In der GasseChuchi begegnete Mona Vetsch Andi. Trotz Entzugsversuchen ist er seit 30 Jahren abhängig. Der Moderatorin zeigte er, was er für ein Leben führt.
Weniger Suchtkranke als früher sind auf der Strasse zu sehen. «Die Bevölkerung meint natürlich, es gäbe sie nimmer oder immer weniger», erklärt Sozialarbeiterin Marlies Gessler (rechts), «was so nicht stimmt!»
Andi (Mitte) und Otti schienen dankbar zu sein, Mona Vetsch ihre Geschichte erzählen zu können.
«Das könnten schwierige drei Tage werden.» Beim Verein Kirchliche Gassenarbeit traf Mona Vetsch viele Suchtkranke und lernte, worauf es ankommt: «Würde zurückgeben».
Mona Vetsch durfte dabei sitzen, als sich Otti im Konsumationsraum einen Schuss setzte. Schwer auszuhalten für sie.
«Auf nichts vorbereitet, aber auf alles gefasst», lautet das Motto des Reportageformats «Mona mittendrin». Auch bei der zweiten Staffel konnte sich Mona Vetsch auf die gründliche Vorbereitung durch das Redaktionsteam verlassen.
Mona Vetsch unter Süchtigen: So heftig war die letzte Folge
In der GasseChuchi begegnete Mona Vetsch Andi. Trotz Entzugsversuchen ist er seit 30 Jahren abhängig. Der Moderatorin zeigte er, was er für ein Leben führt.
Weniger Suchtkranke als früher sind auf der Strasse zu sehen. «Die Bevölkerung meint natürlich, es gäbe sie nimmer oder immer weniger», erklärt Sozialarbeiterin Marlies Gessler (rechts), «was so nicht stimmt!»
Andi (Mitte) und Otti schienen dankbar zu sein, Mona Vetsch ihre Geschichte erzählen zu können.
«Das könnten schwierige drei Tage werden.» Beim Verein Kirchliche Gassenarbeit traf Mona Vetsch viele Suchtkranke und lernte, worauf es ankommt: «Würde zurückgeben».
Mona Vetsch durfte dabei sitzen, als sich Otti im Konsumationsraum einen Schuss setzte. Schwer auszuhalten für sie.
«Auf nichts vorbereitet, aber auf alles gefasst», lautet das Motto des Reportageformats «Mona mittendrin». Auch bei der zweiten Staffel konnte sich Mona Vetsch auf die gründliche Vorbereitung durch das Redaktionsteam verlassen.
Die letzte Folge war die härteste: «Mona mittendrin» bei Suchtkranken. Die Kamera war auch dabei, als sich jemand einen Schuss setzte.
«Ich habe noch nie gesehen, wie sich jemand einen Schuss setzt!» – Die letzte Folge der zweiten Staffel von «Mona mittendrin» stellte selbst die toughe Moderatorin Mona Vetsch vor eine besondere Herausforderung. Die unbekannte Welt in der Schweiz, in die sie zum Abschluss geschickt wurde, war die Gassenküche in Luzern, Kontakt- und Anlaufstelle. Drei Tage lang lernte Mona Vetsch die Arbeit des Vereins Kirchliche Gassenarbeit kennen – und viele Süchtige.
Mona Vetsch liess sich ihre Berührungsängste nicht anmerken, sprach gewohnt interessiert und munter mit den Leuten, von denen sie gar nicht genau sagen konnte, ob die gerade «drauf» waren oder nicht. Doch im sogenannten «Konsumationsraum» der Gassenküche fühlte sie sich sichtlich unwohl. «Ja, es verstört mich recht, wie da um mich herum die Leute harte Drogen konsumieren. Aber lieber da, als irgendwo in der Öffentlichkeit.»
In der Luzerner GasseChuchi bekommen Süchtige und Armutsbetroffene ein warmes Mittagessen (für fünf Franken). Es gibt im oberen Stockwerk aber auch Räume, in denen Suchtkranke unter sauberen Bedingungen in einem geschützten Rahmen Drogen zu sich nehmen können. Wohlgemerkt, den Stoff müssen sie selbst mitbringen.
«Das war jetzt schön, dass ich habe plaudern dürfen»
Mona Vetsch durfte Otti begleiten, der sich hier Kokain spritzte und sich dabei filmen liess. Das ist schon beim Zuschauen vor dem Fernseher schwer zu ertragen. Wie musste sich erst die Moderatorin gefühlt haben? Schwer auszuhalten, daneben zu sitzen und einfach zuzusehen, wie sich jemand kaputt macht. Doch der Otti war für einen Moment froh: «Das war jetzt schön, dass ich habe plaudern dürfen.» Mona Vetsch lernt: Es geht hier nicht darum, die Drogenabhängigen zu heilen. Es geht darum, einen geschützten Raum anzubieten, Menschlichkeit, Geborgenheit, ein Stück geregeltes Leben und vor allem: Würde. Viele der Besucher kommen täglich, die Gassenküche ist wie ein zweites Zuhause.
