Neue WegeFernseh-Shows ohne Publikum – ist das wirklich so schlimm?
Von Lukas Rüttimann
2.5.2020
Wegen der Corona-Krise finden derzeit fast alle TV-Shows vor leeren Zuschauerrängen statt. Bei einigen Sendungen geht das ziemlich in die Hose – bei anderen jedoch funktioniert es erstaunlich gut.
Kein Publikum: Daran muss man sich in diesen Tagen leider in vielen Bereichen gewöhnen. Im Sport etwa wird schon seit Wochen diskutiert, ob man die Meisterschaften zu Ende führen soll, weil Geisterspiele, also Spiele ohne Zuschauer, letzten Endes doch besser sein könnten als gar nichts.
Beim Fernsehen hingegen hatte man keine grosse Wahl. Die Sendeplätze müssen gefüllt werden, zur Not mit Shows ohne Publikum. Und so moderieren, singen, tanzen, albern oder raten Menschen am Bildschirm seit Wochen ohne Applaus oder sonstige emotionale Feedbacks von den Zuschauerrängen durch die Shows der Stationen.
Dabei fällt auf, dass die vermeintlichen Notlösungen bei gewissen Formaten besser, bei anderen eher weniger gut funktionieren. Und das durchaus auch in Fällen, denen man das im Vorfeld vielleicht nicht gedacht hätte. Wer zum Beispiel hätte voraussagen können, dass das RTL-Spektakel «Let’s Dance» auch ohne Publikum beste Freitagabendunterhaltung bietet? Immerhin sollte man meinen, dass eine sterile Atmosphäre bei etwas so Emotionalem wie dem Tanzen fatal für eine Show sein würde.
Es geht auch ohne Zuschauer
Dass «Let’s Dance» auch ohne Zuschauer funktioniert, hat seine Gründe. Zum einen liegt es daran, dass die Tänzer und ihre Darbietungen zwar wichtig sind, aber nicht allein. Jeder Fan der Show weiss: Das eigentliche Highlight ist die Jury um Joachim Llambi, Motsi Mabuse und Jorge González, die nicht nur durch ihre Kompetenz, sondern auch mit viel Humor, Schlagfertigkeit und generell einem immensen Unterhaltungswert zum eigentlichen Herzstück des Formats avanciert ist. Genau jene Merkmale also, die man beim Schweizer Gegenstück «Darf ich bitten?» so schmerzlich vermisst; weshalb die aktuelle Staffel der SRF-Show nach einem tristen Versuch ohne Zuschauer konsequenterweise gestrichen, respektive auf den Herbst verschoben wurde.
Corona-Krise: Konsequenzen fürs TV- und Film-Programm
Dialekt-Coach und «Star Wars»-Schauspieler Andrew Jack ist an COVID-19 gestorben. Der Amerikaner war 76 Jahre alt.
Bild: Instagram
«The Voice of Switzerland» wird mit einer Weltneuheit das Finale ausstrahlen. Details gab der Sender 3+ nicht bekannt, aber sie soll direkt aus den Stuben der Kandidaten stattfinden.
Bild: 3+
Finn Wolfhard («Stranger Things») wird die Hauptrolle spielen im neuen «Ghostbusters: Legacy»-Film. Eigentlich sollte jener im Sommer starten, wurde jetzt aber auf März 2021 verschoben.
Bild: Keystone
Steffen Hallaschka wollte mit seinen Zuschauern eigentlich das 30-jährige «Stern TV»-Jubiläum feiern, doch die Festivitäten wurden aufgrund der Corona-Pandemie abgeblasen.
Bild: Stern TV
«The Masked Singer» macht Pause bis Mitte April, dies weil zwei Mitarbeiter der Crew am Coronavirus erkrankt sind.
Bild: Keystone
Mona Vetsch sollte die Sendung «Zäme dihei» moderieren – zusammen mit Marco Thomann. Die Kult-Moderatorin hat sich aber eine Erkältung eingefangen und muss in Quarantäne bleiben. Sie sagt aber, es gehe ihr gut.
