guerra, Morini, Mirco Müller, van Pottelberghe (alle verletzt), Huska und Sekac (beide überzählige Ausländer).
ZSC Lions – Kloten 3:1 (2:0, 1:1, 0:0)
12000 Zuschauer. – SR Stolc (SVK)/Ströbel, Kehrli/Cattaneo. – Tore: 7. Fröden (Lehtonen, Zehnder) 1:0. 14. Lammikko (Fröden, Lehtonen/Powerplaytor) 2:0. 21. (20:38) Ojamäki (Audette, Aaltonen) 2:1. 36. Andrighetto (Zehnder) 3:1. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 6mal 2 Minuten gegen Kloten. – PostFinance-Topskorer: Grant; Aaltonen.
ZSC Lions: Hrubec; Kukan, Geering; Weber, Lehtonen; Kinnunen, Marti; Trutmann; Andrighetto, Grant, Zehnder; Fröden, Lammikko, Olsson; Rohrer, Sigrist, Segafredo; Baltisberger, Baechler, Riedi; Henry.
Kloten: Waeber; Niku, Profico; Grégoire, Wolf; Sidler, Steve Kellenberger; Sataric; Ojamäki, Aaltonen, Audette; Meyer, Morley, Ramel; Simic, Schäppi, Meier; Weibel, Diem, Derungs; Smirnovs.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Balcers, Hollenstein, Kärki (alle verletzt) und Malgin (krank), Kloten ohne Steiner (verletzt). Kloten von 58:07 bis 59:40 ohne Torhüter.
Biel – Bern 0:1 (0:0, 0:0, 0:1)
6436 Zuschauer. – SR Lemelin (USA)/Gerber, Huguet/Gnemmi. – Tor: 49. Merelä (Baumgartner, Klok) 0:1. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Biel, 4mal 2 Minuten gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Rajala; Czarnik.
Biel: Säteri; Zryd, Yakovenko; Stampfli, Grossmann; Christe, Blessing; Delémont; Neuenschwander, Heponiemi, Sallinen; Hofer, Müller, Rajala; Livio Christen, Luca Christen, Kneubuehler; Bachofner, Tanner, Schläpfer; Cattin.
Bern: Wüthrich; Untersander, Nemeth; Loeffel, Klok; Vermin, Kindschi; Füllemann; Lehmann, Czarnik, Ejdsell; Merelä, Baumgartner, Kahun; Sablatnig, Bader, Marchon; Schild, Ritzmann, Simon Moser; Graf.
Bemerkungen: Biel ohne Andersson, Brunner, Burren, Bärtschi, Cunti, Haas und Lööv (alle verletzt), Bern ohne Kreis, Lindholm, Scherwey (alle verletzt) und Reideborn (überzähliger Ausländer). Biel ab 58:30 ohne Torhüter.
Fribourg-Gottéron – Zug 4:1 (0:0, 2:1, 2:0)
9178 Zuschauer. – SR Tscherrig/Hebeisen, Steenstra (CAN)/Francey. – Tore: 21. (20:50) Vey (Gunderson, Wallmark/Powerplaytor) 1:0. 32. De la Rose (Wallmark, Borgman) 2:0. 38. Bengtsson (Martschini, Herzog/Powerplaytor) 2:1. 47. Marchon (De la Rose, Gunderson) 3:1. 59. Schmid (Bertschy, Vey) 4:1 (ins leere Tor). – Strafen: je 4mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Wallmark; Vozenilek.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Jecker; Sutter, Streule; Diaz, Borgman; Seiler; Lilja, Wallmark, Nicolet; Sprunger, De la Rose, Marchon; Bertschy, Vey, Schmid; Dorthe, Walser, Gerber; Etter.
Zug: Simmchen; Muggli, Carlsson; Schlumpf, Tobias Geisser; Bengtsson, Johnson; Mischa Geisser; Wingerli, Kovar, Vozenilek; Simion, Olofsson, Hofmann; Martschini, Senteler, Künzle; Eggenberger, Leuenberger, Herzog; Biasca.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Dufner, Rathgeb und Sörensen (alle verletzt), Zug ohne Balestra, Genoni, Riva, Stadler, Wolf (alle verletzt) und Hansson (überzähliger Ausländer). Zug von 57:15 bis 58:21 ohne Torhüter.
SCL Tigers – Ambri-Piotta 4:1 (2:0, 2:0, 0:1)
5882 Zuschauer. – SR Wiegand/Arpagaus, Humair/Duc. – Tore: 6. (5:08) Fahrni (Allenspach, Malone) 1:0. 7. (6:19) Baltisberger (Julian Schmutz, Kristof) 2:0. 35. (34:23) Saarela (Saarijärvi) 3:0. 35. (34:45) Julian Schmutz (Malone, Saarijärvi/Powerplaytor) 4:0. 52. Bürgler (Pestoni) 4:1. – Strafen: je 3mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Saarela; Virtanen.
SCL Tigers: Charlin; Zanetti, Riikola; Saarijärvi, Paschoud; Mathys, Baltisberger; Meier; Julian Schmutz, Kristof, Saarela; Rohrbach, Berger, Pesonen; Fahrni, Malone, Allenspach; Petrini, Felcman, Jenni.
Ambri-Piotta: Senn (35. Juvonen); Heed, Pezzullo; Virtanen, Zgraggen; Wüthrich, Isacco Dotti; Zaccheo Dotti; Douay, Landry, Kubalik; DiDomenico, Maillet, De Luca; Bürgler, Kostner, Pestoni; Grassi, Heim, Müller; Zwerger.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Erni, Guggenheim, Lapinskis, Mäenalanen, Salzgeber (alle verletzt), Flavio Schmutz (krank) und Schwab (gesperrt), Ambri-Piotta ohne Curran (verletzt).
Rapperswil-Jona Lakers – Genève-Servette 3:4 (1:1, 1:0, 1:2, 0:0) n.P.
4380 Zuschauer. – SR Borga/Staudenmann, Schlegel/Bachelut. – Tore: 8. Dünner (Baragano, Moy) 1:0. 15. Manninen (Granlund) 1:1. 30. Holm (Aberg) 2:1. 45. Pouliot (Granlund, Manninen/Powerplaytor) 2:2. 54. (53:48) Henauer (Aberg) 3:2. 55. (54:33) Berni (Palve, Mayer) 3:3. – Penaltyschiessen: Rask -, Manninen -; Taibel -, Spacek -; Jensen 1:0, Granlund 1:1; Dünner -, Praplan -; Moy 2:1, Palve 2:2; Granlund -, Aberg -; Palve 2:3, Jensen -. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers, 4mal 2 Minuten gegen Genève-Servette. – PostFinance-Topskorer: Moy; Manninen.
Rapperswil-Jona Lakers: Punnenovs; Maier, Holm; Baragano, Nardella; Jelovac, Capaul; Henauer; Hofer, Taibel, Alge; Zangger, Moy, Dünner; Wick, Wetter, Hornecker; Aberg, Rask, Jensen; Embacher.
Genève-Servette: Mayer; Vatanen, Le Coultre; Völlmin, Berni; Jacquemet, Karrer; Schneller; Praplan, Manninen, Granlund; Pouliot, Richard, Bertaggia; Miranda, Spacek, Palve; Imesch, Jooris, Cavalleri; Guignard.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Albrecht, Djuse, Lammer, Larsson und Strömwall (alle verletzt), Genève-Servette ohne Chanton, Descloux, Hartikainen, Hischier, Lennström, Loosli, Rod (alle verletzt) und Raanta (überzähliger Ausländer).
sda