Noch bevor die Gassenküche vormittags öffnet, ist Andi bereits bei der kontrollierten Drogenabgabe für sein Methadon gewesen. Und hat vor dem Supermarkt ein Morgenbier mit seinem Kumpel getrunken. Andi lässt Mona und das TV-Team bereitwillig an seinem Leben teilhaben. Nach seinem Dienst in der Küche raucht er oben Kokain. Von seinen Einnahmen aus dem Verkauf der GasseZiitig möchte er sich einen neuen Fernseher kaufen. Andi ist seit 30 Jahren abhängig, trotz mehrerer Entzugsversuche. Er bereut, dass er nicht auf seinen Vater gehört hat und Elektroingenieur geworden ist – sondern stattdessen Heroin probiert hat. «Und dann bin ich abgestürzt.»
«Die Bevölkerung denkt, es gäbe sie nimmer»
Die Gassenküche ist nur eines der Betätigungsfelder des Vereins Kirchliche Gassenarbeit. Die Sozialarbeiterin Marlies Gessler zum Beispiel ist seit 15 Jahren in der «aufsuchenden Sozialarbeit» tätig, geht auf die Strasse, zu den Leuten, die nicht von sich aus die Gassenküche aufsuchen. Auch wenn unter anderem aufgrund ihrer Arbeit aus dem Luzerner Strassenbild die Drogenabhängigen weitgehend verschwunden sind, warnt sie vor Trugschlüssen: «Die Bevölkerung denkt natürlich, es gäbe sie nimmer oder immer weniger, was so nicht stimmt.»
Mona Vetsch fällt es schwer, das zu verstehen. Aber: «Schon nach einem Tag höre ich auf, jeden nach dem Warum zu fragen. Wahrscheinlich kann man Sucht nie ganz verstehen, wenn man selber nicht süchtig ist.» Was aber auch der Zuschauer hier verstehen konnte, wenn man bis zum Ende dieser Folge durchgehalten hat: «Wir als Gesellschaft können ihnen die Sucht nicht nehmen, aber die Würde zurückgeben.»
Bleibt die Frage: Soll man das zeigen? Einen Süchtigen beim Konsumieren? Doch gerade das macht die Reportage-Reihe aus: Aus Welten berichten, die man sonst nicht sieht oder nicht sehen will in der Schweiz. Den Menschen wird dabei nicht mit Sensationslust, sondern mit Interesse begegnet. Das haben Mona Vetsch und ihr Team auch in der zweiten Staffel dieser Sendung wieder sensibel und ehrlich umgesetzt. Das zeigte vor allem diese sehr starke letzte Folge.
Die letzte Folge von «Mona mittendrin» lief am Donnerstag, 18. Oktober, um 21.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
«Mona mittendrin»: Mit Fussballstulpen zur Zucchettiernte
«Mona mittendrin»: Mit Fussballstulpen zur Zucchettiernte
Tomaten, so weit das Auge reicht... Mona Vetsch liess sich deren Aufzucht im Gemüse-Grossbetrieb erklären.
Familie Bösiger hiess Mona Vetsch samt Filmteam willkommen und führte gerne im Betrieb herum. Von links: Philipp Bösiger, Peter Bösiger, Mona Vetsch, Therese Bösiger und Beat Bösiger.
Manuel De Sousa hat den Durchblick: Der Gewächshausvorarbeiter kann allein vom Anblick her das Gewicht einer Gurke aufs Gramm genau schätzen. Mona Vetsch war beeindruckt.
Aus einem kleinen Steinwolle-Würfel wachsen neun Meter Tomatenpflanze heraus. «Sind das halbe Roboterpflanzen?», fragte sich Mona Vetsch. Im Gegenteil, erklärten die Fachleute. Nährstoffe nehme die Tomate genauso auf, und das Wasser könne man noch genauer dosieren. (Links: Manuel Da Sousa)
In der Blackbox hatte Mona Vetsch diesmal Fussballstulpen gefunden und Schlimmstes befürchtet (Stichwort Trainingscamp). Es ging aber nicht aufs Spiel-, sondern aufs Zucchettifeld.
Endlich aufgeklärt: Anders als auf dem Fussballrasen kommen auf dem Zucchettifeld die Stulpen über die Arme...
Denn an den Zucchettipflanzen könnte man sich fiese Schnitte an den blossen Armen zuziehen.
Salat muss taufrisch geerntet werden, also früh am Morgen. Eisbergernte, das ist hier Handarbeit neben satellitengesteuertem Traktor.
Obwohl sie auch nicht anders schmeckt als ihre gerade gewachsenen Artgenossen, kann diese Gurke nur im Hofladen verkauft werden. Für den Supermarkt ist sie zu krumm.
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