Bild: SRF/Oscar Alessio
«Let's Dance» steht ebenfalls vor einem grossen Problem: Einige Profitänzer wollen wegen des Coronavirus nicht mehr auftreten in der RTL-Show. Dies auch, weil die Maskenbildner und Friseure teils keine Handschuhe tragen.
Bild: Keystone
Die «Quarantäne-WG» wird nach nur drei Tagen bereits wieder abgesetzt. Die Sendung mit Thomas Gottschalk, Oliver Pocher und Günther Jauch sollte den Alltag zuhause veranschaulichen und dabei unterhalten. Schrumpfende Zuschauerzahlen haben der Sendung den Gar schon ausgemacht.
Bild: TVNOW
Der Start der neuen Staffel der «Bachelorette» mit Chanelle Wyrsch wird aufgrund der aktuellen Situation vom 6. April auf den 20. verschoben.
Bild: 3+
Mario Grossniklaus, der die SRF Sondersendung moderiert hat, befindet sich in freiwilliger Quarantäne. Einer seiner Gäste wurde positiv auf den Coronavirus getestet.
Bild: SRF
Jennifer Bosshard von «Glanz&Gloria» oder auch Arthur Honegger («10vor10») müssen sich ab sofort selber schminken. Zudem hat das SRF ein neues Homeoffice-System eingeführt mit wechselnder Anwesenheit.
Bild: SRF/Oscar Alessio
Schlager-Moderator Andy Borg will eine zweistündige Live-Musikshow aus seiner Stube senden. Unter dem Motto «Wir halten zusammen» plant er mit SWR das Konzept. Der «Musikantenstadl» wird vorerst auch ohne Publikum gefilmt.
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Gal Gadot muss sich noch ein bisschen gedulden. Die gebürtige Israelin sollte eigentlich schon bald wieder bei uns im Kino zu sehen sein. Der Start von «Wonder Woman 1984» wurde nun aber auch Mitte August verschoben.
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Dominique Deville (links) und Patrick Karpiczenko werden ihre Satire in abgespeckter Form weiterhin senden.
Bild: SRF
Die neue Staffel der Satire wird in den eigenen Redaktionsräumlichkeiten aufgezeichnet – natürlich nimmt sich auch «Deville» die Corona-Krise zur Brust.
Bild: SRF
Als Gast begrüsst Host Dominique Deville die Slampoetin Martina Hügi, die im aktuellen Alltagswahnsinn doch noch eine Spur Humor findet.
Bild: SRF
Günther Jauch sieht ebenfalls einige Regeln auf sich zukommen, doch wie kann man das Quiz-Format retten?
Bild: TVNOW
Der Moderator muss einige Vorsichtsmassnahmen hinnehmen in seiner Sendung: Ab April gibt es neue Regeln bei «WWM».
Bild: Keystone
Da ohne Publikum gedreht wird, müssen zwei Joker ersetzt werden: Aus dem Zusatzjoker wird der Millionärsjoker. Drei ehemalige Millionäre sind dabei und können befragt werden. Aus dem Publikumsjoker wird der Begleitjoker: Dabei darf die Begleitperson vor Ort bei einer Frage helfen.
Bild: RTL
Gölä und Trauffer müssen sich noch etwas gedulden. Das Finale von «The Voice» wurde auf den 6. April verschoben.
Bild: 3+
Die Jury von «The Voice» wird beim Finale zudem ohne Publikum auskommen müssen. Da die Sendung in Köln aufgezeichnet wird, muss erst ein geeigneter Termin gefunden werden. Das Finale wird also nicht am 30. März ausgestrahlt.
Bild: 3+
Freilich hilft der RTL-Show, dass dort mit Daniel Hartwich einen der lustigsten Moderatoren im deutschsprachigen Raum auf im Sold steht. Denn der Mann beherrscht das selbstironische Zusammenspiel mit Co-Moderatorin, Jury sowie den Prominenten samt Prof-Tanzpartnern absolut meisterhaft. Zudem spielt RTL während der Tanzaufführungen jeweils den passenden Applaus ab Band ein und bleibt mit der Kamera immer ganz nah am Tanzpaar dran. So gelingt es der mehrstündigen Marathonshow, trotz leeren Rängen für volle Unterhaltung zu sorgen. Respekt.
