SRF-Sendung Taffer Job für Mona Vetsch: Tränen auf der Kinderkrebsstation

tsch

21.9.2018

Raus aus der Komfortzone, rein ins Leben: Schweizer Alltag einmal anders erlebt Mona Vetsch in fünf neuen Folgen von «Mona mittendrin». Die erste führte sie auf eine Kinderkrebsstation zu «lauter kleinen und grossen Kämpfern».

Mona Vetsch ist wieder mittendrin. Die SRF-Weltenbummlerin vom Dienst («Auf und davon») probierte im letzten Jahr ein neues Format aus, in dem sie sich in fremde Welten begibt, ohne dafür ein Flugzeug besteigen zu müssen. In «Mona mittendrin» entdeckte die ebenso aufgestellte wie einfühlsame Reporterin Bereiche in ihrer Schweizer Heimat, die der Öffentlichkeit ganz oft verborgen bleiben: ein Gefängnis zum Beispiel, ein Schlager-Festival oder die Arbeit auf dem Friedhof.

Nun strahlt SRF 1 fünf neue Folgen aus. Nach dem Motto «auf nichts vorbereitet, aber auf alles gefasst» weiss Mona Vetsch vorab nie, wohin die dreitägige Reise geht. Die erste traf gleich voll ins Herz: Mona mittendrin, auf der Kinderkrebsstation.

Badeschlappen, ein Kompass und ein Ticket nach St. Gallen – die Hinweise in der Blackbox führten die Reporterin (lesen Sie hier das Interview) diesmal zum Ostschweizer Kinderspital, zur Kinderonkologie und Kinderhämatologie. An einen Ort, von dem jeder hofft, dass er dort niemals sein muss. Keiner möchte, dass ein Kind sich so dermassen elend fühlen muss.

Auch Mona Vetsch hatte «ein bisschen Schiss». Doch während draussen der Schnee fiel, hatte man hier gleich das Gefühl, eine wohlig warme Welt zu betreten. Die Eltern und die Mitarbeiter auf der Station tun alles, um den Kindern ihre schlimme Situation so angenehm wie möglich zu machen, der Krankheit und der Chemotherapie ihren Schrecken zu nehmen. An den Infusionsständern leuchten bunte Glasperlen an einer Kette. Denn nach jeder Therapie-Einheit gibt es eine «Mutperle».

«Horror und Hoffnung in einem»

«Die Chemotherapie ist für die Kinder Horror und Hoffnung in einem», beobachtete Mona Vetsch. Wie extrem sie wirkt, zeigte sich nicht nur in den Gesichtern von Mattia, Finn und Jaime, die Mona Vetsch hier auf der Station treffen durfte. Sondern auch darin, welche Vorsichtsmassnahmen Pflegefachfrau Marina Coto treffen muss (ein doppeltes Paar Handschuhe zum Beispiel), um ja nicht selbst mit den gefährlichen Medikamenten in Berührung zu kommen. Marina nahm Mona Vetsch während ihrer drei Tage auf der Station an der Hand und liess sie an ihrem Alltag teilnehmen: eine beeindruckend strahlende Frau, die hier schon viel gesehen hat.

«Prinzipiell kann man sagen: Vier von fünf Kindern werden geheilt», erklärte Dr. Heinz Hengartner, leitender Arzt. «Aber das fünfte gibt es auch.» Die Pflegefachfrau Marina zeigte Mona Vetsch das Gedenkbuch, das sie zur Erinnerung an die kleinen Patienten führt, die es nicht geschafft haben: «Das geht extrem nahe. Wenn's um den Tod geht, hast du keine Distanz mehr. Das sind Bilder, die du nie vergisst.» Bei dieser Szene weinten wahrscheinlich nicht nur Mona und Marina auf dem Bildschirm.

Mona Vetsch kämpft mit den Tränen.
Mona Vetsch kämpft mit den Tränen.
Bild: Screenshot SRF

«Von Angst über Hoffnung bis Glück»

Ihre Berührungsängste hatte Mona Vetsch «nach einer Viertelstunde» abgelegt. Sie merkte schnell: «Kinder und Eltern erleben hier eine ganze Palette von Emotionen. Von Angst über Hoffnung bis Glück.»

Schon Folge eins der zweiten Staffel von «Mona mittendrin» zeigte wieder die Stärken dieser fein(fühlig)en Sendung. In nur gut einer halben Stunde erfuhr der Zuschauer unmittelbar viel über den Job der Pflegefachkräfte auf der Station, die Situation der Eltern und die der Kinder. Auch wenn nicht alles in Worte gefasst wurde: Es vermittelte sich ein Gefühl der Dankbarkeit und Bewunderung für alle auf dieser Station. Das ist vor allem der mutigen Protagonistin zu verdanken, die direkt nachfragt und Gefühle zeigt. «Wir reagiere ich, wenn ich ein Kind sehe und weiss, das ist todkrank?» hatte sich Mona Vetsch zu Beginn der drei Tage gefragt. Sie hat super reagiert, und an dieses Vorbild kann man sich vielleicht bei Gelegenheit erinnern.

Um den Zuschauer nicht völlig in Tränen aufgelöst in den weiteren Abend zu entlassen, gab es am Ende auch noch gute Nachrichten von den drei Patienten, denen man in der kurzen Sendezeit ein wenig näher kommen durfte und denen man einfach nur alles Gute für die Zukunft wünschen möchte.

Die neuste Folge von «Mona mittendrin» lief am Donnerstag, 20. September, um 21.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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