Mehr schlecht als recht
Bei anderen Shows helfen solche Tricks eher wenig. Die kürzlich zu Ende gegangene Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» etwa fällt klar unter das Kapitel «mehr schlecht als recht zu Ende gebracht». Denn obwohl auch bei «DSDS» die Jury um Dieter Bohlen ein wichtiger Faktor ist, funktioniert die Show ohne Emotionen aus dem Publikum nicht.
Es ist nun mal so: Wenn sich ein junger Mensch auf der Bühne die Seele aus dem Leib singt, will man die Reaktionen der Angehörigen im Publikum sehen. So aber war dieses Jahr selbst das grosse Finale eine überaus sterile Sache, an dem auch der fliegende Jury-Wechsel von Xavier Naidoozu Florian Silbereisen wenig änderte.
Show-Profis am Anschlag
Tröstlich ist: Die Corona-Krise trifft alle gleich. Ganz egal ob in der SRF-«Arena», beim «Aktuellen Sportstudio» auf ZDF, bei «Stern TV» (RTL) oder «Markus Lanz» (ZDF) – überall wird derzeit ohne Publikum, mit dem empfohlenen Abstand von mindestens zwei Metern und mit Plexiglaswänden moderiert. Bei Talksendungen stört das generell weniger als bei Unterhaltungsshows. Das zeigt etwa die Samstagabendkiste «Denn sie wissen nicht, was passiert» auf RTL, bei der die altgedienten Show-Profis Thomas Gottschalk, Barbara Schöneberger und Günther Jauch jeweils am Samstagabend das Kalb machen – was ohne Reaktionen aus dem Publikum irgendwie nicht recht zünden will. Auch die Pro7-Show «Schlag den Star» war ohne Fans vor allem ein Schlag ins Wasser.
Tatsächlich müssen sich die TV-Macher derzeit etwas einfallen lassen, wenn sie ihre Shows nicht wie beispielsweise das Kerner-Quiz «Da kommst du nie drauf» wie eine bessere Hauptprobe über den Bildschirm laufen lassen wollen. Ziemlich clever hat man das beispielsweise beim Quiz-Klassiker «Wer wird Millionär?» mit Günther Jauch gemacht.
Nachdem die noch vor vollen Rängen aufgezeichneten Sendungen ausgestrahlt waren, lud man statt Publikum einfach drei frühere Millionengewinner ein. Diese sitzen nun jeweils regelkonform zwei Meter auseinander, und amten nicht nur als Publikumsersatz, sondern auch gleich als Publikumsjoker – was bei Menschen, die dank der Quizshow zu Millionären wurden, durchaus einen gewissen Reiz hat.
Option für die Zukunft?
Auch Award-Shows sind derzeit ein Thema für sich. Denn was macht man, wenn man eine Ehrung ohne Publikum vornehmen soll? Ein Blick in die aktuelle Kulturagenda macht klar: Fast alles wird abgesagt oder in den Herbst verschoben. Umso erstaunlicher deshalb, wie man im Fall des «Deutschen Filmpreis» mit der Situation umgegangen ist. Vor Wochenfrist sollte die grosse Gala des deutschen Films stattfinden. Doch statt den Event wie alle anderen einfach abzusagen, entschied man sich für ein neues Konzept.
Statt dem üblichen Abspulen von Trophäenübergaben und Danksagungen führte der deutsche Schauspieler Edin Hasanovic vor einem stimmigen Dekor aus goldenen Lichtkegeln und riesigen LED-Wänden durch einen atmosphärischen Abend, der statt Glamour und Champagner-Glückseligkeit das Filmschaffen ins Zentrum stellte.
Als TV-Zuschauer erhielt man so einen vertieften Einblick in die nominierten Werke, die per Einspielungen vorgestellt wurden. Statt Kameraschwenker ins gelangweilte VIP-Publikum wurde man Zeuge von echten Emotionen der Preisträger, die jeweils per Live-Stream zugeschaltet waren – und deren Freudentränen aus den eigenen vier Wänden besonders authentisch in den heimische Stuben des TV-Publikums ankamen.
Dazu gab es Gesangseinlagen, Reden und ein bisschen Corona-Comedy – alles ohne Höflichkeitsapplaus oder Alibi-Lacher und deshalb sehr erfrischend. Tatsächlich sogar war der «Deutsche Filmpreis» dieses Jahr so wohltuend anders, dass man sich die eine oder andere Show auch für die Zeit nach Corona ohne Publikum vorstellen könnte. Der Swiss Music Award ohne Gäste? Eine Überlegung wäre das auf jeden Fall wert.
1. Dezember 2019: Ein Patient, der sich später als erster dokumentierter 2019-nCov-Fall erweisen soll, wird von Medizinern in Wuhan, China, untersucht.
Bild: Keystone (Symbolbild)
2. Januar 2020: Es wird bestätigt, dass 41 der Krankenhauspatienten in Wuhan, China, unter dem 2019-nCoV leide. 27 Patienten waren direkt dem Huanan Seafood Wholesale Market ausgesetzt.
Bild: Keystone
9. Januar.: Die Weltgesundheitsorganisation WHO bestätigt, dass das neuartige Coronavirus von einer Person erfolgreich isoliert werden konnte.
Bild: WHO/www.who.int
20. Januar: Sprunghafter Anstieg der neuartigen Lungenkrankheit: Die Krankheit hat sich erstmals auch ausserhalb China verbreitet. Drei Menschen sind daran bereits gestorben. Auch Südkorea meldet den ersten Fall.
Bild: Keystone/EPA/EPA/Stringer China Out
31. Januar: Zehn Schweizer möchten China verlassen. Das BAG informiert über den «logistisch herausfordernden» Rückflug der Schweizer aus Wuhan.
Bild: Keystone
7. Februar: Der Arzt Li Wenliang stirbt. Er war bekannt, weil er offenbar schon am 30. Dezember vor der neuen Coronavirusvariante (Rückkehr von SARS) gewarnt hatte.
Bild: dpa/SDA
21. Februar: Italien bestätigt 17 Fälle, womit sich die Gesamtzahl Infizierter auf 20 erhöht. Die Behörden meldet auch den ersten Todesfall, ein 78-jähriger Mann stirbt an Covid-19.
Bild: Keystone
25.Februar: «Es war nur eine Frage der Zeit, jetzt ist es so weit»: Ein 70-jähriger Mann aus dem Tessin ist positiv auf das neue Coronavirus getestet worden, wie die Behörden informieren.
Bild: Keystone/Bluewin
28. Februar: Bundesrat untersagt alle Grossanlässe: Der Bundesrat verbietet wegen des grassierenden Coronavirus alle öffentlichen Grossveranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das Verbot gilt laut dem Departement des Innern bis zum 15. März und wurde aufgrund der besonderen Lage verhängt.
Bild: Keystone
29. Februar: Erster Covid-19-Toter in den USA. US-Vizepräsident Mike Pence leitet den dortigen Krisenstab.
Bild: Screenshot Bluewin
1. März: Die Session der eidgenössischen Räte geht mit einigen Einschränkungen los. Nationalratspräsidentin Isabelle Moret (FDP/VD, rechts) verbietet den Ratsmitgliedern, darunter Magdalena Martullo-Blocher (SVP/GR, links) das Tragen von Masken.
Bild: Keystone/Alessandro Della Bella
5. März: Der erste Coronavirus-Todesfall in der Schweiz: Eine 74-jährige Frau, die im Universitätsspital Lausanne behandelt wurde, verstirbt. Sie litt an einer chronischen Krankheit.
Bild: Keystone/Laurent Gilliéron
8. März: Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, erlässt Italien beispiellose Massnahmen. Im Norden des Landes gilt vorerst bis April ein grundsätzliches Ein- und Ausreiseverbot. Betroffen ist auch die Wirtschaftsmetropolen Mailand (im Bild der Hauptbahnhof der Stadt).
Bild: EPA/Mourad Balti Touati
9. März: Die Börsen befinden sich weltweit im Sinkflug, in New York wurde gar der Handel ausgesetzt. Es entstehen Verluste in Milliardenhöhe.
Bild: Keystone
11. März: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Verbreitung des Coronavirus als Pandemie eingestuft. Angesichts der weltweiten Ausbreitung des Erregers sei er «tief besorgt» über das «alarmierende Niveau der Untätigkeit» im Kampf gegen das Virus, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.
Bild: Keystone
13. März: Die UEFA hat den Spielbetrieb in der Champions League und in der Europa League wegen der Coronavirus-Krise vorerst ausgesetzt. Sämtliche Partien der nächsten Woche wurden abgesagt, wie die UEFA mitteilte.
13. März: Der Bundesrat verschärft die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus deutlich. Neu sind Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmenden verboten, zudem wird in allen Schulen der Präsenzunterricht vorerst bis Anfang April gestoppt.
Bild: Keystone
15. März: Die eidgenössischen Räte brechen ihre Frühjahrssession angesichts der schnellen Ausbreitung des Virus ab.
Bild: Keystone
17. März: Nachdem der Bundesrat die Situation in der Schweiz tags zuvor als «ausserordentliche Lage» einstuft, befindet sich die Schweiz ab 0 Uhr praktisch im Ausnahmezustand. Läden, Restaurants, Bars, Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe werden bis zum 19. April geschlossen. Ausgenommen die Gesundheitseinrichtungen und die Lebensmittelläden. Öffentliche und private Veranstaltungen sind verboten.
Bild: Keystone
An den Schweizer Grenzen zu Deutschland, Österreich und Frankreich gibt es seit 17. März wieder Kontrollen. An den Grenzen zu Italien wurden solche bereits am Freitag, 13. März eingeführt. Auch die EU macht die Aussengrenze dicht.
Bild: Keystone
18. März: Die Abstimmung über die Zuwanderungsinitiative ist wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben worden. Der Bundesrat hat beschlossen, auf die Durchführung der für den 17. Mai geplanten eidgenössischen Volksabstimmungen zu verzichten. (Symbolbild)
Bild: KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
19. März: Italien hat im Zuge der Coronavirus-Pandemie mehr Todesfälle als China gemeldet und ist damit das Land auf der Welt mit den meisten offiziell gemeldeten Toten. Bisher seien 3'405 Menschen gestorben, teilte der italienische Zivilschutz am Donnerstag in Rom mit. Die Zahl der Toten in Italien stieg innerhalb eines Tages um 427.
Bild: KEYSTONE/EPA/FOTOGRAMMA
20. März: Im öffentlichen Raum – also etwa auf der Strasse, am Seeufer oder in Parks – sind neu jegliche Menschenansammlungen von mehr als fünf Personen verboten. Bei Nichtbeachtung dieser Regelung hat man mit Ordnungsbussen zu rechnen.
Bild: KEYSTONE/LAURENT GILLIERON
22. März: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel muss sich in der Corona-Krise selbst in häusliche Quarantäne begeben. Sie hatte Kontakt zu einem infizierten Arzt.
Bild: KEYSTONE/DPA/Michael Kappeler
23. März: Mehr als 15'000 Tote und immer striktere Ausgangsbeschränkungen für rund 1,7 Milliarden Menschen rund um den Globus – weltweit breitet sich angesichts der Coronavirus-Pandemie zunehmend ein Gefühl von Panik aus. Mehr als 50 Länder und Gebiete schränken deshalb die Bewegungsfreiheit ihrer Bürger ein.
Bild: DPA
24. März: Die Olympischen Spiele in Tokio werden wegen der Corona-Pandemie ins Jahr 2021 verschoben. Darauf einigten sich das Internationale Olympische Komitee und die japanischen Gastgeber am Dienstag, wie das IOC mitteilte.
Bild: KEYSTONE
25. März: Als zweites Land in Europa meldet Spanien mit 3'434 Fällen mehr Tote als in China erfasst wurden. Der US-Senat beschliesst ein Konjunkturpaket in Billionenhöhe, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise zu mindern.
Bild: Keystone
29. März: Mit über 140'000 sind in den USA jetzt mehr Infektionen bekannt als in jedem anderen Land der Welt offiziell erfasst wurden.
Bild: Keystone
5. April: Queen Elizabeth II. hat in einer Fernsehansprache ihr Volk zum Durchhalten und zu eiserner Disziplin in der Coronavirus-Pandemie aufgerufen. Abgesehen von den Weihnachtsansprachen war es erst die vierte solche Rede der seit 1952 amtierenden Königin.
Bild: Keystone
7. April: Der britische Premierminister Boris Johnson wird wegen seiner Covid-19-Erkrankung jetzt auf der Intensivstation eines Londoner Krankenhauses behandelt.
Bild: KEYSTONE/AP/Andrew Parsons10 Downing Street
8. April: In der Schweiz werden die Massnahmen gegen die Pandemie um eine Woche verlängert und dauern nun bis 26. April. Für die Zeit danach stellt der Bundesrat (im Bild: Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, Gesundheitsminister Alain Berset) erste Lockerungen in Aussicht.
Bild: KEYSTONE/PETER KLAUNZER
9. April: Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Sars-CoV-2-Fälle hat die Marke von 1,5 Millionen überschritten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet wegen der Coronavirus-Pandemie mit den schlimmsten wirtschaftlichen Auswirkungen seit der Weltwirtschaftskrise 1929.
Bild: Keystone
12. April: Der britische Premier Boris Johnson ist aus dem Spital entlassen worden. «Ich habe heute das Krankenhaus nach einer Woche verlassen», berichtete er in einer über Twitter verbreiteten Videobotschaft. Der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) habe sein Leben gerettet.
Bild: Keystone/Pippa Fowles/10 Downing Street via AP
14. April: Österreich wagt den ersten Schritt zurück in die Normalität. Kleinere Geschäfte und Baumärkte dürfen wieder öffnen, Kunden müssen allerdings einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Bild: Keystone/epa/Christian Bruna
15. April: US-Präsident Donald Trump stoppt die Beitragszahlungen für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und wirft ihr «schlechte Handhabung und Vertuschung» vor.
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16. April: Einen Monat nach Ausrufen der ausserordentlichen Lage stellt der Bundesrat erste Lockerung des Lockdowns vor. Ab 27. April dürfen Spitäler wieder sämtliche Eingriffe vornehmen, Coiffeure, Baumärkte, Gartencenter, Blumenläden und Gärtnereien öffnen unter Hygieneauflagen wieder.
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17. April: Die chinesische Stadt Wuhan korrigiert die Zahl der Corona-Toten überraschend um rund 50 Prozent nach oben. Demnach sind in der zentralchinesischen Metropole, in der die Pandemie ihren Ausgang genommen hatte, weitere 1'290 Menschen an Covid-19 gestorben. Die Gesamtzahl der Toten in Wuhan erhöht sich auf 3'896 Tote.
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18. April: Laut Experten dürften Ferien im Ausland in diesem Jahr kaum möglich sein. Christian Laesser, Professor für Tourismus an der Universität St. Gallen, geht davon aus, dass es noch bis 2021 Einschränkungen bei Auslandsreisen geben werde.
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19. April: Das Institut für Virologie in Wuhan wehrt sich gegen US-Vorwürfe, Schuld an der Coronavirus-Pandemie zu sein. Die US-Geheimdienste hegen den Verdacht, dass das Viruds nicht von einem Wildtiermarkt in Wuhan auf den Menschen überging, sondern aus einem ausserhalb der Millionen-Metropole gelegenen Bio-Labor stammt.
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21. April: Nun fällt auch das Münchner Oktoberfest der Coronapandemie zum Opfer: Das grösste Volksfest der Welt wird in diesem Jahr abgesagt.
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22. April: Neu empfiehlt das BAG Tests für alle Patienten mit Symptomen von Covid-19. Bisher wurden nur Menschen mit Vorerkrankungen und Spitalpatienten getestet sowie Gesundheitspersonal. Die erweiterten Kriterien seien Teil einer neuen Teststrategie während der schrittweisen Öffnung des Lockdowns ab dem 27. April.
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23. April: Die Coronakrise brockt der Schweiz den stärksten Einbruch der Wirtschaftsaktivität seit 1975 ein. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) rechnet mit einem Absturz des Bruttoinlandproduktes (BIP) im laufenden Jahr um 6,7 Prozent, wie es mitteilt. Das wäre der stärkste Rückgang seit der Ölkrise 1975.
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24. April: US-Präsident Donald Trump ermuntert Forscher bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus unter anderem dazu, im Kampf gegen das Coronavirus Möglichkeiten zu prüfen, Menschen direkt Desinfektionsmittel zu spritzen.
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27. April: Bereits wenige Minuten nach der ersten Wiedereröffnung nach dem Lockdown haben sich vor einigen Baumärkten in der Schweiz lange Schlangen gebildet. In Niederwangen BE musste der Zugang mit Autos zur Bauhaus-Filiale kurz nach sieben Uhr wieder gesperrt werden.
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28. April: Dass die Coronakrise die Steuerzahler noch jahrelang belasten wird, liegt fast schon auf der Hand. Für dieses Jahr rechnet Finanzminister Ueli Maurer mit einem ausserordentlichen Defizit von bis zu 55 Milliarden Franken.
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29. April: Der Bundesrat lockert im Sport die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Ab 11. Mai 2020 sind – unter Voraussetzungen wie Schutzkonzepte und Hygienevorschriften – wieder Trainings möglich. Vorgesehen ist ausserdem, in den Profiligen den Spielbetrieb unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab 8. Juni 2020 zuzulassen.
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2. Mai: Die USA erlauben den begrenzten Einsatz des Ebola-Wirkstoffs Remdesivir bei Covid-19-Patienten in Spitälern. Die Ausnahmegenehmigung sei angesichts der Coronavirus-Pandemie «in Lichtgeschwindigkeit» zustande gekommen.
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4. Mai: Die Eidgenössischen Räte beginnen die ausserordentliche Session: Sie findet aus Platzgründen auf dem Berner Messegelände statt, um die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) verordneten Abstand- und Hygieneregeln einzuhalten. Der Nationalrat genehmigte am ersten Tag Kredite im Umfang von rund 57 Milliarden Franken
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4. Mai: Eine globale Allianz gegen das Coronavirus hat 7,4 Milliarden Euro (rund 7,8 Milliarden Franken) für die Suche nach Impfstoffen und Medikamenten gesammelt. Die Schweiz stellte laut Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga einen Beitrag von total 400 Millionen Franken in Aussicht.
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5. Mai: Ab dem 11. Mai – und damit deutlich früher als ursprünglich geplant – können Beizen wieder öffnen. Doch müssen Schweizer Wirte und Gastrounternehmer ein striktes Schutzkonzept umsetzen und zum Beispiel sicherstellen, die Kontaktdaten der Gäste aufnehmen zu können
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7. Mai: Der Schweizer Arbeitsmarkt hat im April die Folgen der Coronakrise zu spüren bekommen. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,3 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte.Der Bund erwartet im Jahresverlauf sogar bis zu fünf Prozent.
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7. Mai: Die Stimmung in der Bevölkerung kippt offenbar nach sieben Wochen Corona-Notrechtsregierung durch den Bundesrat: Nur noch 15 Prozent der im Auftrag der SRG Befragten bezeichneten sie als gut, und die wirtschaftliche Lage beurteilten erstmals mehr als die Hälfte (57 Prozent) als schlecht bis sehr schlecht.
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11. Mai: In der Schweiz öffnen Restaurant und alle Geschäfte wieder – allerdings mit Einschränkungen. So dürfen maximal vier Personen oder eine Familie an einem Tisch sitzen, zwischen den einzelnen Gruppen muss ein Mindestabstand eingehalten werden. Manche Gastronomen behelfen sich mit Trennscheiben aus Plexiglas.
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